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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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bei den Streitkräften in aller Welt, Feldfahrzeuge wie Humvees und Geländefahrzeuge als transportable Gefängnisse zu benutzen. Man schließt die Gefangenen in dem Wagen ein und schaltet ihn ab.
    Nun sind die Vereinigten Staaten weltweit der führende Exporteur von Feldfahrzeugen. Humvees beispielsweise werden von der AM General Company in South Bend, Indiana, hergestellt.
    Die Sache ist die – und das ist nicht allgemein bekannt –, dass alle in Amerika hergestellten Feldfahrzeuge mit einem Notschalter ausgestattet sind, einem Knopf, der es erlaubt, das Fahrzeug wieder zu starten, falls es abgeschaltet worden ist. Dahinter steckt der Gedanke, dass kein US-amerikanisches Fahrzeug jemals als Gefängnis für US-Personal benutzt werden soll. Deshalb wird nur das Militärpersonal der Vereinigten Staaten darüber informiert, wo diese Schalter zu finden sind. Es ist ein Notausgang, von dem nur amerikanische Soldaten wissen.«
    Nach diesen Worten schritt Van Lewen lächelnd zu den anderen bei der Zitadelle. Race eilte ihm nach.
    Frank Nash verhörte gerade einen der entwaffneten deutschen Soldaten – den Mann, der sich als Mark Graf, Leutnant der Fallschirmjäger, vorgestellt hatte.
    »Also sind Sie ebenfalls wegen des Götzenbildes hier?«
    Graf schüttelte den Kopf.
    »Die Einzelheiten kenne ich nicht«, erwiderte er auf Englisch. »Ich bin lediglich Leutnant und das heißt, ich kenne die Details unserer Mission nicht.«
    Er deutete mit dem Kinn auf einen der anderen Deutschen, den stämmigen Mann in Jeans und mit einem Holster. »Ich glaube, Sie fragen besser meinen Kollegen, Karl Schröder. Er ist Beamter beim Bundeskriminalamt. Die Bundeswehr arbeitet bei dieser Mission mit dem BKA zusammen.«
    »Dem BKA?«, fragte Nash verblüfft.
    Race wusste, was er dachte.
    Das Bundeskriminalamt war das deutsche Äquivalent des FBI. Sein Ruf war legendär. Oft hieß es, es sei die beste Organisation ihrer Art auf der Welt. Doch eigentlich war es eine Polizeibehörde und das verwirrte Nash so. Das BKA hatte keinen Grund, in Peru nach einem Götzenbild zu suchen.
    »Was will das BKA mit einem verschollenen Götzenbild der Inka?«, fragte er.
    Schröder zögerte einen Augenblick, als überlegte er, wie viel er Nash sagen sollte. Dann seufzte er auf – als würde es nach dem Gemetzel der vergangenen Nacht keine Rolle mehr spielen.
    »Es ist nicht so, wie Sie denken«, erwiderte er.
    »Was wollen Sie damit sagen?«
    »Wir haben nicht vor, aus dem Götzenbild eine Waffe zu machen«, antwortete Schröder schlicht. »Ganz im Gegenteil. Mein Land besitzt nicht einmal eine Supernova.«
    »Weswegen wollen Sie das Götzenbild dann?«
    »Das ist einfach«, entgegnete Schröder. »Wir möchten es haben, ehe es jemand anders in die Hand bekommt.«
    »Wer?«, fragte Nash.
    »Die Leute, die das Massaker an den Mönchen in den Pyrenäen begangen haben«, erwiderte Schröder. »Es sind dieselben, die für die Entführung und den Mord an Professor Albert Müller verantwortlich sind, nachdem er vergangenes Jahr den Artikel über den Meteoritenkrater in Peru veröffentlicht hat.«
    » Wer ist es also?«
    »Eine Terrororganisation, die sich Schutzstaffel Totenkopfverbände nennt. Sie ist nach der brutalsten Einheit von Hitlers SS benannt, den Soldaten, die während des Zweiten Weltkriegs die Konzentrationslager geleitet haben. Sie bezeichnen sich als ›Sturmtrupp‹.«
    »Sturmtrupp?«, wiederholte Lauren.
    »Es ist eine paramilitärische Elitetruppe für expatriierte Deutsche mit Basis in einem schwer befestigten Nazizufluchtsort in Chile namens Colonia Alemania. Sie ist Ende des Zweiten Weltkriegs von Odilo Ehrhardt gegründet worden, einem SS-Obersturmführer, der in Auschwitz Dienst getan hatte.
    Den Aussagen Überlebender von Auschwitz zufolge war Ehrhardt ein Psychopath – ein Stier von einem Mann, der sich am reinen Akt des Tötens delektierte. Offensichtlich hatte Rudolf Höss, der Kommandant von Auschwitz, Zuneigung zu ihm gefasst und ihn während der letzten Kriegsjahre als Protegé gehätschelt. Mit zweiundzwanzig Jahren war Ehrhardt innerhalb der SS zum Rang eines Obersturmführers aufgestiegen. Wenn Höss anschließend mit dem Finger auf jemanden gezeigt hat, hat der eine Sekunde später in den Lauf von Ehrhardts P-38 geblickt.«
    Race schluckte.
    »Laut unseren Aufzeichnungen«, fuhr Schröder fort, »wäre Ehrhardt jetzt fünfundsiebzig Jahre alt. Aber innerhalb der Sturmtrupp-Organisation gilt sein Wort als Gesetz. Er hält den

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