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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Trapp
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wäre. Gwyneths Kopftuch löste sich, und ihr langes blondes Haar fiel ihr ungehindert über den Rücken und hüllte Brenna mit ein.
    Auch das noch. Brenna hatte das Gefühl, in ein Spinnennetz geraten zu sein, als sie versuchte, sich aus dem Gewirr der langen Strähnen zu befreien.
    „Dafür werde ich Euch umbringen“, drohte ihr Vater und wehrte sich vergeblich gegen seine Handfesseln.
    Montgomery nahm Kampfhaltung ein. Er trug eine Rüstung, während ihr Vater gefesselt, unbewaffnet und nicht ansatzweise so groß war wie sein Gegner.
    „Sei nicht töricht, Papa!“ Endlich hatte sie sich aus der Umklammerung ihrer Schwester befreit und legte ihrem Gemahl die Hand auf den gepanzerten Unterarm.
    Die Wachen hielten ihren Vater zurück.
    Montgomery fuhr zu Brenna herum – und ihre Blicke verfingen sich ineinander. Sie schluckte und nahm ihren ganzen Mut zusammen. Gwyneth mochte sich in Bezug auf sein Aussehen geirrt haben, aber eins stimmte – er war ein Wilder. „Bitte, lasst meine Familie in Ruhe. Ich werde mit Euch gehen. Bestraft mich, wie Ihr wollt.“
    Mit dem Daumen berührte er leicht ihre Halsgrube. Das Gewand war viel tiefer ausgeschnitten als ihre sonstigen Kleider, und seine Finger nahmen sich beängstigend auf ihrer nackten Haut aus.
    Er starrte sie an, und sie wand sich innerlich unter diesem durchdringenden Blick. „Und Ihr werdet willig jede Strafe über Euch ergehen lassen, die mir einfällt?“
    Sie blinzelte, und ihr Atem ging schneller. Sie hatte ihn vor seinen Männern in seiner Ehre gekränkt. Wenn er sie schlug, konnte sie von Glück reden, wenn sie überlebte.
    Er tat ihr nicht weh mit seinem Daumen, aber sie war sich dadurch verschiedener Dinge überdeutlich bewusst. Wie ihr Herz schlug. Am liebsten hätte sie die Arme um sich geschlungen, um gegen ihr Zittern anzukämpfen. Doch dann schüttelte sie ihre Furcht ab und straffte sich. „Ich habe keine Angst vor Euch.“
    „Kleine Lügnerin.“
    Arroganter Schuft! Nein, wirklich, sie würde nicht die geringsten Skrupel haben, wenn sie ihn endlich mit dem Dolch erstechen konnte.
    „Pah“, spuckte ihr Vater aus und sah Brenna wutentbrannt an. „Du kleines Flittchen. Du willst ihn, nicht wahr?“
    Brenna war wie vom Donner gerührt. Ihr war, als hätte er ihr einen Hieb in die Magengrube versetzt. Aber sie konnte ihm doch nicht von dem Dolch erzählen, von Gwyneth! „Vat…“
    Er fiel ihr schroff ins Wort. „Du warst ja mehr als bereit, meinen Feind zu heiraten!“
    Ihre Wangen brannten. Ganz gleich, was zwischen ihnen vorgefallen war – wie konnte ihr Vater nur glauben, dass sie einfach seinen Feind heiraten würde? Warum war er so wankelmütig ihr gegenüber? Noch vor wenigen Augenblicken hatte er sie verteidigt … Plötzlich hasste sie Montgomery dafür, weil er schuld war, dass ihr Vater sich wieder einmal gegen sie stellte. „Ich wollte überhaupt nicht heiraten, Vater“, sagte sie ruhig.
    Montgomery runzelte kaum merklich die Stirn, und Brenna staunte, dass ein Stein tatsächlich Gefühle zeigen konnte.
    „Genug, alter Mann.“ Er zeigte auf den Mann mit der Armbrust. „Gabriel, such einen Turm, in den wir ihn einsperren können.“
    Zähneknirschend zwang Brenna sich zu Geduld, doch dann schnappte sie erschrocken nach Luft, als ihr neuer Gemahl sie wieder am Handgelenk packte und sie mit sich zerrte.
    Dieses Monstrum! Zorn stieg in ihr auf. Wütend starrte sie auf seinen Rücken, als er aus der Kirche stürmte, hinaus in die feuchtkalte Frühlingsluft. Es machte sie mehr als gereizt, dass sie gezwungen war, ihm entweder zu folgen oder von ihm mitgeschleift zu werden.
    Im Osten zogen dunkle Wolken auf, der Geruch nach Regen hing bereits in der Luft. Flüchtig erwog Brenna, den Dolch hervorzuziehen und ihn Montgomery in den Rücken zu rammen. Ohne Zweifel würden seine Männer sie auf der Stelle töten. Und dann ihre restliche Familie niedermetzeln. Nein, sie musste warten, bis Adele ihr das vereinbarte Zeichen gab.
    Das Burgvolk stand draußen und beobachtete das Geschehen, aber niemand trat vor, um ihr zu helfen.
    „Paulin!“, rief sie einem Bediensteten zu. Der wich zurück, versteckte sich halb hinter der Zisterne und zog sich die Mütze tiefer ins Gesicht. Andere wendeten ebenfalls den Blick ab.
    Verdammt! Halten mich hier denn alle für eine Verräterin?
    Mit einem finsteren Blick auf ihren Gemahl schwor sie sich, dass am Ende dieses Tages alle hier wissen würden, wem ihre Loyalität galt – und dann war

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