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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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brauchen wir nur … Thyrium.
    STIMME 2: Was ist mit der Botschaft?
    STIMME 1: … wird hinausgehen, sobald wir das Götzenbild haben … an jeden Premierminister und Präsidenten der EU … dazu an den Präsidenten der Vereinigten Staaten über das internationale rote Telefon … Lösegeld einhundert Milliarden US-Dollar … ansonsten zünden wir den Apparat …

    Nash starrte schockiert auf die Transkription.
    Alle anderen waren verstummt.
    Race blickte auf die Worte »einhundert Milliarden US-Dollar … ansonsten zünden wir den Apparat«.
    Mein Gott!
    Nash wandte sich an Schröder. »Was haben Sie in dieser Sache unternommen?«
    »Wir haben eine Doppelstrategie entwickelt«, erwiderte der Deutsche. »Zwei getrennte Missionen, die so angelegt sind, dass sie die andere stützen, sollte eine fehlschlagen.
    Mission eins bestand darin, das Thyrium-Götzenbild in die Hand zu bekommen, ehe es die Nazis finden. Dazu haben wir uns eine Kopie des Santiago-Manuskripts besorgt und für die Suche nach dem Weg hierher benutzt. Und wie es sich traf, haben wir den Sturmtrupp besiegt – aber wir haben niemals erwartet, diese Dinger im Tempel zu finden.«
    Auf einmal wurde Race aufmerksam. Er hatte den Eindruck, dass etwas an den Worten des BKA-Beamten merkwürdig war.
    Er schüttelte das Gefühl ab, schob es in den Hinterkopf zurück.
    » Und Mission zwei?«, fragte Nash.
    »Die Colonia Alemania erledigen«, entgegnete Schröder. »Nach unserem Mitschnitt des Telefongesprächs vor drei Tagen haben wir die chilenische Regierung um die Erlaubnis gebeten, dass BKA-Beamte die Colonia Alemania zusammen mit chilenischen Beamten durchsuchen dürfen.«
    »Und?«
    »Wir haben die Erlaubnis erhalten. Wenn alles nach Plan verläuft, erstürmen genau in dieser Minute BKA-Beamte und die chilenische Nationalgarde das Gelände der Colonia Alemania und holen sich die Supernova des Sturmtrupps. Ich hoffe, jede Minute einen Funkspruch über den neuesten Stand der Dinge zu erhalten.«

    ***

    Im selben Augenblick durchbrach in siebenhundert Kilometern Entfernung ein Tentonlastwagen der chilenischen Nationalgarde die Tore der Colonia Alemania.
    Ein Strom chilenischer Soldaten ergoss sich hinter dem Laster durch die Tore. Hinter ihnen eilten ein Dutzend deutsche BKA-Beamte in blauen Sturmhelmen und mit Spezialausrüstung auf das Gelände nach.
    Die Colonia Alemania war ein Großgrundbesitz von gut und gern zwanzig Hektar. Ihre grasgrünen Weiden standen in scharfem Kontrast zu Chiles kahlen braunen Hügeln. Die Häuser im bayrischen Stil sowie die idyllischen blauen Seen waren ein merkwürdig friedlicher Anblick in einem Land, das ansonsten rau und verdorrt war.
    Türen wurden eingeschlagen, Fensterscheiben explodierten beim Sturm der Nationalgarde auf die Gebäude. Ihr Hauptziel war die Kaserne – ein großer, hangarähnlicher Bau in der Mitte des Landsitzes.
    Minuten später wurden dessen Türen aufgesprengt und eine Schar Nationalgardisten und BKA-Beamter rannte in das Gebäude.
    Sie blieben wie angewurzelt stehen.
    Reihe um Reihe leerer Kojen erstreckte sich über die gesamte Länge der gewaltigen Halle. Jedes Bett war sorgfältig gemacht und stand perfekt an der Nachbarkoje ausgerichtet. Es sah aus wie in einer Armeekaserne.
    Das einzige Problem bestand darin, dass das Gebäude leer war.

    In rascher Folge trafen Berichte aus dem übrigen Landsitz ein.
    Der ganze Besitz stand leer.
    Die Colonia Alemania war völlig verlassen.
    In einem an die Kaserne angrenzenden Laborgebäude schwenkten zwei deutsche Techniker einen kleinen Geigerzähler und maßen damit die Radioaktivität in der Luft. Die Detektoren ratterten lautstark.
    Die Deutschen betraten das Hauptlabor des Landsitzes und die Anzeigen der Geigerzähler rasten sofort in den roten Bereich.
    »An alle Einheiten, hier ist das Laborteam, wir entdecken hohe Strahlungsdosen von Uran und Plutonium im ersten Labor …«
    Der erste Techniker erreichte eine Tür, die sich in eine Art Büro mit Glaswänden öffnete.
    Er richtete seinen Geigerzähler auf die geschlossene Tür … und die Anzeige überschritt die Messskala.
    Der Techniker wechselte einen Blick mit seinem Partner. Daraufhin stieß er die Tür auf und löste den Stolperdraht aus.
    Eine verheerende Explosion raste durch die Colonia Alemania.
    Sie erschütterte die Welt in ihren Grundfesten.
    Ein Strahl blendend weißen Lichts schoss in alle Richtungen davon und vernichtete dabei alles auf seinem Weg – ganze Schuppen zerbarsten

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