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Der Thron der Welt

Der Thron der Welt

Titel: Der Thron der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lyndon
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Als er damit fertig war, vernahm er ein Lachen. Drogo stand mit gespreizten Beinen und nacktem, schweißglänzendem Oberkörper am Eingang zur Halle. In der einen Hand hielt er einen Becher, mit der anderen ließ er sein Schwert pendeln.
    «Ab ins Heiabettchen, du griechischer Lustknabe. Bald kommt dein Herr und deckt dich zu.»
    Dann schwankte er wieder hinein und zog die Tür hinter sich zu. Hero stand im Dunkeln. Es herrschte pechschwarze Nacht. Zudem war vom Fluss dichter Nebel heraufgezogen, der alles einhüllte. Er bemühte sich, den Weg zu finden. Das Gästehaus stand an der Palisade links vom Palas. Hero drehte sich nach links und ging wie ein Geist mit ausgestreckten Händen durch den Dunst.
    Bis er das Gästequartier erreicht hatte, war er beinahe wieder nüchtern. Hastig schlug er alle ihre Habseligkeiten in ein Tuch ein und machte sich erneut wie ein Blinder auf den Weg zu Waylands Schuppen. Schließlich stieß er gegen die Außenwand des Gebäudes und tastete sich weiter bis zur Tür.
    «Wayland, bist du da? Hier ist Hero. Meister Vallon schickt mich.»
    Keine Antwort. Als er die Tür aufzog, sah er zwei schwankende Lichter. Er zuckte zurück. Es war das falsche Gebäude. Dies war die Kapelle, und ein Mann betete vor dem Altar. Einen Moment später wurde ihm klar, dass der kniende Mann Vallon war.
    Er wartete still, während sein Herr betete. Er hatte den Eindruck, dass Vallon eine Beichte ablegte. Er schnappte die Wörter «Buße» und «Blut der Unschuldigen» auf, und dann hörte er deutlich: «Ich bin eine verlorene Seele. Was spielt es da für eine Rolle, wohin mich meine Reise führt oder ob ich ihr Ziel erreiche?»
    Diese trostlose Äußerung jagte Hero einen Schauer über den Rücken. Und er musste sich bewegt haben, denn Vallon hörte auf zu beten. «Wer ist da?»
    «Nur ich, Herr.»
    Vallon stand auf und kam auf ihn zu. «Wie lange lauschst du schon? Was hast du gehört?»
    «Nichts, Herr. Ich habe mich im Dunkeln verlaufen. Ich habe das Gepäck. Wohin gehen wir?»
    «Fort von hier. Vor einem Feldzug zünde ich immer eine Kerze an.» Vallon deutete auf den Altar. «Und für dich habe ich auch eine angezündet.»
    Feldzug? Was für ein Feldzug?
    Vallon führte ihn zu Waylands Schuppen. Beim Eintreten schlugen ihnen die scharfen Ausdünstungen von Tieren entgegen. Eine Lampe erhellte Richards ängstliches Gesicht. Eine weitere Gestalt löste sich aus den Schatten. Der Mann trug einen schimmernden Ring im Ohrläppchen und hatte eine einzelne, auffällige Schläfenlocke.
    «Was hat dieser Säufer hier verloren?», fragte Vallon.
    Raul war sturzbetrunken. Er schwankte vorwärts. «Zu Euren Diensten, Hauptmann. Ihr hättet mich als einsatzbereiten Soldaten angetroffen, wenn mir Wayland früher gesagt hätte, dass Ihr heute fliehen wollt.»
    Vallon ging auf Wayland zu. «Wer weiß sonst noch davon?»
    Wayland schüttelte nur kurz den Kopf.
    Vallon packte Raul an den Schultern. «Erklär mir, warum ich dich mitnehmen soll. Los, red schon.»
    Raul tastete nach seiner Armbrust und drehte sich dabei um sich selbst, wie ein Hund auf der Jagd nach seinem Schwanz. «Hauptmann, ich kann einem Mann auf hundert Schritt einen Bolzen durchs Auge schießen. Ich habe im Baltikum schon in drei unterschiedlichen Heeren gekämpft, und ich weiß, wie man mit den betrügerischen norwegischen Händlern umgehen muss.» Er kniff die Augen zusammen und hob den Zeigefinger, während sich sein Gesicht bei einem Krampf seiner Eingeweide verzerrte. «Und ich bin stark wie ein Bär.» Er wedelte mit der Hand zu Hero und Richard hin. «Was glaubt Ihr, wie weit Ihr mit diesen beiden Weichlingen kommt, die am liebsten noch an der Brust ihrer Mutter hängen würden?» Blinzelnd klopfte er Hero auf den Arm. «Bei allem Respekt.»
    Vallon schob Raul mit angewiderter Miene zur Seite und sagte zu Wayland: «Da draußen ist es dunkler als im Hades. Bist du sicher, dass du uns zum Römerturm führen kannst?»
    Wayland nickte und hob ein aufgewickeltes Seil in die Höhe, das in Abständen geknotet war. Dann legte er seinem Hund ein stachelbewehrtes Halsband an. Da begann die Glocke das Ende dieses vergnügungsreichen Tages einzuläuten. «Das ist das Signal», sagte Vallon. «Wir haben keine Zeit zu verlieren. Jetzt bietet uns der Nebel noch einen Vorteil, aber er wird unsere Flucht auch verlangsamen, und nach Sonnenaufgang löst er sich auf. Wir müssen so schnell wie möglich vorankommen.»
    Wayland nahm zwei mit Tüchern verhüllte

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