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Der Tod macht den letzten Schnitt

Der Tod macht den letzten Schnitt

Titel: Der Tod macht den letzten Schnitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
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den
Kollegen über jeden Ihrer Schritte, und falls wir Ihre Fingerabdrücke auf der
Tatwaffe finden...»
    «Das ist unmöglich. Ich habe sie nicht
angefaßt! Warum hätte ich Margarite töten sollen?»
    «Um sie loszuwerden, vielleicht, Mr.
Cornish? Das gängige Motiv für Mord. Sie geben dem Constable Ihre Version — und
schlagen Sie sich weitere Telefongespräche aus dem Kopf, Sir. In Ihrer Lage
wäre das nicht klug.» Und Mullin verließ die Garderobe. Er hatte Newtons
Anweisung gewissenhaft befolgt.
     
     
    Rainbow Television. Zentraltechnik
     
    Sie war der Knotenpunkt der
Studiotechnik, wo alle Aufzeichnungsanlagen untergebracht waren. In einer der
kleinen klimatisierten Kabinen drängten sich viel zu viele Personen um einen
Schwarzweiß-Monitor. Dicht vor dem Bildschirm kauerte ein Techniker, um das
Bild nachzuregulieren.
    Die Zuschauer, die sich bis vor die
Kabine stauten, standen auf Zehenspitzen — wie hypnotisiert von dem verwischten
Bild. Irgendwer fragte: «Kannst du das nicht schärfer kriegen?» Und der
Techniker regulierte folgsam weiter. Die Szene im Studio wurde scharf.
Irgendwer flüsterte: «Ich glaube, mir wird schlecht.» Aber niemand rührte sich
von der Stelle.
    «Sag mal, machen die das immer so, wenn
du stirbst?»
    «Nur, wenn du plattgemacht wirst,
Junge.»
    «Gar nicht so einfach — heutzutage.
Mein Gott, was macht der denn mit dem Ding da?»
    «Mißt die Temperatur, du weißt dann,
wie lange sie schon tot ist.»
    «Aber warum das Riesending... Wo
schiebt er das noch hin?»
    «Wir wissen doch sowieso, wann sie
umgebracht wurde. Vor der Lunchpause.»
    «Aber die wissen das nicht, die
waren ja nicht dabei. Herr im Himmel, was traut der sich! Margarite würde ihm
die Hölle heiß machen, wenn sie noch lebte.»
    «Vielleicht trifft sie ihn da später
mal.»
     
    Sergeant Dexter stürzte, ohne
anzuklopfen, ins improvisierte Polizeibüro.
    Newton sprang verärgert auf.
    «Tut mir leid, Sir, aber ich fand, Sie
sollten es sofort wissen. Die sehen alle zu, was mit der Toten geschieht.»
    «Wo?» ein gräßlicher Argwohn regte sich
bei ihm.
    «In der Zentraltechnik. An der
Studiowand ist eine Kamera als Teil des Sicherheitssystems installiert. Damit
kontrollieren die Techniker das Studio...» Newton war schon davongestoben.
     
     
    Büro Programmdirektor
     
    Ashley Fallowfield war gekränkt. Warum
war eigentlich niemand mehr nett zu ihm? Er hatte sein Bestes gegeben, er hatte
Klimmzüge gemacht (metaphorisch gesprochen), um kooperativ zu sein. Er hatte
eine gottverdammte öde Frage nach der anderen beantwortet, bis er fast den
Punkt erreicht hatte, dieses Riesenbaby von Polizist anzubrüllen. Jetzt
trampelten noch drei mehr über seinen schönen cremefarbenen Teppich und führten
sich auf, als ginge es um ein Verbrechen oder so was.
    Daß die bloß wegen der Technik so aus den
Fugen gerieten! Und der Chef, der einem Spaniel glich und einen Anzug trug, der
traurig stimmte, war nachgerade ekelhaft geworden. Wenn der noch lange
weiterbellte, würde er durchdrehen.
    «Ich weigere mich, für alles, was hier
geschieht, verantwortlich gemacht zu werden», sagte er gekränkt. «Was erwarten
Sie von einem Fernsehstudio? Diskretion?»
    «Ich erwarte mit Sicherheit nicht, daß
Angestellte in einer polizeilichen Ermittlung herumschnüffeln. Ich erwarte ein
Mindestmaß an Takt und Anstand.»
    Oh, hör auf, Herzchen! dachte Ashley,
du machst dich ja lächerlich. Laut sagte er: «Gibt’s hier nicht. In Scotland
Yard übrigens auch nicht, wenn nur halbwegs wahr ist, was in den Zeitungen
steht.»
    «Ich hatte Anweisung gegeben, das
Studio zu räumen.» Newton klang bedrohlich.
    «Es ist geräumt worden, Inspector»,
beruhigte Ashley ihn, von seinem Zorn verschreckt. «Deshalb sind doch alle in
die Zentraltechnik gerannt. Das Gebäude durften sie nicht verlassen, die Bar
ist geschlossen. Was, meinen Sie, hätten sie sonst tun sollen?»
    «Ich hatte jede Störung verboten.»
    «Sie haben doch gar nicht gestört, sie
waren neugierig, das ist alles. Tatsache ist, daß ich auch zugesehen habe»,
erklärte Ashley seelenruhig. Er wies auf den großen Fernsehapparat in einer
Zimmerecke. «Sämtliche Studioleitungen können nach hier durchgeschaltet werden,
damit ich alles unter Kontrolle habe. Und ich muß bekennen — einige aus Ihrer
Riege sind echt tüchtig. Besser als die aus Crime Watch.»
    «Sind Miss Pelouses nächste Verwandte
informiert worden?» fragte Newton, um Fassung ringend.
    «Einige, ja.»
    «Wie

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