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Der Tod macht den letzten Schnitt

Der Tod macht den letzten Schnitt

Titel: Der Tod macht den letzten Schnitt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Livingston
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Wir
feiern doch etwas, erinnerst du dich? Also, auf dich und die Blumen» — er hob
sein Glas und küßte sie auf die Wange «vielleicht bringen sie dir Glück.»
     
     
     
     
    11

Nachruf
     
    Dr. Watkins Wohnschlafzimmer. Klinik
     
    182 Kamera 1: (Pos. B)
    Nah auf Hand, die Wein in Glas füllt
    Schwenk
aufwärts in sein Gesicht
    Bild: sein Blick fällt auf Schwester Williams
     
    Schnitt
     
    183 Kamera 3: (Pos. C)
    Halbtotale
Williams
    Bild: senkt die Augen
     
    Schnitt
     
    184 Kamera 1: (Pos. B)
    (zieht auf)
Panoramaschwenk
    mit Dr.
Watkins , der Weinglas durch Zimmer trägt
     
    Schnitt
     
    185 Kamera 3: (Pos. C)
    Zweier-Einstellung , während Watkins ankommt
    Bild : ihr Blick hoch, während sie ihr Glas
nimmt
    Schwester Williams : Danke
     
    Schnitt
     
    186 Kamera 1: (dicht auf Pos. D)
    Halbtotale
Zweier-Einstellung auf
sich knienden Watkins
    Ranfahrt beide
    Dr. Watkins : Oh, mein Liebling, du weißt, was das
bedeutet...
     
    Schnitt
     
    187 Kamera3: (Pos. C)
     
    Grossaufnahme
Williams
    Schwester
Williams: Ist es wirklich
wahr?
     
    Stehkader
    Super
    Nachspann           Titelmusik
     
    188 Kamera 4:
    Blende
     
    189 Titel                               Rainbow
Television
    © 1988
     
     
     
    Ashley hatte die Bestätigung erhalten,
daß sein Einspruch von der Finanzbehörde abgelehnt worden war. Immerhin hatte
sein temporärer Steuerberater, Mr. Pringle, die Trauerkosten retten können, die
großzügig den abzugsfähigen Sonderausgaben zugeschlagen wurden — aber das war’s
auch schon.
    Nur war Ashley nicht der Typ, der
verzagte. Die Einschaltquoten der einundvierzigsten Folge von Doctors and
Nurses, stilvol angereichert mit Chopins Trauermarsch unter dem nicht mal
guten Bild von Margarites Leiche, hatte eine Sehbeteiligung von fünfzehn
Millionen gehabt. Mit solchen Einschaltquoten hatte er auf dem freien
Fernsehmarkt die freie Auswahl. «Es wimmelt von Amateuren in unserer Branche — dank
Hilda», murmelte Ashley freundlich, «ihresgleichen gibt es zu viele,
meinesgleichen zu wenige — was also kann mir passieren?» Das stimmte. Er hatte
bereits einen neuen Nachspann in Auftrag gegeben — einfach schlichtes,
schimmerndes Gold. Er würde die Erinnerung an Margarite Pelouse sozusagen
kostbar machen.
    Mühsam hatte er dem Rainbow-Konsortium
klargemacht, daß sie einen Knüller dieser Sorte nicht jede Woche bringen
könnten — dazu gab es nicht genügend alte Schauspielerinnen, die bereit waren,
sich zu opfern. Aber jetzt, in der Regie hinter Bernhard stehend, hatte er eine
herzerwärmende Idee.
    «Jacinta ist bares Geld», sagte er.
«Glaubt ihr, daß sie und Ian gemeinsam weitermachten?»
    «Möglich», meinte Pat und stoppte die
Uhr. «Dreißig Sekunden. Schwarzblende. Schneller Check Echtzeit, bitte.»
    «Uns wären die Titelseiten von TV-Times sicher, wenn das klappte.»
    «Letzte Aufzeichnung, alles klar, Pat.»
    «Danke.»
    Im Studio rief Robert: «Alles gelaufen,
danke, Studio.»
     
     
    Newtons Büro zwei Wochen später
     
    Newton las noch einmal die Aussage der
Kamerahilfe durch: «Als ich die Kamera schwenkte, um eine Einstellung zu
probieren, lief ein Statist durchs Bild, und mir fiel auf, daß Ian Walsh...»
Newton markierte den Satz und unterstrich in Rot, Bild>. An den Rand schrieb er: «Erfolg in unserem Job hängt von der peniblen
Beachtung der Details ab.»
    «Das als Umlauf an alle», sagte er zu
seiner Sekretärin, als Mullin im Türrahmen erschien. «Sie reisen ab, Sergeant?
Zurück nach Leicester?»
    Mullin nickte. «Jawohl, Chef. Kein
Verfahren — richtig schade.»
    Newton war da anderer Meinung. «Aber
logisch. Reine Zeitverschwendung, einer Leiche den Prozeß zu machen.»
    «Er hätte es verdient!» beharrte Mullin
stur.
    Auch hier war Newton auch anderer
Meinung. Schließlich war der arme Hund mal mit der Pelouse verheiratet gewesen!
«Wie auch immer, Sergeant... Ich hoffe, Sie reisen mit dem Gefühl ab, bei uns
etwas dazugelernt zu haben. Gute Fahrt.»
     
     
    Mr. Pringles Arbeitszimmer
     
    Die beiden Männer auf dem Sofa waren
vor lauter Zufriedenheit ganz entspannt. Draußen heulte der Wind, Regen
klatschte gegen die Fensterscheiben. Mr. Pringle lauschte mit wohligem
Gleichmut. «Eine dunkle, stürmische Nacht...» Komisch, wie schwer ihm das über
die Zunge ging.
    «Und? Können Sie jetzt doch vergessen?»
sagte Clarrie entschieden.
    Mr. Pringle nickte so weise wie
besoffen.

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