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Der Thron der Welt

Der Thron der Welt

Titel: Der Thron der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lyndon
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es nicht gefallen zu hören, dass Ihr Euch an meinem Schwert verletzt habt.»
    «Ich verspreche, dass ich es ihm nicht erzähle, ganz gleich wie fest Ihr zustoßt.»
    Das ferne Hundegebell steigerte sich zu einem irrwitzigen Kläffen.
    «Die Hunde haben den Hirsch gefunden», sagte Vallon und nahm das Schwert wieder an sich. «Ihr werdet die Jagd verpassen.» Er ging auf den Wallumgang und sah den Bäumen hinüber. Einige der Jäger hatten das Waldstück umstellt.
    «So manch einer würde Euer Benehmen einschüchternd finden.»
    «Es tut mir leid, wenn Ihr von meiner Gesellschaft enttäuscht seid.»
    «Nein, ich bewundere Männer, die ihre Stärke nicht zur Schau tragen müssen. Davon abgesehen glaube ich nicht, dass Ihr so gefühllos seid, wie Ihr vorgebt.»
    «Der Hirsch», sagte Vallon.
    Das Tier tauchte aus dem Wald auf und überquerte ein Schneefeld, dann kamen die Hunde zwischen den Bäumen hervor. Darauf folgte Drogo an der Spitze der Jäger. Er peitschte wie wild auf sein Pferd ein.
    Margaret fuhr mit dem Finger über eine Ader auf Vallons Handrücken. «Ich bin sicher, dass ich Euch mit der Zeit in die Enge treiben könnte.»
    Er hielt ihre Hand fest. «Ein in die Enge getriebenes Tier ist gefährlich.»
    Sie streifte ihn leicht. «Die Gefahr steigert das Vergnügen.»
    Vallon trat einen Schritt zurück. «Ihr vergesst, dass ich der Gast Eures Gemahls bin.»
    Sie schmollte. «Vielleicht gibt es ja noch einen anderen Grund für Euer kühles Benehmen. Ich habe gesehen, wie Euch dieser Grieche mit seinen Blicken überallhin folgt.»
    Vallon sah ihr direkt ins Gesicht. «Warum sagt Ihr mir nicht, was Ihr in Wahrheit von mir wollt?»
    Einen Moment lang schien es so, als würde sie bei ihrem Vorwand bleiben. Oder vielleicht hatte sie wirklich nichts gegen ein bisschen zweideutiges Geplänkel. Doch dann wandte sie sich ab und verschränkte die Arme, als sei ihr mit einem Mal kalt. «Ich habe Ländereien in der Normandie. Ich bin bereit, sie als Sicherheit für eine Anleihe einzusetzen, mit der die Expedition in den Norden finanziert werden soll.»
    Vallon sagte nichts dazu. Der Hirsch bewegte sich am Rande des Tals entlang. Bisher hatten ihn die Jagdhunde nicht eingeholt.
    «Ich möchte, dass Ihr die Expedition anführt.»
    «Nein.»
    «Ihr könntet sie als Handelsexpedition ansehen. Ihr dürftet alle überschüssigen Mittel einsetzen, um Felle, Elfenbein und Sklaven zu kaufen. Sämtlicher Gewinn, den Ihr macht, gehört Euch. Ich für meinen Teil will nur meinen Sohn sicher zu Hause haben.»
    «Dieser Einsatz lohnt sich nicht.»
    «Es ist ein aussichtsreicheres Angebot als das, was Euch in Lumpen hierhergeführt hat.»
    «Ich spreche nicht von
meinem
Gewinn. Und wenn Euer Geld erst einmal in meinen Händen ist, was sollte mich davon abhalten, es zu stehlen?»
    «Euer Wort. Ich vertraue dem Mann, der für Walter eine so weite Reise auf sich genommen hat.»
    «Ich bin Sir Walter nie begegnet. Ich war niemals in Anatolien und habe den Namen Manzikert zum ersten Mal gehört, als die Schlacht schon seit Wochen vorbei war. Das Wohl Eures Sohnes interessiert mich nicht.»
    Margarets Lippen wurden bleich. «Wollt Ihr damit sagen, dass er tot ist?» Sie krampfte die Hände ineinander.
    Er nahm ihre Handgelenke. «Die Dokumente sind echt. Euer Sohn hat die Schlacht überstanden. Und soweit ich weiß, lebt er noch.»
    Sie ließ sich gegen ihn sinken, ihre Stimme klang gedämpft von seiner Brust herauf. «Warum seid Ihr hierhergekommen? Was für ein Spiel spielt Ihr?»
    «Gar keines. Sagen wir einfach, das Schicksal hat mich schon einmal in einen Strudel gerissen. Das soll mir nicht wieder passieren.»
    Sie zog sich von ihm zurück. «Ich würde Euch dennoch vertrauen. Wenn Ihr vorhättet, mich zu betrügen, hättet Ihr Eure Lüge nicht zugegeben.»
    «Mutterliebe ist blind.»
    Margaret stampfte mit dem Fuß auf. «Wenn ich erzähle, was Ihr mir gesagt habt, wird Drogo Euch auf der Stelle umbringen.»
    «Das hat er ohnehin vor.»
    Der Hirsch war bei einer hohen Hecke angekommen und brach nach rechts, in Richtung des Römerkastells, aus. Bis das Tier seinen Fehler begriffen hatte und über das Hindernis sprang, war es nahe genug, dass Vallon seinen rückwärtsgewandten Blick erkennen konnte. Die Jagdhunde drängten wie eine brausende, kläffende Welle über die Hecke. Sie würden den Hirsch einholen, dachte Vallon.
    «Ich kann Euch helfen zu entkommen.»
    Vallon drehte sich um.
    «Heute Abend wird viel getrunken werden», sagte

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