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Der Teufel und die Lady

Der Teufel und die Lady

Titel: Der Teufel und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Trapp
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wollte ihn töten.
    Er blieb so dicht vor ihr stehen, dass sie die Schamkapsel seiner Rüstung nicht übersehen konnte. Sie wandte den Blick von der gewölbten Metallplatte, die sein Geschlecht schützte. Es wirkte so … groß.
    „Mylady“, sprach er sie an. „Macht es Euch nicht noch schwerer. Packt die Utensilien zusammen.“
    Dieser schreckliche Mensch! Sie konnte es kaum erwarten, bis ihre Schwester ihr das Zeichen gab, dass sie das Ungeheuer ungefährdet beseitigen konnte. Aber die Dämmerung war noch nicht einmal hereingebrochen.
    Aufgebracht sammelte sie ihre kostbaren Pinsel ein. An Körperkraft war sie ihm vollkommen unterlegen; sie musste sich zwingen, auf eine günstige Gelegenheit zu warten. Ordentlich legte sie die Pinsel nebeneinander in die Truhe. Wenn sie diese Arbeit nicht selbst übernahm, würde dieser Grobian wahrscheinlich alles ungeordnet hineinwerfen, wodurch die Farben ruiniert und die Borsten der Pinsel zerknickt werden würden.
    Er nahm einen kleinen Topf mit blauem Pigment und drehte ihn zwischen seinen Fingern. „Es war unklug, mich vor meinen Männern herauszufordern.“
    Am liebsten hätte sie ihm den Topf aus der Hand gerissen und ihm den Inhalt ins Gesicht geschüttet. „Es war genauso unklug, mich vor meiner Familie zu küssen.“
    „Wir hatten soeben geheiratet. Ich bin jetzt Eure Familie.“
    Innerlich schäumend vor Wut, legte sie ihre Palette und den Farbspachtel zu den Pinseln. Nein, sie würde sich nicht von ihm provozieren lassen, etwas Unüberlegtes zu tun.
    „Frieden, Gemahlin“, fuhr er fort. „Diese Ehe kann Euch zum Vorteil gereichen – oder aber zum Nachteil. Das liegt ganz an Euch.“
    „An mir?“ Aufgebracht stellte Brenna zwei Gefäße mit Farbpigmenten in die Truhe, darauf legte sie ein paar halbfertige Pergamente.
    Er schlenderte durch die Kammer, sah in alle Ecken, Mauerspalten und hinter das Bett. Trotz der Rüstung bewegte er sich auf seltsame Weise geschmeidig und raubtierhaft, ein Beweis für seine Körperkraft, aber auch für die Qualität seiner Kampfkleidung.
    Lehm bröckelte von seinen Stiefeln auf den frisch gefegten Fußboden. Das Klirren seines Kettenhemds strapazierte ihre Nerven.
    Jetzt hob er die Matratze ihrer Schlafstatt an und spähte darunter. „Wo sind Eure versteckten Bilder?“
    Ihr Puls beschleunigte sich, und sie ballte eine Hand zur Faust. Wusste er etwa von ihren erotischen Arbeiten? Sie schrak zusammen, als plötzlich etwas Schleimiges von ihrer Hand tropfte. Verdammt. Sie hatte eines der Eier zerdrückt, die sie benutzte, um ihre Temperafarbe anzurühren. Sie schüttelte die klebrige Masse von ihrer Hand ab und griff nach einem Lappen, um vorsichtig das nun ruinierte Pergament abzutupfen, das zuoberst in der Truhe lag. Zur Hölle mit diesem Mann.
    „Es gibt keine versteckten Bilder“, meinte sie zähneknirschend.
    „Alle Künstler besitzen welche – Bilder, bei denen sie sich schämen, sie der Öffentlichkeit zu zeigen, die ihnen aber zu sehr ans Herz gewachsen sind, um sie einfach wegzuwerfen.“
    Sie sah auf und merkte, dass er sie beobachtete. Der Blick seiner dunkelblauen Augen war durchbohrend – und sie bekam eine Gänsehaut. „Was kümmert es Euch, was ich male?“, fragte sie scharf.
    Er trat einen Schritt auf sie zu. „Gar nichts. Für mich zählt nur Euer Respekt und Eure Gehorsamkeit mir gegenüber.“
    Wieder hätte sie am liebsten ihren Dolch gezückt, doch sie musste sich gedulden, wenn sie leben wollte. Und sie wollte leben. „Respekt muss man sich verdienen“, gab sie zurück.
    „Das ist wohl wahr, Mylady. Aber ich lasse es nicht zu, dass Ihr mich vor meinen Männern ohrfeigt.“
    Sie senkte den Kopf, um ihm nicht ins Gesicht sehen zu müssen, und ermahnte sich, sich zu beherrschen. Es führte zu nichts, wenn sie sich wie eine Furie gebärdete. „Ihr habt recht. Ich werde es nicht wieder tun.“ Weil Ihr bald tot seid.
    „Und Ihr werdet Euch bei mir entschuldigen.“
    Sie atmete tief durch. Geduld. Warte auf das Zeichen.
    Er zog eine dunkle Augenbraue hoch und sah sie so eindringlich an, als wollte er sie allein durch seinen Blick bezwingen. „Jetzt, Gemahlin.“
    „Vergebt mir.“
    Er brachte den Ansatz eines Lächelns zustande, das allerdings eher zu einer Grimasse geriet. Wie hatte sie ihn nur für vollkommen halten können? Er war nervenaufreibend. Viel zu groß. Viel zu beherrschend. Bestimmt durchstöberte er gleich wieder ihr Malzubehör, brachte die Farben durcheinander und beschmutzte

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