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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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Vernichtungsmissionen unterwegs waren – und deren Ziel darin bestand, absolut nichts zu hinterlassen. Die Sprengkraft einer M-22-Ladung wurde lediglich von der Druckwelle einer Kernexplosion übertroffen, ergab hingegen keine radioaktiven Hinterlassenschaften.
    Was Demonaco auch noch über den Vorfall auf dem Highway von Baltimore wusste, war, dass die Army die Suche nach den Dieben selbst übernommen hatte.
    Zwei Tage nach dem wagemutigen Raub hatte die Army einen Tipp erhalten, wo sich die gestohlenen Waffen befinden sollten. Ohne dass FBI oder CIA davon in Kenntnis gesetzt wurden, erhielt eine Schwadron Green Berets den Befehl, das Hauptquartier einer Untergrundmiliz im nördlichen Idaho zu stürmen. Zehn Menschen kamen dabei ums Leben und zwölf wurden verletzt. Leider erwies sich die Miliz als die falsche Gruppierung. Noch schlimmer: Es stellte sich heraus, dass es sich dabei um eine weitgehend harmlose paramilitärische Truppe handelte – eher ein Waffenklub als eine Terroristenzelle. Auf ihrem Besitz wurden keinerlei Isotopen-Sprengstoffe gefunden. Die ACLU – die American Civil Libertys Union – und die NR A – die National Rifle Association – hatten ihren großen Tag gehabt.
    Die Jetpacks und die M-22-Ladungen wurden nie gefunden.
    Ganz offensichtlich, dachte Demonaco, wollte der Präsident sich in diesem Fall eine solche Peinlichkeit ersparen. Weswegen er gerufen worden war.
    »Also, was soll ich mir ansehen?«, fragte er.
    »Das«, erwiderte Mitchell, zog etwas aus seiner Tasche und reichte es Demonaco.
    Es war eine durchsichtige Plastiktüte für Beweismittel mit einer blutverschmierten Kugel darin.

    Demonaco setzte sich auf einen Tisch in der Nähe und untersuchte das Beweisstück.
    »Woher stammt die, von einem Mitglied der Sicherheitskräfte?«
    »Nein«, erwiderte Mitchell. »Vom Fahrer des Lieferwagens, mit dem sie reingekommen sind. Er ist als Einziger mit einer Pistole getötet worden.«
    »Nachdem sie ihn dazu benutzt haben, am Wachpersonal der Garage vorbeizukommen«, fügte Captain Aaronson hinzu, »haben sie ihm aus nächster Nähe eine Kugel in den Kopf gejagt.«
    »Eine Visitenkarte«, meinte Demonaco.
    »Könnte sein.«
    »Sieht aus wie ein Wolframkern …« Demonaco prüfte das matt glänzende Projektil eingehend.
    » Das haben wir uns auch gedacht«, meinte Aaronson. »Und soweit wir wissen, gibt es in den Vereinigten Staaten nur eine Terrororganisation, die Munition auf Wolframbasis benutzt. Die Oklahoma-Freiheitskampfer.«
    Demonaco hob den Blick nicht. »Das stimmt, aber die Freiheitskämpfer …«
    »… sind für eine solche Arbeitsweise bekannt«, schnitt ihm Aaronson das Wort ab. »Eindringen nach Art von Spezialeinheiten, zwei Löcher in den Köpfen ihrer Opfer, Diebstahl von militärischer Spitzentechnologie.«
    »Sie haben offenbar auch an einem meiner Seminare teilgenommen, Captain Aaronson«, meinte Demonaco.
    »Ja, das habe ich«, entgegnete Aaronson, »aber ich betrachte mich selbst ebenfalls als Spezialisten auf diesem Gebiet. Ich habe diese Gruppierung im Rahmen der dauerhaften Bemühungen der Navy, die Sicherheitsvorkehrungen auf den neuesten Stand zu bringen, eingehendst studiert. Wir müssen auch ein Auge auf diese Leute halten, wissen Sie.«
    »Dann müssten Sie wissen, dass die Freiheitskämpfer mitten in einem Revierkampf mit den Texanern stecken«, sagte Demonaco.
    Aaronson biss sich auf die Lippe und runzelte die Stirn. Das hatte er offensichtlich nicht gewusst. Funkelnd sah er Demonaco an, getroffen von der verschleierten Kritik.
    Der FBI-Beamte blickte durch seine Hornbrille zu den beiden Marineoffizieren auf. Da war etwas, das sie ihm nicht sagten. »Gentlemen, was ist hier vorgefallen?«
    Aaronson und Mitchell wechselten einen Blick.
    »Was soll vorgefallen sein?«, fragte Mitchell.
    »Ich kann Ihnen nicht helfen, wenn ich nicht die ganze Geschichte kenne. Zum Beispiel, um damit anzufangen, was gestohlen worden ist.«
    Aaronson schnitt eine Grimasse. Daraufhin sagte er: »Sie waren hinter einem Apparat namens Supernova her. Sie wussten, wo er war und wie man ihn bekommt. Sie kannten sämtliche Codes und hatten alle Karten. Sie sind präzise und rasch vorgegangen, wie eine gut geschmierte Kommandoeinheit.«
    »Der Stoßtrupp der Freiheitskämpfer«, sagte Demonaco, »ist gut, aber er ist nicht groß genug für diese Sache. Schließlich besteht er bestenfalls aus zwei oder drei Männern. Deswegen greifen sie nur weiche Ziele an – Computerlabors,

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