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Lady Ghoul

Lady Ghoul

Titel: Lady Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Die Welt unter Wasser war einmalig!
    Tief und unendlich weit. Verschwommen und gleichzeitig klar. Still und dennoch voller Geräusche. Eine Welt für sich, kaum zu beschreiben, aber auch tödlich!
    Daran dachte Phil Garner nicht, als er sich mit ruhigen Schwimmbewegungen durch diese Welt bewegte und sich wie ein Fisch unter Fischen vorkam. Er schwamm dicht unter der Wasseroberfläche. Wenn er tiefer ging, wurde es gefährlich, also blieb er auf dieser »Höhe«. Dieser Teil des Mittelmeeres war einfach herrlich. Noch nicht so verschmutzt und warm. Selbst im November tauchten hier noch die Enthusiasten.
    Man soll nie allein tauchen.
    An diese Regel hielt sich auch Phil Garner, obwohl er sich allein unter Wasser bewegte. Aber sein Freund und Kollege aus dem Tauchclub wartete oben im Boot. Sie hatten eine bestimmte Zeit ausgemacht. Tauchte Phil dann nicht auf, würde Ernie Balsam Maßnahmen ergreifen. Das alles kannten sie, das war abgesprochen. Da konnte sich einer avif den anderen verlassen. Zudem war diese Gegend, in der sie sich bewegten, kein absolutes Neuland mehr. Phil kannte sich unter Wasser aus, und er hatte einen bestimmten Grund gehabt, in diesem Areal wieder in die Tiefe zu gehen.
    Ihn interessierte das Gebirge!
    Es waren andere Berge als die Grampian Mountains seiner schottischen Heimat. Hier unter Wasser waren sie aus Korallen entstanden, die sich im Laufe der Jahrtausende gebildet und diese Umgebung geschaffen hatten.
    Eine wilde Natur, durchzogen von Gängen und Höhlen. Wände mit tiefen Spalten und Rissen, die als Schlupfwinkel für scheue, aber auch für gefährliche Fische galten.
    Nicht nur dieses Gebirge interessierte Phil Garner, auch noch etwas anderes.
    Das Rätsel, das Geheimnis…
    Es war nicht zu fassen, es war nicht zu erklären, eigentlich nur ein Gerücht, eine Legende, die durch Flüsterpropaganda zufällig an Phils Ohren gedrungen war.
    Es ging um die Frau!
    Ein rätselhaftes, ein geheimnisvolles Wesen. Eine Göttin, sagten die einen. Andere wiederum sprachen von einer Dämonin, und dritte redeten von der Sternenfrau. Für sie war es eine Person, die den weiten Weg aus dem Weltall nicht gescheut hatte, auf der Erde geblieben war, bereits seit Tausenden von Jahren existierte und mit dem sagenumwobenen Kontinent Atlantis versunken war. Sie war nicht gestorben, wie viele andere, sie hatte es geschafft, sich den neuen Lebensgewohnheiten anzupassen, und lebte in der Tiefe des Meeres. Sogar einen Namen hatte man ihr gegeben.
    Celeste…
    Ein Name wie Musik. Allein das Aussprechen dieses Wortes ließ manchen Männern einen Schauer über den Rücken gleiten. Niemand hatte sie bisher richtig sehen können. Einige Fischer hatten sie entdeckt. Da war sie aus dem Meer gestiegen, eingehüllt in eine Nebelwolke, und hatte nur mehr ein verschwommenes Bild abgegeben. Dennoch hatten die Fischer von ihrer überwältigenden Schönheit gesprochen und von einer Ausstrahlung, die über Meilen hinweg ging. Genauer aber waren sie nicht auf diese Aura eingegangen.
    Schon fast ein Dutzend mal war Phil Garner in diesem Gebiet getaucht. Sein Freund Ernie kannte die Geschichte von Celeste zwar, er glaubte sie jedoch nicht so recht, lächelte darüber, aber Phil ließ sich davon nicht abbringen.
    Er hatte die Nächte hindurch in Fischerkneipen gesessen und den Gesprächen gelauscht. Es mußte einfach etwas Wahres an dieser Legende sein. Das wollte er herausfinden.
    Auf seinem Rücken lagen zwei Preßluftflaschen. Der Sauerstoff reichte für eine Weile. Es würde ihm gelingen, wieder einmal tiefer in diese unterirdische Welt einzudringen und vielleicht das Versteck der schönen Celeste zufinden.
    Vielleicht…
    Vor ihm verdunkelte sich das grünblaue Wasser. Für Phil war es kein Grund zur Panik. Er wußte genau, daß es sich dabei um die hohen Korallenfelsen handelte, die scharf, kantig und auch riesig in die Höhe stiegen, wobei sie erst dicht unter der Oberfläche ihre Gipfel besaßen. Dieses Gebiet war für Schiffe mit großem Tiefgang gefährlich. Als Fremder benötigte man einen Lotsen, und die Touristenschiffe mieden auf ihren Kreuzfahrten diesen Teil des Mittelmeeres. Er bewegte sich auf das »Gebirge« zu. Phil Garner gehörte zu den exzellenten Tauchern. Seine Verlobte hatte mal erklärt, er wäre mehr Fisch als Mensch. In der Tat fühlte er sich im Wasser auch wohler. Zusammen mit einem Schwärm silbrig glänzender Leiber näherte er sich der hohen Wand.
    Die Stelle, die er suchte, hatte er sehr bald

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