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Der Teufel trägt Prada

Der Teufel trägt Prada

Titel: Der Teufel trägt Prada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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wobei ich letztere an Mom weiterreichte (»O Schätzchen, ist die schön. Was ist das noch mal für eine Marke?«). Alles andere, die transparenten Tops, die Lederhosen, die Stiefel mit Stachelbesatz und die Riemchensandalen, machte ich zu klingender Münze. Die Frau an der Kasse rief die Geschäftsinhaberin zu Hilfe, und schließlich einigten sie sich darauf, den Laden ein paar
Stunden lang dicht zu machen, um mein Hamstergut in aller Ruhe zu sichten. Allein die Behältnisse von Louis Vuitton – zwei große Koffer, eine mittelgroße Reisetasche und ein überdimensionaler Schrankkoffer – brachten mir sechs Riesen ein, und als die Damen unter viel aufgeregtem Gekicher und Getuschel ihre Musterung endlich abgeschlossen hatten, rauschte ich mit einem Scheck über etwas mehr als 38 000 Dollar davon. Damit waren, meinen Berechnungen nach, Miete und sogar Verpflegung für ein Jahr gesichert, in dem ich sorgenfrei an meiner Schriftstellerkarriere feilen konnte. Dann schneite auch noch Loretta in mein Leben, und die Sonne ging auf.
    Vier Sachen war ich schon an sie losgeworden – einen Klappentext, zwei Beiträge zu je 50 Zeilen und die ursprüngliche, längere Story. Doch damit nicht genug, schien sie förmlich besessen davon, mir Kontakte zu verschaffen und sich aus eigenem Antrieb mit Kollegen von anderen Magazinen in Verbindung zu setzen, die möglicherweise an freien Beiträgen interessiert waren. Und genau deshalb war ich an diesem grauen Wintertag im Starbucks gelandet – auf dem Weg zu Elias-Clark. Loretta hatte mir zugeredet wie einem störrischen Gaul und mir tausendmal versichert, Miranda würde sich nicht auf mich stürzen, sobald ich das Gebäude betrat, und mich mit einem gezielten Pfeil aus dem Blasrohr zur Strecke bringen; trotzdem war ich nervös. Nicht mehr starr vor Angst wie früher, als ein harmloses Handyklingeln genügte, um mein Herz Flickflack schlagen zu lassen, aber immer noch ziemlich zappelig bei der Vorstellung (so unwahrscheinlich sie auch schien), Miranda irgendwo über den Weg zu laufen – ihr oder Emily oder sonst wem, außer James: Als Einziger hatte der sich in der Zwischenzeit regelmäßig bei mir gemeldet.
    Irgendwie war Loretta auf die Idee verfallen, bei ihrer alten Zimmergenossin aus Collegetagen anzurufen, die, wie der Zufall wollte, bei The Buzz als Redakteurin für die Stadtnachrichten arbeitete. Loretta teilte ihr mit, sie hätte die neue Autorin entdeckt
– das sollte dann wohl ich sein. Sie vereinbarte mit ihr das heutige Vorstellungsgespräch und warnte die Dame sogar vor, dass Miranda mir den Stuhl vor die Tür gesetzt hatte, was diese mit einem Hohnlachen und der Bemerkung quittierte, wenn sie niemanden nähmen, der irgendwann mal von Miranda gefeuert worden sei, könnten sie ihre Beiträge mehr oder weniger selbst schreiben.
    Vom Cappuccino gestärkt und belebt klemmte ich mir die Mappe mit meinen gesammelten Werken unter den Arm und steuerte, diesmal ganz in Ruhe, ohne hektisch klingelndes Handy und eine Wagenladung Kaffee auf dem Tablett, das Elias-Clark-Gebäude an. Von draußen checkte ich kurz, ob auch ja keine Klapperschnepfen Marke Runway in der Lobby herumgeisterten, und stemmte mich dann mit geballter Kraft gegen das Trägheitsmoment der Drehtür. Fünf Monate, seit ich mich zuletzt hier durchgekämpft hatte, und alles war wie immer: Ahmed hinter der Kasse in seinem Zeitungskiosk, ein Hochglanzposter, das für das kommende Wochenende eine Party von Chic im Lotus verhieß. Statt mich ordnungsgemäß als externe Besucherin anzumelden, spazierte ich instinktiv direkt auf die Drehkreuze zu. Und vernahm sogleich eine vertraute Stimme: I can’t remember if I cried when I read about his widowed bride, but something touched me deep inside, the day, the music died. And we were singing ... « American Pie! Ist das süß von ihm , dachte ich. Das Abschiedslied, das ich nie hatte singen können. Ich drehte mich um und sah Eduardo, feist und verschwitzt wie eh und je. Doch sein Grinsen galt nicht mir. Vor dem Drehkreuz ganz in seiner Nähe stand eine klapperdürre junge Frau mit pechschwarzem Haar und grünen Augen. Sie trug eine todschicke, enge Nadelstreifenhose, ein bauchfreies Tank-Top, ein Kaffeetablett, eine Tüte, aus der die Zeitungen und Zeitschriften oben herausquollen, drei komplette Outfits an Kleiderbügeln und einen Matchsack mit dem aufgedruckten Monogramm »MP«. Gerade hatte ich geschnallt, was hier Sache war, da fing ihr Handy an zu klingeln.
Sie fuhr

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