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Der Tod kommt in schwarz-lila

Titel: Der Tod kommt in schwarz-lila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrich Hefne
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Küche. »Ich habe es ihr gesagt. Doch sie lässt sich nicht davon abbringen.«
    »Was meinen Sie damit?«, hakte Till nach.
    »Ach, wissen Sie, sie glaubt, den Mörder gesehen zu haben. Ich habe versucht, es ihr auszureden.«
    »Wann und wo war das?«, fragte Till.
    »Wir waren im Liekedeeler und haben dort gegessen. Als wir das Lokal verließen, begegneten wir einem jungen Mann. Sein Wagen sprang nicht an. Ich habe ihm Starthilfe gegeben. Dann ist er ohne sich zu bedanken einfach davongefahren. Ich gebe zu, der Kerl war etwas eigenartig. Aber deswegen …«
    »Wann war das?«
    »Am letzten Dienstag. Es war schon dunkel. Könnte gegen zehn Uhr gewesen sein«, antwortete Lenz.
    »Haben Sie keine Ähnlichkeit zwischen dem jungen Mann und dem Phantombild festgestellt?«
    »Ich habe mir ehrlich gesagt den Jungen nicht so genau angeschaut. Ich habe mich mehr mit seinem Wagen beschäftigt. Außerdem war es dunkel. Meine Frau hat eine Weile neben ihm gestanden. Mit dem Bild, das sie veröffentlicht haben, kann ich nicht viel anfangen. Es passt auf jeden und auf keinen.«
    Till Schreier hatte seinen Notizblock gezückt und alle wichtigen Einzelheiten notiert. »Wo ist Ihre Frau?«, fragte er.
    »Sie ist draußen im Garten. Sie kommt gleich.«
    Es dauerte ein paar Minuten, bis Frau Lenz die Küche betrat. Sie begrüßte Till Schreier und nahm Platz.
    »Frau Lenz, ich habe schon mit Ihrem Mann gesprochen. Was macht Sie so sicher, dass es sich um den Gesuchten handeln könnte?«
    »Es waren seine Augen. Diese engen und nervösen Augen. Wissen Sie, er hatte eine Panne …«
    »Das hat mir Ihr Mann bereits erklärt«, unterbrach Till nicht aus Unhöflichkeit. Ihn interessierte vielmehr, was die Frau so sicher machte, dass der Mann vor dem Lokal mit dem Gesuchten auf dem Phantombild identisch war. In seiner langjährigen Dienstzeit hatte er schon öfter die Erfahrung gemacht, dass Frauen die besseren Beobachter waren.
    »Ich stand ein paar Minuten neben ihm«, erklärte Frau Lenz nachdenklich. »Mein Mann wendete seinen Wagen und fuhr auf uns zu. Er hatte die Scheinwerfer eingeschaltet und so konnte ich das Gesicht des Mannes ganz gut erkennen und ich spürte, dass er nervös und angespannt war. Er verhielt sich sonderbar. Ich hatte ehrlich gesagt sogar etwas Angst vor ihm.«
    Till sah in ihre Augen. Es schien, als ob die Frau den Abend noch einmal nachempfinden würde. Er glaubte ihr. Frau Lenz wusste genau, wovon sie sprach. »Hat er etwas gesagt, irgendeine Bemerkung, aus der sich etwas ableiten ließe, seine Herkunft, wo er wohnt?«
    Frau Lenz überlegte. Till Schreier ließ ihr Zeit. Er spürte, dass sie versuchte, sämtliche Erinnerungsfragmente aus ihrem Gedächtnis hervorzuholen.
    »Ich bin mir nicht mehr sicher. Ich fragte ihn, ob er auf jemanden wartete. Zumindest erschien es mir so. Er war mir schon aufgefallen, als wir noch im Gasthaus saßen. Wir hatten einen Fensterplatz. Er trug einen Jogginganzug und behauptete, er sei gejoggt. Doch das kann nicht sein. Er war nicht verschwitzt. Er sagte, er sei Student. Aber er sah ganz und gar nicht danach aus.«
    »Was meinen Sie damit?«
    »Er wirkte unsicher. Studenten haben ein anderes Auftreten … Ich kann es nicht erklären … Ich hatte eher den Eindruck, dass es ihm unangenehm war, dass wir ihn ansprachen. Fast so, als hätten wir ihn bei einer Lüge ertappt.«
    »Elisabeth, was soll das?«, mischte sich ihr Mann ein, dem die Ansichten seiner Frau peinlich zu sein schienen. »Was redest du da! Sag nur, was du gesehen hast.«
    »Lassen Sie nur. Ich glaube, Ihre Frau ist eine gute Beobachterin«, sagte Till ermutigend.
    »Es kann sein, dass ich mich täusche. Nachdem sein Wagen wieder lief, gab er einfach Vollgas und brauste davon. Es wirkte wie eine Flucht. Ich dachte mir schon damals, dass etwas nicht stimmt.«
    »Sprach er deutsch?«
    »Er redete wie einer aus unserer Gegend. Ich habe keinen Akzent gehört. Ich glaube, er stammt aus dem Wangerland.«
    Till nickte. »Was für ein Wagen war es denn?«
    Lenz mischte sich ein. »Es war ein kleiner Opel. Ein weißer Wagen. Schon alt und teilweise verrostet«, behauptete er sicher.
    »Aber du hast doch gesagt, dass es kein deutscher Wagen war. Eher ein französisches Auto. Klein war er und alt«, sagte Frau Lenz und musterte ihren Mann.
    »Ach was! Ich bin sicher, dass es ein Opel war«, stellte Lenz klar.
    »Haben Sie sich das Kennzeichen gemerkt?«
    Beide überlegten.
    »Wissen Sie, es ist eine Weile her«, antwortete Frau

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