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Der Tod fährt Riesenrad - Kneifl, E: Tod fährt Riesenrad

Der Tod fährt Riesenrad - Kneifl, E: Tod fährt Riesenrad

Titel: Der Tod fährt Riesenrad - Kneifl, E: Tod fährt Riesenrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edith Kneifl
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Kasper benachrichtigen? Er wird hocherfreut sein, wenn du ihm diese beiden verdächtigen Damen auslieferst. Im Gefängnis werden sie genügend Zeit haben, darüber nachzudenken, ob es nicht klüger wäre, die Wahrheit zu sagen“, schlug seine Tante vor.
    „Nein, ich bitte Sie, Gustav, keine Polizei! Ich sage die Wahrheit.“ Margarete sah ihn so hilflos und gleichzeitig voller Vertrauen an, dass er geneigt war, ihren Worten diesmal Glauben zu schenken. Außerdem befürchtete er, dass sie tatsächlich einem Nervenzusammenbruch nahe war. Rote Flecken machten sich auf ihrem Gesicht breit. Ihre Augen waren verschwollen von den vielen Tränen und ihre zierliche Stupsnase glühte wie Feuer.
    „Wenn du den Polizei-Oberkommissär nicht verständigst, mache ich es.“ Vera schien die Geduld zu verlassen.
    „Bleiben Sie bitte sitzen, ich erzähle Ihnen, was wirklich passiert ist.“ Die kleine Baronesse klang plötzlich sehr erwachsen.
    „Sei still! Du sagst kein Wort, Leonie! Großpapa wird alles wieder in Ordnung bringen.“
    „Die Entführung war, wie gesagt, allein meine Idee. Napoleon hat mir nur geholfen. Wir hatten beide damit gerechnet, dass mein Großvater rasch zahlen würde. Doch Napoleon hat keine Gelegenheit mehr gehabt, den Brief an meinen Opa abzuschicken. Max war dahintergekommen, was wir vorhatten. Eines Morgens, als Angelina beim Training war, hat er mich besucht und mir gesagt, dass Napoleon bei einem Unfall ums Leben gekommen sei, und er nun mit mir diese Erpressungsgeschichte durchziehen würde. Ich habe furchtbar geweint, hab nicht mehr klar denken können. Max hat mich überredet, mit ihm zu kommen. Zu diesem Zeitpunkt hab ich noch nicht geahnt, dass er Napoleon umgebracht hatte. Obwohl ich es schon hätte wissen müssen. Denn als ich Max gefragt habe, wie Napoleon ums Leben gekommen sei, sagte er, dass mein Freund mit dem Halstuch meines Vaters erdrosselt worden wäre. Und er hat es so ausgedrückt, dass ich glauben hab müssen, mein Papa hätte Napoleon ermordet. Max hat mich dann in seinem Zweispänner in ein Haus in der Praterstraße gebracht.“
    „Am helllichten Tage?“, unterbrach Gustav sie ungläubig. „Und keiner will euch gesehen haben? Keiner will etwas bemerkt haben? Diese Pratergauner halten wirklich alle zusammen!“
    „Es war kein Mensch unterwegs. Alle sind bei der Eröffnung des Riesenrades gewesen.“
    „Und er hat dich einfach in seiner Wohnung versteckt? Ziemlich riskant.“ Gustav glaubte ihr kein Wort.
    „So lassen Sie mich ausreden. Das war nicht seine Wohnung. Er hat in diesem Kellerloch eine Art Lager gehabt. Es war vollgeräumt mit Kisten und Schachteln. Ich hab nicht sehen können, was da drinnen war, nehme an, lauter Diebsgut. Jedenfalls habe ich dort nicht bleiben wollen, es hat in dem Keller vor Ratten gewimmelt. Max hat behauptet, es wäre nur bis abends, dann würde er mich an einen sicheren Ort bringen. Ich hab trotzdem zu schreien begonnen. Daraufhin ist er sehr böse geworden und hat mich gefesselt und zuletzt sogar geknebelt, bevor er mich in diesem Drecks-nest mit all den hungrigen Ratten allein gelassen hat.“
    „Nein“, stöhnte Margarete, „mein armes Kind!“
    „Ehrlich gesagt war ich erleichtert, als er abends zurückgekommen ist. Allerdings hatte ich inzwischen nachgedacht und mir war etwas Wichtiges eingefallen. Ich blöde Gans hab Max dann, als er mir den Knebel abgenommen hat, auf den Kopf zu gesagt, dass ich glaube, dass er Schuld an Napoleons Tod sei.“
    „Wieso hast du ihn auf einmal verdächtigt?“, unterbrach Gustav sie misstrauisch.
    „Wegen des Halstuchs. Ich hatte es Papa weggenommen, weil ich böse auf ihn gewesen war, und es Napoleon geschenkt. Da ich mir sicher war, dass mein Vater nicht der Mörder sein konnte, ist nur Max in Frage gekommen. Das ist doch logisch, oder?“
    „Völlig logisch.“ Vera entkam ein kleines Grinsen.
    Gustav blieb angesichts all dieser weiblichen Logik nichts anderes übrig, als zu nicken.
    „Max ist furchtbar wütend geworden, hat gedroht, auch mich auf der Stelle zu erwürgen, wenn ich nicht sofort meinen Mund halten würde. Im Prinzip war das ein Geständnis, oder? Dann hat er mir ein Tuch um die Augen gebunden und mich in einer Kutsche weggebracht. Was danach passiert ist, weiß ich nicht mehr so genau, denn irgendwann bin ich ohnmächtig geworden. Bis Sie und Sylvia mich gefunden haben, hab ich nicht gewusst, dass ich in der Grottenbahn eingesperrt war.“
    „Ist es nicht völlig

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