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Der Tod kommt in schwarz-lila

Titel: Der Tod kommt in schwarz-lila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefne
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Suche.«
    »Er lauert seinen Opfern auf. Er verfolgt und beobachtet sie«, sagte Margot Martinson bestimmt. Die Profilerin hatte unbemerkt den Raum betreten und das Gespräch verfolgt. Alle Köpfe wandten sich zu ihr um. »Er bricht bei ihnen ein und stiehlt Bilder von ihnen. Das bedeutet, dass er hier präsent sein muss. Er kann sich nicht wie eine Muräne in einer dunklen Höhle verkriechen und darauf warten, bis sein Opfer zufällig an ihm vorbeischwimmt. Er muss in ihrer Nähe sein, er will ihren Atem und ihre Angst spüren. Das ist Teil des Rituals. Er ist hier!«
    »Sie hat recht«, bekräftigte Trevisan. »Er ist irgendwo da draußen. Er studiert die Gewohnheiten seiner Opfer. Er ist unterwegs. Er muss schlafen, er muss essen, er muss sich bewegen. Das ist unsere Chance.«
    »Alle Polizeistreifen sind informiert und halten Ausschau nach dem Wagen. Trotzdem haben wir bislang keinen einzigen Hinweis«, warf Monika ein.
    »Er muss einen sicheren Unterschlupf haben«, sagte Till überzeugt. »So etwas wie ein Basislager. Es liegt außerhalb der Städte, sonst wären bestimmt einige Anrufe aus der Bevölkerung eingegangen.«
    »Vielleicht sollten wir auch den Wagen in die Öffentlichkeitsfahndung einbeziehen«, überlegte Alex laut.
    »Damit würden wir aber unsere einzige Chance riskieren, ihn zu erwischen«, antwortete Trevisan. »Was ist, wenn er sich des Wagens entledigt und sich einen anderen besorgt?«
    Zustimmendes Gemurmel erfüllte den Raum.
    »Könnte er sich einfach in einer Ferienpension eingemietet haben?«, fragte Tina Harloff nach einer Weile.
    »Eher unwahrscheinlich. Da hätten wir bestimmt schon einen Anruf erhalten«, konterte Till.
    »Er könnte den Wagen außerhalb versteckt haben«, warf Alex ein. »Es ist auch denkbar, dass er mittlerweile sein Aussehen verändert hat.«
    Margot Martinson schüttelte den Kopf. »Ich schließe das aus. Er braucht uneingeschränkte Beweglichkeit. Seine Taten, zumindest die Morde an Hansen und Grevenstedt, tragen eine ungeheure Symbolik in sich. Er hat meiner Ansicht nach einen zwanghaften Hang dazu. Solche Menschen führen oft symbolische Gegenstände mit sich. Bilder, Kreuze, Kerzen. Er braucht sie, um seine Messen zu zelebrieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er so etwas unbemerkt in einer Ferienpension oder in der Nähe anderer Menschen tun kann.«
    »Damit wären leerstehende Gebäude, alte Fabriken und Bootshäuser als Unterschlupf denkbar«, murmelte Trevisan.
    »Wir werden von Wilhelmshaven bis zur Küste jeden Stein umdrehen«, sagte Monika. »Alle verlassenen Gebäude, jeden möglichen Unterschlupf. Es wird am besten sein, wenn wir uns aufteilen und mit den örtlichen Polizeiposten zusammenarbeiten. Die kennen ihre Gebiete genau.«
    Sie teilten sich Bezirke zu. Eine wahre Sisyphusarbeit lag vor ihnen.
    Als Trevisan das Besprechungszimmer verließ und sein Büro aufsuchte, klingelte das Telefon. Kleinschmidt war am Apparat.
    »Ich habe Nachricht vom Landeskriminalamt«, sagte er. »Sie haben das Identifizierungsmuster der Blutspur mit den einliegenden Spurenträgern verglichen. Keine Übereinstimmung.«
    Trevisan hatte eigentlich nichts anderes erwartet.
    »Martin, bist du noch dran?«, fragte Kleinschmidt nach einer Weile.
    »Ja«, entgegnete Trevisan und las die Nachricht von Anke Schulte-Westerbeck, die auf seinem Schreibtisch lag.
    *
    »Es wäre eine Möglichkeit, wenn wir den Ort näher eingrenzen könnten. Aber dennoch wäre es relativ zeit- und kostenintensiv«, sagte Oberstaatsanwalt Brenner nachdenklich.
    »Zeit und Geld kann in diesem Fall keine Rolle spielen«, entgegnete die Polizeichefin energisch. »Die DNA-Analyse hat uns neue Möglichkeiten eröffnet, die wir nicht ungenutzt lassen sollten.«
    Trevisan dachte daran, dass Anke Schulte-Westerbeck in Sachen Zeit schon mal ganz anderer Auffassung gewesen war. Er wunderte sich überhaupt darüber, dass sie ihn in der letzten Tagen weitgehend in Ruhe gelassen hatte.
    »Wir fangen unsere Suche auf Wangerooge an. Auf freiwilliger Basis, versteht sich. Wir beschränken das Alter auf Männer zwischen fünfundzwanzig und fünfunddreißig Jahren. Das wird den Aufwand minimieren«, fuhr Schulte-Westerbeck unbeirrt fort. Trevisan runzelte die Stirn, doch er schwieg.
    »Trevisan, was meinen Sie dazu?«, fragte die Polizeichefin und schaute ihn mit durchdringendem Blick an.
    Trevisan räusperte sich. »Ich weiß nicht. Ich glaube nicht, dass es uns weiterbringt«, sagte er schließlich

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