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Der Tod fährt Riesenrad - Kneifl, E: Tod fährt Riesenrad

Der Tod fährt Riesenrad - Kneifl, E: Tod fährt Riesenrad

Titel: Der Tod fährt Riesenrad - Kneifl, E: Tod fährt Riesenrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edith Kneifl
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beizubringen. Bei all dem Durcheinander hatte er keine Gelegenheit dazu ge-funden.
    Obwohl er Angst vor ihrer Reaktion hatte, fasste er vor allem für Margarete und Leonie zusammen, was in der Zwischenzeit passiert war.
    „Nachdem das kleine Fräulein verschwunden war, sind drei Menschen im Prater ermordet worden. Weder die Polizei noch ich glauben, dass dies ein Zufall ist.“
    „Wieso drei?“, unterbrach ihn Leonie.
    „Napoleon, Angelina und Max Polanski sind in den letzten Tagen umgebracht worden.“
    Leonie schaute ihn mit ihren großen Augen entsetzt an und begann zu weinen.
    „Sei still“, fuhr Freddy, nach einem Blick auf seine heulende Tochter, Gustav an.
    „Sie muss die Wahrheit erfahren. Vielleicht kann sie uns helfen, diese Morde aufzuklären.“
    Margarete beugte sich über den Tisch und versuchte erneut, ihre Tochter in die Arme zu nehmen. Die Kleine entzog sich ihr.
    Gustav konfrontierte sie nun mit seinem Verdacht, dass der Freiherr von Schwabenau diese drei Morde in Auftrag gegeben haben könnte.
    Margarete reagierte mit einem heftigen Schluchzen.
    In Gustavs Ohren klang ihr Schluchzen eine Spur zu theatralisch. Es erinnerte ihn an die häufigen bühnenreifen Ausbrüche seiner verstorbenen Mutter.
    „Lass sie in Ruhe, sie hat genug durchgemacht!“, sagte Freddy.
    „Bitte gehen Sie. Solange Sie hier sind, werden wir nie die Wahrheit erfahren“, mischte sich Vera ein.
    Freddy ignorierte ihre Aufforderung und tätschelte Margaretes Hand.
    „Sie machen alles nur schlimmer.“
    „Ich sage kein Wort mehr. Bitte lassen Sie mich hierbleiben.“
    „Kein Wort!“, wiederholte Vera streng.
    Freddy hielt tatsächlich den Mund.
    Gustav betonte noch einmal, dass er den Verdacht habe, dass der alte Freiherr von Schwabenau hinter den Morden stecken könnte.
    „Ich weiß, dass er es nicht getan hat“, flüsterte Margarete.
    Die Wangen der Kleinen hatten sich gerötet und ihre hellen Augen funkelten boshaft.
    „Großpapa hat meine einzigen Freunde umbringen lassen!“, schrie sie. „Du bist immer auf seiner Seite gewesen. Hast mir nie geholfen!“, brüllte sie ihre Mutter an. „Und du bist auch nicht besser“, wandte sie sich im selben vorwurfsvollen Ton an ihren Vater. „Als ich dir vor zwei Jahren gesagt habe, dass ich diesen Tyrannen nicht mehr länger ertrage, hast du mich zwar getröstet und versprochen, mir zu helfen, aber dann hast du Mama verraten, dass ich mich bei den Zigeunern versteckt habe, und tatenlos zugesehen, wie sie mich wieder in mein Gefängnis zurückgebracht haben.“
    Freddy verbarg sein Gesicht in den Händen.
    „Ich glaube, du fürchtest dich genauso sehr vor ihm wie Mama. Deshalb hab ich dir auch nicht mehr vertrauen können. Napoleon und Angelina waren die einzigen Menschen …, und jetzt habe ich niemanden mehr …“
    Margarete strich ihr sanft über die Wangen. Leonie stieß ihre Hand weg.
    „Du bist an allem Schuld!“
    Prompt fing Margarete wieder zu weinen an.
    Gustav fühlte sich völlig hilflos, angesichts all dieser weiblichen Tränenströme.
    „Ich hätte dir geholfen, glaub mir, mein Liebling.“ Freddy klang nicht sehr überzeugend.
    „Nein! Du hättest wieder Mama Bescheid gesagt.“
    „Und was für eine Rolle spielte Max Polanski bei dieser Erpressungsgeschichte? Hat er dich nun entführt oder nicht?“, unterbrach Gustav den Schlagabtausch zwischen Eltern und Tochter und bedachte Leonie mit einem strengen Blick.
    „Ja, das habe ich Ihnen doch erzählt ...“
    „Aber Max ist tot. Ermordet.“
    „Von meinem Großvater!“
    „Nein, das stimmt nicht …, so war es nicht“, stammelte Margarete.
    „Warum schützt du ihn?“, fragte Leonie.
    „Er war es nicht“, beteuerte Margarete erneut.
    „Wer war es dann?“, fragte Gustav mit zärtlicher Stimme.
    Margarete antwortete nicht.
    „Haben Sie die Entführer Ihrer Tochter umgebracht?“ Gustav hob ihr Kinn mit seiner Hand an und sah ihr in die Augen.
    Sie nickte mit Tränen überströmtem Gesicht.
    „Nein!“, schrie Freddy. „Du sagst kein Wort mehr, Margarete. Merkst du nicht, was er vorhat?“
    Gustav ließ sich nicht beirren.
    „Wie haben Sie es gemacht?“
    Alle starrten Margarete von Leiden an. Selbst Leonie war die Sprache weggeblieben.
    „Ich weiß nicht mehr, was in mir vorging, ich erinnere mich nur an die entsetzliche Wut …“ Margaretes Stimme erstarb.
    Gustav ignorierte ihren flehenden Blick. Sein erotisches Interesse an ihr war in den letzten Minuten merklich geschwunden. Mit

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