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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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wir, dass der Tempel 793 Meter vom Ort entfernt ist und dass sich deswegen das Götzenbild im Innern befindet. Es war eine gute Annahme, aber leider falsch. Das echte Götzenbild liegt gar nicht im Tempel. Es ist jenseits davon, irgendwo auf dem Plateau.«
    » Aber wo?«, fragte Nash.
    »Ich könnte mir vorstellen«, entgegnete Race, »dass das Götzenbild in dem Dorf der Eingeborenen zu finden ist, die die Hängebrücke am Felsenturm errichtet haben. Im Besitz jenes Stammes, der unsere deutschen Freunde angegriffen hat, als sie den Tempel öffnen wollten.«

    ***

    » Aber was ist mit dem Manuskript?«, fragte Nash. »Ich habe gedacht, darin steht, dass beide Götzenbilder im Tempel seien.«
    » Das Manuskript erzählt nicht die ganze Geschichte«, erwiderte Race. »Ich kann lediglich vermuten, dass Alberto Santiago das Ende etwas zurechtgebogen hat, damit niemand, der es später liest, den wahren Aufenthaltsort des Götzenbildes erfährt.«
    Race hielt das Blatt mit seiner Zeichnung hoch. » Da ist das Götzenbild. Das NR I sagt es, ebenso die Mathematik.«
    Nachdenklich schürzte Nash die Lippen. Daraufhin meinte er: »Na gut. Dann holen wir es uns.«

    Die beiden Affen, die Race und die anderen am Fluss gefangen hatten, hatten sie freudig – vielleicht auch wütend – mit einem großzügigen Vorrat an Urin versorgt. Urin, den die beiden kreischenden Primaten über sämtliche Plastikbeutel verspritzt hatten, die Race in den Kisten ausgelegt hatte.
    Einfach ausgedrückt, stank Affenurin. Der scharfe, faulige Geruch nach Ammoniak legte sich über die Zitadelle. Kein Wunder, dass die Rapas einen großen Bogen darum machten, dachte Race, als er und die anderen sich mit der warmen, stinkenden Flüssigkeit ei nr ieben.
    Anschließend verteilte Van Lewen Waffen. Da er, und Doogie die einzigen verbliebenen Green Berets waren – soweit sie wussten, befand sich Buzz Cochrane noch oben auf der Kuppe des Felsenturms –, nahmen sie die beiden G-11 an sich. Nash, Race und Renée bekamen die M-16, komplett mit Greifhaken.
    Race, der noch immer die schwarze Schutzweste der Nazis und die blaue Baseballkappe trug, hängte sich den Greifhaken an den Gürtel.
    Copeland und Lauren bekamen SIG-Sauer-P228-Halbautomatik-Pistolen. Krauss und Gaby, die einfachen Wissenschaftler, blieben unbewaffnet.
    Sobald alle bereit waren, trat Van Lewen durch die Tür der Zitadelle in das Geländefahrzeug. Daraufhin ging er in das Heck des Fahrzeugs und öffnete die Luke.

    Als Erstes kam sein G-11 heraus.
    Dann schob sich Van Lewen langsam durch die offene Luke und musterte das Gelände. Er bekam große Augen.
    Das achträdrige Fahrzeug war von Rapas umzingelt.
    Die Schwänze an den gewaltigen Körpern peitschten hin und her. Die gelben Augen bohrten sich hart und kalt in die seinen.
    Van Lewen zählte zwölf Großkatzen, die auf der Straße standen und ihn beobachteten.
    Dann schnaubte plötzlich die nächststehende Katze – sie roch den Urin – und wich zurück.
    Eine nach der anderen taten die übrigen es ihr nach. Sie entfernten sich von dem gepanzerten Fahrzeug und bildeten einen weiten Kreis darum.
    Van Lewen trat mit erhobenem Gewehr auf die Straße. Die anderen, darunter Race, folgten ihm.
    Wie alle bewegte er sich langsam, vorsichtig, den Finger am Abzug des M-16. Er starrte die Katzen an.
    Es war eine wahrlich bizarre Situation, eine Art gegenseitiges In-Schach-Halten. Menschen, bewaffnet mit Gewehren, und Katzen, bewaffnet mit blanker, natürlicher Aggressivität. Trotz ihrer Gewehre und Pistolen würden die Rapas sie leicht niedermachen, wenn sie es wagten, einen Schuss abzufeuern.
    Aber die Katzen griffen nicht an.
    Es war, als wären die Menschen durch eine unsichtbare Mauer vor ihnen geschützt, die die Rapas einfach nicht überqueren wollten. Vielmehr begleiteten sie Race und die anderen in sicherer Entfernung zum Flusspfad.
    Mein Gott, sind die riesig! , dachte Race, während er durch die Reihen gewaltiger schwarzer Katzen schritt.
    Als er sie das letzte Mal aus solcher Nähe gesehen hatte, war das auf der anderen Seite der Fenster des Humvees gewesen. Jetzt, da ihn keine Fenster oder Türen von ihnen trennten, wirkten sie doppelt so groß. Er hörte sie atmen. Es war genau, wie Alberto Santiago es beschrieben hatte – ein tief in der Brust liegendes Stöhnen, wie bei einem Pferd. Der Laut, den ein mächtiges Tier ausstieß.
    »Warum erschießen wir sie nicht einfach?«, flüsterte Copeland.
    »Damit wäre ich nicht so rasch

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