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Der Tempel

Der Tempel

Titel: Der Tempel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthew Reilly
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sie von ihm angezogen , ja hypnotisiert worden.«
    » Lässt das Manuskript etwas darüber verlauten, wie das Götzenbild in den Tempel gelangt ist?«, fragte Nash.
    »Nein«, erwiderte Race. »Wenigstens noch nicht. Wer weiß, vielleicht haben Renco und Santiago es befeuchtet und die Katzen damit zurückgeführt. Wie dem auch sei, irgendwie ist es ihnen gelungen, die Rapas wieder in den Tempel zu locken und gleichzeitig das Götzenbild hineinzustellen.« Race hielt inne. »Passt irgendwie. Indem sie das Götzenbild zurückgebracht haben, ist es ein weiterer Teil von Solons Prüfstein der menschlichen Habgier geworden.«
    »Diese Katzen«, meinte Nash. »Dem Manuskript zufolge sind sie Nachttiere, nicht wahr?«
    »Hier steht, dass ihnen jede Art von Finsternis zusagt – nächtliche Dunkelheit eingeschlossen. Das macht sie vermutlich zu Nachttieren.«
    »Aber Santiago schreibt, dass sie jede Nacht zum Jagen ins Dorf heruntergekommen sind?«
    »Ja.«
    Nash kniff die Augen zusammen. »Dann können wir davon ausgehen, dass sie den Krater jede Nacht auf der Suche nach Nahrung verlassen?«
    »Dem Manuskript nach zu urteilen, sollte man davon ausgehen können.«
    »Schön«, sagte Nash und wandte sich um.
    »Warum?«
    »Weil wir«, meinte er, »wenn diese Katzen heute Abend herauskommen, in den Tempel hineingehen und uns das Götzenbild holen.«

    Von Minute zu Minute wurde es dunkler.
    Schwarze Gewitterwolken wälzten sich am Himmel dahin und mit der kalten Luft des Spätnachmittags legte sich ein dichter grauer Nebel über den Ort. Ein leiser Regen fiel.
    Race saß neben Lauren, während sie einige Ausrüstungsgegenstände zusammenpackte, die sie in Erwartung ihrer nächtlichen Aktivitäten zur Zitadelle mitnehmen wollte.
    »Wie ist dir das Eheleben bekommen?«, fragte er so beiläufig, wie er konnte.
    Lauren lächelte sarkastisch in sich hinein. »Kommt drauf an, von welcher Ehe du sprichst.«
    »Da war mehr als eine?«
    »Meine erste Ehe hat nicht so hingehauen. Wie sich herausstellte, hat er meine Karriereambitionen nicht geteilt. Wir haben uns vor etwa fünf Jahren scheiden lassen.«
    »Oh.«
    »Vor kurzem habe ich wieder geheiratet«, fuhr Lauren fort. »Und es ist großartig. Ein richtig netter Junge. Eigentlich genau wie du. Hat auch eine Menge Potenzial.«
    »Wann?«
    »Vor etwa achtzehn Monaten.«
    »Das ist toll«, sagte Race höflich. In Wahrheit dachte er an den Vorfall, bei dem er Augenzeuge geworden war – Lauren und Troy Copeland, die sich leidenschaftlich im Heck des Hueys geküsst hatten. Er entsann sich, dass Copeland keinen Ehering getragen hatte. Hatte Lauren eine Affäre mit ihm? Vielleicht trug Copeland seinen Ring nur nicht …
    »Hast du je geheiratet, Will?«, fragte Lauren, womit sie ihn aus seinen Gedanken riss.
    »Nein«, erwiderte Race leise. »Nein, habe ich nicht.«

    »Der SAT-SN-Bericht kommt durch«, sagte Van Lewen von einem Computerterminal an der Seitenwand des Geländefahrzeugs aus.
    Er, Cochrane, Reichart, Nash und Race standen zusammen mit den beiden deutschen BKA-Beamten Karl Schröder und Renée Becker in dem achträdrigen Gefährt. Als Vorbereitung auf ihre nächtliche Expedition zum Tempel war es nahe am Fluss geparkt worden, unweit der westlichen Bohlenbrücke und dem Trampelpfad, der zu dem Felsspalt hinaufführte.
    Lauren hatte das Fahrzeug bereits verlassen und befand sich, Johann Krauss im Schlepptau, auf dem Weg zur Zitadelle.
    Jetzt kehrte Buzz Cochrane mit einer Hand voll nassem Brei ins Geländefahrzeug zurück. In dem engen Raum war der Geruch ekelhaft.
    »Da draußen war kein einziger Affe aufzutreiben«, meinte Cochrane. »Schätze mal, sie haben vor Anbruch der Nacht das Weite gesucht.« Er hielt den braunen Brei hoch. »Trotzdem habe ich mir das hier besorgen können. Affenscheiße. Ich habe mir gedacht, das ist ebenso gut.«
    Race zuckte vor dem Gestank zurück.
    Cochrane bemerkte es. »Was ist? Wollen Sie sich nicht mit Scheiße einschmieren, Professor?« Er blickte zu Renée hinüber und lächelte. »Ich habe den Eindruck, Sie sind froh, dass nicht der Professor da rein soll, was?«
    Cochrane schmierte sich die Affenexkremente auf seine Montur. Reichart und Van Lewen taten es ihm nach und verteilten sie sogar auf die Rahmen der schmalen, schlitzförmigen Fenster des Fahrzeugs.
    Während Race das Manuskript gelesen hatte, richteten die anderen Zivilisten in Nashs Auftrag im Innern der Zitadelle eine Operationsbasis ein. Inzwischen arbeiteten die vier

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