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Der Thron der Welt

Der Thron der Welt

Titel: Der Thron der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lyndon
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pfeifenden Stößen, und Hero war so am Ende, dass er den letzten Hang auf allen vieren hinaufkroch.
    Raul und Wayland warteten am Boot. Hero stieß einen atemlosen Ruf aus, und die beiden sahen auf, im ersten Augenblick ohne großes Interesse, doch dann setzten sie sich sofort in Bewegung. Hero sprang einfach hinunter, stolperte beim Aufkommen und rollte sich überschlagend zum Strand hinunter. Vor ihm drehte sich alles, als er zu Wayland aufsah und keuchte: «Normannen. Machen Jagd auf Brant.»
    Wayland zerrte sie über den Strand. Raul schob das Boot ins Wasser. Zusammen halfen sie ihnen ins Boot. Sie schnappten sich die Riemen. Als sich Hero umdrehte, sah er Brant auf den letzten Dünenkamm taumeln. Er schlug sich die Hände vors Gesicht, als er erkannte, dass sich das Boot vom Strand entfernte. Ein Speer flog an ihm vorbei, und Brant ließ sich von der Dünenkuppe fallen.
    «Wir können ihn nicht einfach zurücklassen», schrie Hero.
    «Er ist derjenige, der sich unerlaubt entfernt hat», sagte Raul, ohne den Rudertakt zu ändern.
    Brant überschlug sich die Düne hinunter. Als er wieder auf die Beine kam, schien er verwirrt und hinkte zuerst ein Stück den Strand entlang, bevor er sich in Richtung des Bootes umdrehte. In seinem rechten Oberschenkel steckte ein Pfeil, und er zog das Bein nach. Er war halb über den Strand, als die ersten Normannen auf die Dünenkuppe ritten. Sie sahen, dass er nicht entkommen konnte, und hielten an, um auf den Rest ihrer Truppe zu warten. Mehr als zwanzig Reiter hatten sich auf der Kuppe versammelt, bis Brant das Wasser erreicht hatte. Dort stand er mit ausgebreiteten Armen und stieß in verzweifelter Erbitterung einen grauenvollen Schrei aus.
    Einige Normannen stiegen aus den Sätteln, ließen die Pferde auf der Düne, und kamen zu Fuß zum Strand herunter. Andere führten ihre Tiere seitwärts über den Hang, während die kühneren Reiter ihren Pferden die Sporen gaben, bis sie schließlich auf den Hinterbacken die Düne herabrutschten. Ein Soldat spannte seinen Bogen und zielte auf Brant, aber ein Offizier brachte ihn mit einem Ruf dazu, den Bogen zu senken.
    Raul nahm seine Armbrust. «Hört auf zu rudern!»
    «Er ist ein toter Mann», sagte Wayland. «Du verschwendest deinen Bolzen.»
    Raul schlug ihm mit dem Handrücken auf die Brust. «Hört auf zu rudern.»
    Er kniete sich ins Boot und stützte sich mit einem Ellbogen auf der Ruderbank ab, um genauer zielen zu können.
    Brant drehte sich nach seinen Verfolgern um und hob die Hände in einer so demütigen Geste, dass Hero vor Mitleid ächzte.
    «Keiner gibt einen Laut von sich», befahl Raul.
    Das Boot schaukelte auf und ab. Raul murmelte etwas und erstarrte in höchster Konzentration. Hero vernahm so etwas wie ein leises Explosionsgeräusch, als die aufgestaute Kraft der Armbrustsehne den Bolzen davonjagen ließ. Brant bog sich mit flatternden Armen hintenüber, torkelte ein paar Schritte seitwärts, und brach im seichten Wasser zusammen.
    Raul ergriff wieder seinen Riemen. «Ich musste ihn töten. Er hätte ihnen unseren Kurs und unser Reiseziel verraten.»
    Zwei Soldaten hasteten über den Strand, um den Körper aus dem Wasser zu ziehen. Die übrigen sammelten sich um ihren Anführer. Hero sah ihn Befehle erteilen. Die Truppe teilte sich. Ein halbes Dutzend Männer ritt wieder auf die Düne, die anderen galoppierten den Strand hinauf.
    «Was haben sie vor?»
    «Ich weiß nicht», sagte Raul, «aber sie haben die Verfolgung noch nicht aufgegeben.»
     
    An Bord der
Shearwater
berichtete Wayland, dass die vermeintliche Landzunge eine Insel war, die eine flache Bucht voller Sandbänke und Untiefen vom Festland trennte.
    «Gibt es eine Durchfahrt?»
    «Auf der anderen Seite ist eine enge Fahrrinne.»
    «Dahin sind vermutlich die Reiter unterwegs», sagte Raul.
    «Irgendwelche Schiffe in der Bucht?»
    Wayland schüttelte den Kopf.
    «Und was ist mit der Insel? Ist sie bewohnt?»
    «Ich habe nur Ruinen gesehen.»
    Vallon musterte die Dünen. Gegen das glühende Abendrot hoben sich die normannischen Soldaten als bedrohliche schwarze Silhouetten ab. Von der Abteilung, die über den Strand Richtung Norden geritten war, fehlte jede Spur. Die Gezeitenströmung war schwächer geworden, und der Wind hatte sich gelegt. «Wir sehen uns diese Bucht mal an», sagte Vallon.
    Sie ruderten parallel zum Strand, die normannischen Reiter auf den Dünen hielten mit ihnen Schritt. Die Flüchtenden erreichten die Landspitze am Ende des

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