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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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verabscheute ihn dafür.
    »Satellitenbild kommt durch«, meldete Van Lewen.
    In diesem Augenblick leuchtete ein weiterer Monitor an der Wand des Geländefahrzeugs auf. Das Schwarzweißbild war körnig und zunächst erkannte Race überhaupt nichts darauf.
    Ganz links war der Bildschirm völlig schwarz. Rechts gab es einen Abschnitt mit einem verschwommenen grauen Wirrwarr und gleich daneben war etwas, das aussah wie ein umgekehrtes Hufeisen, in dessen Zentrum sich eine Reihe kleiner, viereckiger Punkte befanden. Außerdem gab es einen großen runden Punkt nahe der Rundung des Hufeisens.
    An der Basis des Bildschirms zog sich ein breites Band dunkleren Graus entlang. Unmittelbar daneben war ein kleines, schachtelähnliches Ding. Zwei winzige weiße Kleckse gingen von der kleinen Schachtel zu dem großen runden Punkt.
    Da ging Race ein Licht auf.
    Er blickte auf Vilcafor.
    Das Hufeisen war der riesige Graben, der den Ort umgab, die Pünktchen darin die Hütten und die Zitadelle. Der große Abschnitt aus Schwarz links war das Felsplateau mit dem Tempel, das verschwommene graue Wirrwarr der Regenwald zwischen dem Plateau und dem Ort und das dunkelgraue Band an der Basis des Schirms der Fluss.
    Die kleine dunkle Schachtel daneben stellte, wie Race klar wurde, das Geländefahrzeug dar, in dem er jetzt saß und das an der westlichen Bohlenbrücke parkte.
    Er blickte auf die beiden Kleckse, die vom Fahrzeug zur Zitadelle eilten. Daraufhin fuhr er herum, schaute durch die Tür und sah Lauren und Krauss durch den Nebel eilen.
    O … mein … Gott , dachte er.
    Dies war ein Bild von Vilcafor, aufgenommen von einem Satelliten Hunderte von Kilometern über der Erde – in Echtzeit.
    Es war jetzt.
    Nash sprach in sein Kehlkopfmikrofon. »Lauren, wir hier drüben sind bereit. Seid ihr schon drin?«
    »Noch eine Sekunde« , erwiderte Laurens Stimme über Funk.
    Auf dem Bildschirm sah Race die beiden weißen Kleckse, die Lauren und Krauss darstellten, in dem runden Punkt verschwinden, der die Zitadelle war.
    »Okay, wir sind drin« , sagte Lauren. »Schicken Sie Will rüber?«
    »Sofort«, erwiderte Nash. »Professor Race, Sie machen sich besser zur Zitadelle auf, ehe es vollkommen dunkel wird.«
    »In Ordnung«, entgegnete Race und ging zur Tür.
    »Einen Moment!« , sagte Van Lewen plötzlich.
    Alle erstarrten.
    »Was ist?«, fragte Nash.
    »Wir bekommen Gesellschaft.«
    Van Lewen nickte zum Bildschirm hin.
    Race drehte sich um und sah den dunklen Klecks, der das Bergplateau darstellte, sowie den hufeisenförmigen Ort.
    Und dann bemerkte er sie.
    Sie befanden sich in dem Abschnitt des verschwommenen grauen Wirrwarrs links vom Hufeisen – dem Regenwald zwischen dem Ort und dem Plateau.
    Es waren etwa 16.
    Sie kamen aus Richtung des Plateaus.
    16 bedrohliche weiße, verschmierte Flecken, jeder mit einem langen, gewundenen Schwanz, die sich durch den Dschungel heranschlichen.
    Die Rapas.

    ***

    Die dicke Stahltür des Geländefahrzeugs glitt über ihre Führung und schlug mit einem lauten Knall zu.
    »Sie sind früh dran«, meinte Nash.
    »Das liegt an den Gewitterwolken« , sagte Krauss’ Stimme über die Lautsprecher. »Nachttiere benutzen keine Uhren, Dr. Nash. Sie richten sich nur nach der Lichtstärke. Wenn es ausreichend dunkel ist, kommen sie aus ihrem Versteck …«
    » Sei es, wie es sei«, unterbrach Nash ihn. »Solange sie draußen sind, ist das alles, was zählt.« Er wandte sich an Race. »Tut mir Leid, Professor. Sieht so aus, als müssten Sie bei uns bleiben. Lauren, verschließen Sie die Zitadelle.«

    In der Zitadelle ergriffen Lauren und Copeland den großen Türstein von etwa einem Meter achtzig Durchmesser und wälzten ihn in eine Grube, die in den Boden am Eingang geschnitten worden war.
    Der Türstein war annähernd rechteckig, hatte jedoch eine abgerundete Basis und konnte daher leicht aus der Vertiefung hinaus- und ebenso leicht wieder hineingeschaukelt werden. Im Übrigen lag die Grube auf der Innenseite der Festungsmauern, sodass Feinde den großen Stein nicht von außen wegschieben konnten.
    Lauren und Copeland ließen bewusst einen kleinen Spalt zwischen dem Felsbrocken und dem Türrahmen offen. Für das Gelingen des Plans war es wichtig, dass die Katzen sie in der Zitadelle entdeckten.
    Schließlich waren sie der Köder.

    Im Geländefahrzeug starrten alle auf das Live-Satellitenbild.
    Die Katzen kamen in zwei Gruppen heran – die eine näherte sich geradewegs vom Plateau im Westen, die andere schlug

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