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Der Tod aus dem Norden

Der Tod aus dem Norden

Titel: Der Tod aus dem Norden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Suko hob die Schultern. »Ich will nicht gerade Unfall sagen, aber so etwas Ähnliches war es schon. Übrigens zusammen mit Clive Braddock, den wir bei seinen toten Eltern fanden.«
    Jetzt schwieg auch der Reverend, aber er suchte nach Worten und stellte Suko eine Frage: »Was ist genau geschehen?«
    Suko setzte sich hin, überlegte einen Moment und gab dann einen Bericht ab, der die Männer nicht nur in Staunen versetzte, sondern ihnen auch das kalte Grauen lehrte.
    Als Suko geendet hatte, sprach niemand. Selbst dem Geistlichen waren die Worte im Halse steckengeblieben. Er hockte auf seinem Platz, hatte die Stirn gefurcht und Mühe, das Zittern der Hände zu unterdrücken.
    »Das Schiff war da!« erklärte Suko. »Es schwebte über dem Boden.«
    Der Inspektor zeichnete es mit den Händen nach. »Können Sie sich das vorstellen?«
    »Nein, nein…« Die Antwort hatte der Pubier gegeben. »Ist das ein… Märchen?«
    »Bestimmt nicht!« Sukos Erwiderung klang hart. »Kein Märchen. Ebensowenig wie die Entführung der beiden Personen durch die Horde der Wikinger.«
    Castor rang nach Atem, hatte sich aber wieder gefangen. »Woher sind sie gekommen?«
    Suko lächelte knapp. »Ich kann Ihnen die Antwort geben. Sie ist nur ein wenig schwer zu begreifen. Die Wikinger tauchten meiner Ansicht nach durch ein Zeitloch auf. Die einzelnen Zeiten schoben sich zusammen, sie überlappten, sie waren nicht mehr existent. Es gab plötzlich eine Lücke, die von ihnen ausgenutzt wurde.«
    »Das glauben Sie?« fragte der Wirt skeptisch.
    »Können Sie mir eine bessere Lösung präsentieren?«
    Logan schüttelte den Kopf.
    Zumindest Castor hatte sich wieder soweit gefangen, daß er nachdenken konnte. »Ich habe den Eindruck, als müßte man die Nachforschungen bei den Braddocks beginnen.«
    »Richtig.« Suko stimmte ihm nickend zu. »Sie sind das Problem. Sie müssen etwas gewußt haben. Ich berichtete Ihnen von Braddocks Worten. Er sprach über eine Puppe, die eine gewisse Bedeutung spielen oder gespielt haben muß. Kann jemand von Ihnen etwas damit anfangen?«
    Suko hatte bewußt laut gesprochen. Ein jeder sollte seine Worte hören. Die Gäste schauten ihn an, hoben die Schultern und schwiegen.
    »Bitte, überlegen Sie.«
    »Wir haben mit Puppen nichts zu tun gehabt!« erklärte der Mann, der einmal Bürgermeister gewesen war. »Puppen!« er lachte kratzig. »Das ist was für Mädchen und Frauen.«
    »Nicht unbedingt.« Suko griff dankbar nach dem heißen Tee, den der Wirt vor ihn gestellt hatte. »Ich komme nicht aus dieser Gegend. Daß die Horde gerade hier erschienen ist, muß meiner Ansicht nach einen besonderen Grund gehabt haben. Leider bin ich überfragt, wenn es um Details geht. Ich kann mir jedoch vorstellen, daß sie in der Umgebung etwas besitzen, das man als Geheimnis, als alte Sage oder Legende bezeichnen kann. Das könnte gleichzeitig ein Motiv sein.«
    Nach dieser relativ langen Erklärung brauchte er einen Schluck. Der Tee, den man ihm gebracht hatte, war stark, heiß und ungesüßt. Genau so, wie der Inspektor ihn liebte. Er hatte ein Thema angeschnitten, mit dem sich die Einheimischen beschäftigen sollten. Schließlich kannten sie ihre Umgebung besser und wußten auch über die Vergangenheit Bescheid.
    »Wer ist denn für Heimatgeschichte zuständig?« wollte er wissen, weil keine Erklärungen kamen.
    »Niemand.«
    »Keinen Chronisten, der sich mit Seabrakes Vergangenheit beschäftigt?«
    »Nein.«
    »Wie steht es mit Ihnen, Reverend?«
    Castor antwortete wieder. »Ich bin noch nicht lange hier und habe mit Integrationsschwierigkeiten zu kämpfen. Schauen Sie mich an. Ich bin viel zu jung, außerdem stamme ich aus London. Das ist für manche so weit weg wie ein ferner Planet im All. Ich habe mich mehr um die Menschen gekümmert, als um die Historie, die zweifelsohne vorhanden ist, wie ich annehme.«
    Suko hob die Schultern. »Es muß etwas geben, das mit einer Puppe im Zusammenhang steht. Welche Gründe sollte Braddock gehabt haben, dies zu rufen.«
    Da meldete sich Logan. »Seine Eltern, Mister. Sie hätten seine Eltern fragen müssen.«
    »Wie das?« Der Wirt verzog unbehaglich das Gesicht. Er fühlte sich nicht mehr wohl in seiner Haut. »Wissen Sie, ich will nichts Falsches sagen…«
    »Versuchen Sie es trotzdem. Es ist alles wichtig, denn die Wikinger werden zurückkehren. Ich möchte nicht, daß es noch mehr Tote oder Verletzte gibt.«
    »Klar.«
    »Rede schon, Logan!« wurde er von den Gästen

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