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Der Tod kommt in schwarz-lila

Titel: Der Tod kommt in schwarz-lila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefne
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Trevisan musste seine Schuhe hinterher wegwerfen. Sie waren mit einer dicken Schlammschicht überzogen. Wieder einmal war alles umsonst.
    Monika Sander saß auf ihrem Stuhl und blickte nachdenklich aus dem Fenster. Trevisan ging die Liste der Objekte durch, die dem Wangerland-Mörder als Unterschlupf dienen konnten. Er nahm den roten Stift und strich bereits durchsuchte Gebiete aus der Liste.
    »Seit Tagen sind wir nun schon unterwegs«, sagte Monika mutlos. »Manchmal glaube ich, dass wir ihn nie finden werden. Was ist, wenn er bei jemandem untergekrochen ist?«
    »Das glaube ich nicht. Nach allem, was Margot herausgefunden hat, ist er ein Einzelgänger. Andere Menschen in seiner Nähe würden ihn nur stören.«
    »Vielleicht hat er sich bei jemandem eingeschlichen und sie oder ihn längst umgebracht. Dann würden wir ihn so auch nicht finden.«
    »Auch das glaube ich nicht. Er tötet nicht wahllos«, konterte Trevisan voller Überzeugung. »Grevenstedt und Hansen standen auf seiner Liste und die anderen mussten sterben, weil sie ihm bei seinem Ziel im Weg waren.«
    »Bei Willemsen und Mijboer leuchtet mir das schon ein«, bestätigte Monika. »Aber was war bei Gabler? War der auch im Weg?«
    »Ich glaube, dass er von der Helge aus Wangerooge ansteuerte«, sagte Trevisan. »Die Insel liegt dem Fundort des Kutters am nächsten. Wahrscheinlich wurde er dabei von Gabler überrascht.«
    Sie fuhren herum, als die Tür aufging und Kleinschmidt in das Besprechungszimmer trat. »Hallo, Martin, ich habe schon versucht, dich zu erreichen.« Er nickte Monika Sander freundlich zu.
    »Hast du etwas für mich?«, fragte Trevisan.
    »Ich hoffe, es interessiert dich. Die Fingerabdrücke wurden ausgewertet. Leider sind sie nicht in der Kartei«, berichtete Kleinschmidt.
    »Das passt doch wunderbar ins Bild«, sagte Monika. »Seit Tagen suchen wir ihn erfolglos. Er ist überhaupt kein Mensch, wir jagen ein Phantom.«
    »Dann ist euer Phantom in den letzten Tagen wohl sehr hungrig gewesen«, antwortete Kleinschmidt.
    Trevisan und Sander schauten ihn entgeistert an. »Was meinst du damit?«, fragte Trevisan.
    »Eben kam eine Anfrage wegen der festgestellten Fingerabdrücke in Grevenstedts Schuppen. Euer Mann ist am letzten Samstag in Sankt Joost in einen Rewe-Markt eingebrochen und hat dort Lebensmittel, Batterien und Kerzen gestohlen. Er war unvorsichtig und hat seine gestochen scharfen Fingerabdrücke auf ein paar Zellophanverpackungen hinterlassen.«
    Trevisan ging zur Karte. Monika folgte ihm. »Dann ist er weiter im Norden«, sagte sie.
    »Ich will alles über den Einbruch wissen. Welche Polizeidienststelle bearbeitet den Fall?«, fragte Trevisan.
    »Die Polizeistation in Hohenkirchen«, erwiderte Kleinschmidt und reichte ihm einen Computerauszug.
    »Komm, Monika, wir fahren«, sagte Trevisan. Sie verließen das Zimmer und fuhren mit dem Aufzug in die Tiefgarage.
    *
    Es war Freitag, der letzte Tag im Juni und auf der Landstraße nach Minsen herrschte dichter Verkehr. Sie kamen nur langsam voran. Schwere Lastwagen fuhren voraus. Es regnete in Strömen und die aufgeworfene Gischt nahm Trevisan zeitweise die Sicht.
    »Und das soll ein Sommer sein«, bemerkte er griesgrämig. Die Scheibenwischer liefen auf höchster Stufe, doch es schien, als ob die prall gefüllten Wolken am Himmel einfach zerbrachen.
    Hinter Hooksiel besserte sich das Wetter und der Regen ließ nach. Es war kurz vor Mittag. Trevisans Magen knurrte.
    »Der Tatort liegt gerade mal fünf Kilometer von Grevenstedts Adresse entfernt. Glaubst du, er ist wieder auf der Jagd?«, fragte Monika, als sie an einem Hinweisschild vorbeifuhren.
    »Ich bin davon überzeugt, dass er noch nicht am Ende seines Weges ist«, erwiderte er.
    »Und was tut er, wenn er so weit ist?«
    »Ich glaube mittlerweile, dass er seinem letzten Opfer folgen wird.«
    »Du meinst, er bringt sich um?«
    »Genau das ist meine Meinung«, entgegnete Trevisan trocken.
    Der Signalton des Funkgerätes unterbrach die Unterhaltung. Sie wurden von der Dienststelle gerufen. Monika Sander meldete sich. Trevisan versuchte die Worte aus dem kleinen Lautsprecher zu verstehen, doch die Fahrgeräusche übertönten den Funk.
    »Gib Gas!«, rief Monika, als sie den Hörer wieder zurücklegte. »Er wurde gesehen. An einer Tankstelle in Mederns.«
    »Wann war das?«
    »Vor etwa zehn Minuten. Die Fahndung läuft. Die Streifenpolizei errichtet Kontrollpunkte entlang der Straße.«
    »Wohin ist er gefahren?«
    »Er tankte an

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