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Der Teufel trägt Prada

Der Teufel trägt Prada

Titel: Der Teufel trägt Prada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lauren Weisberger
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gar nichts. Moment mal – waren Sie das, die Miranda neulich in Paris gefeuert hat?«

    O Gott – das war ein schwerer Fehler gewesen. Ein paar Tage nach meiner Rückkehr hatte die Times auf ihrer Klatschseite eine gar nicht mal so kurze Notiz über den ganzen Schlamassel gebracht, aus »gut unterrichteten Kreisen«: Wahrscheinlich eine der Klapperschnepfen, die mein unmögliches Auftreten aus nächster Nähe miterlebt hatten. So exakt wie ich dort zitiert wurde, war kaum eine andere Quelle denkbar. Und natürlich war ich nicht die Einzige, die den Artikel gelesen hatte. Mir schwante, dass Lorettas Begeisterung für meine Story sich damit schlagartig in Luft auflösen würde, aber jetzt gab es kein Zurück mehr.
    »Äh, ja. Aber es war eigentlich gar nicht so schlimm, wie es sich anhörte. In dem Artikel haben sie wirklich maßlos übertrieben.«
    »Na, ich hoffe doch nicht! Irgendwer musste diesem Weib schließlich mal Bescheid stoßen, und wenn Sie es waren, dann Hut ab! Sie hat mir in dem einen Jahr bei Runway das Leben zur Hölle gemacht, und dabei hatte ich nicht mal direkt mit ihr zu tun.
    Hören Sie, ich muss jetzt zu einem Presselunch, aber wie wär’s, machen wir einen Termin aus? Dann könnten Sie bei der Gelegenheit den notwendigen Papierkram erledigen, und ich wollte Sie ohnehin kennen lernen. Wenn Sie noch andere Texte haben, die Ihrer Meinung nach für das Magazin geeignet wären, dann bringen Sie sie einfach mit.«
    »Ja gerne. Herzlich gerne.« Wir vereinbarten ein Treffen für kommenden Freitag um drei, und ich legte auf, immer noch völlig baff. Kyle und Jill hatten Lily den Kleinen aufs Auge gedrückt, bis sie fertig mit Anziehen und Packen waren, und er war in eine Art Dauergreinen verfallen, das sich anhörte, als könnte es jede Sekunde in hysterisches Gebrüll umschlagen. Ich schälte ihn aus seinem Sitz, legte ihn mir über die Schulter und massierte ihm durch den Frotteestrampler hindurch den Rücken, bis er sich, o Wunder, wieder beruhigte.

    »Nie im Leben rätst du, wer das war«, trällerte ich und hopste mit Isaac durchs Zimmer. »Eine Redakteurin von Seventeen – sie wollen mich, schwarz auf weiß!«
    »Halt die Luft an! Sie drucken deine Lebensgeschichte?«
    »Nein, nicht meine – ›Jennifers‹ Lebensgeschichte. Mickrige 200 Zeilen, nicht der Rede wert, aber immerhin ein Anfang.«
    »Ach, red doch nicht. Junges Mädchen schnappt über, weil sie was erreicht hat, und stößt schließlich alle vor den Kopf, die eine wichtige Rolle in ihrem Leben spielen. Jennifers Story. Ganz klar.« Lily schaffte es, gleichzeitig zu grinsen und mit den Augen zu rollen.
    »Na ja, und wenn. Läppische Details. Was zählt, ist: Sie bringen sie in der Februarausgabe, und sie löhnen 3000 Dollar dafür. Ist das nicht der Wahnsinn?«
    »Glückwunsch, Andy. Im Ernst, das ist echt der Hammer. Und damit kannst du dann hausieren gehen, nicht?«
    »Ge-nau. Es ist zwar nicht der New Yorker , aber fürs Erste ganz okay. Wenn ich noch mehr von der Sorte unterbringe, vielleicht in verschiedenen anderen Magazinen, dann wird’s vielleicht doch noch was mit mir. Am Freitag treffe ich mich mit der Redakteurin, und ich soll alles mitbringen, was ich bisher so geschrieben habe. Und sie hat nicht mal gefragt, ob ich Französisch kann. Außerdem hasst sie Miranda. Ich glaube, mit der werde ich gut zurechtkommen.«
    Ich fuhr die Texanergang zum Flughafen, besorgte Lily und mir auf dem Rückweg zwei vollfette, leckere Lunchpakete von Burger King, damit die Frühstücksdonuts sich in unserem Magen nicht so allein fühlten, und brachte den restlichen Tag – sowie die beiden folgenden – am Schreibtisch zu, auf dass ich meiner neuen Verbündeten gegen Miranda auch etwas vorzulegen hatte.

19
    »Einen großen Vanillecappuccino, bitte.« Den Mann hinter der Theke kannte ich nicht. Es war ja auch schon fast fünf Monate her, seit ich hier, im Starbucks an der 57. Straße, zum letzten Mal mit einem Tablett voller Kaffeebecher und Snacks so schnell wie möglich hinausgewankt war, bevor Miranda mich feuerte, weil ich einmal zwischendurch Luft geholt hatte. Rückblickend fand ich es tausendmal besser, für ein aus tiefstem Herzen gebrülltes »Leck mich am Arsch« gefeuert worden zu sein als dafür, statt Rohrzuckerwürfeln zwei Päckchen Süßstoff erwischt zu haben. Im Endergebnis das Gleiche, aber ein ungleich anderer Spielverlauf.
    Wer hätte gedacht, dass das Personal bei Starbucks so häufig wechselte? Von den Typen, die

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