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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Trapp
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konnte sich genauso gut an ihn gewöhnen. Daran, dass er ihre Habseligkeiten berührte. Dass er sie berührte.
    Ohne ihren Arm loszulassen, öffnete er die eine der beiden Tischschubladen und durchsuchte sie. Es war unwahrscheinlich, dass der Künstler, den der König zu hängen wünschte, eine Frau war, und sogar noch unwahrscheinlicher, dass es sich dabei um seine jetzige Gemahlin handelte. Er hatte jedoch gelernt, gründlich zu sein. Brenna verzog das Gesicht, als er mit der Hand in die zweite Schublade hineinfasste.
    Mehrere kleine Gemälde auf Pergament lagen darin, auf allen waren Figuren mit goldenen Heiligenscheinen abgebildet.
    James ließ Brenna mitten in der Kammer stehen und suchte den Raum gewissenhaft nach versteckten Bildern oder irgendwelchen Hinweisen darauf ab. Noch mehr religiöse Werke. Noch mehr Wiedergaben von der Geburt Christi, von Engeln, von der Jungfrau Maria. Kein einziges Bild erotischer Natur. Keine Gemälde vom König und seinem Hofstaat in kompromittierenden Posen.
    „Nur religiöse Darstellungen? Keine anderen Bildnisse?“
    Sie hob das Kinn und brachte es fertig, auf ihn herabzusehen, obwohl sie mindestens anderthalb Köpfe kleiner war als er. „Ich wollte schließlich Nonne werden.“
    Er hob den Bettüberwurf an und spähte unter das Bett. Ein kleines Bündel lag zwischen den Spinnweben. Er holte es hervor und beobachtete Brenna, die ihn wütend ansah, als er es öffnete. Eine Ecke Käse, ein Laib Brot und andere magere Vorräte lagen darin. Verwirrt hielt er das Bündel hoch. „Was ist das?“
    „Nichts“, antwortete sie und schluckte.
    „Wolltet Ihr irgendwo hingehen?“
    „In ein Kloster.“
    „Ihr werdet keine Nonne werden. Ihr seid meine Gemahlin “, stellte er ungerührt fest.
    Sie reckte trotzig das Kinn. „Nur, weil man uns dazu gezwungen hat.“
    „Es hätte keinen Zwang für Euch und Eure Familie gegeben, wenn Ihr Eure gottgegebene Pflicht dem König gegenüber erfüllt hättet.“
    „Männer machen ihre eigenen Gesetze und berufen sich dann auf Gott.“
    „Vielleicht, aber es ist Gottes Gebot, dass die Frau ihrem Gemahl gehorcht.“
    „Ich bin mir sicher, dass Gott Ausnahmen macht für Frauen, die mit grausamen Ungeheuern verheiratet sind.“ Verärgert setzte sie sich auf den dreibeinigen Hocker und spielte mit einem der Pinsel herum. „In der Bibel wird Jael dafür gepriesen, dass sie den Kopf ihres Mannes auf den Boden genagelt hat.“
    Bei ihren Worten stellten sich seine Nackenhaare auf, und er beschloss, sie gut im Auge zu behalten. So wie sie jedes Mal zusammengezuckt war, wenn er ihre Malutensilien berührt hatte, bedeutete das, dass ihr ihre Kunst sehr wichtig war. Solange sie nicht etwas mehr Ehrerbietung gelernt hatte, durfte sie nicht mehr malen.
    Er ging zur Tür und forderte eine der Wachen auf, ihm eine leere Truhe zu bringen. Er würde seine Gemahlin Schritt für Schritt zähmen – Gehorsam belohnen, Hochmut bestrafen.
    Schon wenig später kehrten die Männer mit einer mittelgroßen Truhe zurück. Sie war einfach gestaltet, erfüllte aber ihren Zweck. Sobald sie gegangen waren, stellte er das hölzerne Behältnis vor ihrem Tisch auf den Boden und stieß den Deckel mit dem Stiefel auf. Danach nahm er die Lebensmittel aus dem Bündel und warf den restlichen Inhalt, einschließlich des winzigen Pinsels, in die leere Truhe. „Packt Eure Malutensilien auf dem Tisch zusammen und legt sie hier hinein.“
    „Wie bitte?“ Ihre Augen weiteten sich, und sie sah aus, als hätte er sie geschlagen.
    „Ihr werdet keine Zeit mehr haben für solche Spielereien. Jetzt habt Ihr einen Haushalt zu führen, einen Gemahl zu versorgen und Erben zur Welt zu bringen.“
    Ein solcher Abscheu durchzuckte sie, dass es sie größte Beherrschung kostete, ruhig zu bleiben. Sie hasste ihn! Beim Anblick seiner groben Finger auf ihrem Malzubehör fühlte sie sich, als wäre sie selbst geschändet worden, und nun wollte er auch noch ihr Lebenswerk entsorgen wie Unrat. Wieder spürte sie die Klinge des Dolchs auf ihrer Haut, und Brenna fragte sich, wann ihr neuer Gemahl wohl endlich seine Waffen und die Rüstung abnehmen würde, damit sie endlich zustoßen konnte.
    Er kam auf sie zu. Seine Bewegungen waren wie er selbst – präzise und zielstrebig. Abweichungen und Zerstreuungen schienen für ihn Zeitverschwendung zu sein.
    Sie fragte sich, ob der Liebesakt mit ihm ebenso berechnend verlaufen würde.
    Großer Gott, was dachte sie nur? Sie wollte ihn nicht verführen, sie

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