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Der Tod trägt dein Gesicht

Der Tod trägt dein Gesicht

Titel: Der Tod trägt dein Gesicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ginna Gray
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dann umgekehrt. Der Jäger muss sie gesehen haben, denn seine Spuren folgen ihren nur für ein Stück, dann biegen sie senkrecht ab. Es sieht so aus, als sei er den Berg hinabgerannt und habe hier angehalten. Hier hatte er einen guten Überblick.”
    “Hast du irgendetwas gefunden, was wir verwenden können? Patronenhülsen? Hat er irgendetwas verloren?”
    “Nein, nichts. Aber ich habe das Gebiet abgesteckt. Möchtest du es dir anschauen?”
    “Ja, danke. Aber erst einmal muss ich den Chef anrufen.” Sie drehte sich zu ihrem Partner um und sagte: “Würdest du bitte die Leute von der Spurensicherung herbringen? Sag ihnen, ich möchte Fotos aus allen möglichen Winkeln und Gipsabdrücke sowohl von beiden Fußspuren als auch von den Reifenabdrücken.”
    “Ich kümmere mich darum”, entgegnete Dennis und ging wieder auf die Straße.
    Casey nahm ihr Mobiltelefon aus der Tasche ihres Blazers und wählte eine Kurzwahltaste. Schon nach dem ersten Läuten war ihr Chef dran.
    “Lieutenant Bradshaw.”
    “Ich bin’s, Boss. Casey.”
    “Das wurde ja auch Zeit. Wie sieht’s aus?”
    “Wir haben Hinweise darauf, dass wir hinter demselben Mann her sind, der die Mordfälle von Sheriff Crawford begangen hat.”
    “Ach du Scheiße.” Lange Zeit kam dann nichts mehr. Casey konnte sich vorstellen, wie ihr Chef nun in seinem Büro auf und ab ging und sich mit der Hand durch seine silbergrauen Haare fuhr.
    “Sind Sie sicher?”
    “Ich bin sicher.” Sie hielt inne und fügte dann mit einer ernsten Stimme hinzu: “Wir haben es mit einem Serienmörder zu tun. Und der befindet sich auf freiem Fuß.”

3. KAPITEL
    “I st das alles? Einige Kugeln und ein Zeuge, der den Mord gesehen hat, aber nicht den Schützen?” Lieutenant Bradshaw saß Casey an seinem Schreibtisch gegenüber und runzelte die Stirn.
    “Plus Fuß- und Reifenspuren”, erinnerte sie ihn ruhig. Sie ließ sich nicht von der schlechten Laune ihres Chefs beeindrucken.
    Lieutenant Bradshaw war ein erfahrener Polizist, der seinen Job seit einunddreißig Jahren machte. Die ersten neunzehn hatte er sowohl als Beamter in Uniform als auch als Kommissar auf der Straße gearbeitet. Er war mürrisch und nicht kleinzukriegen, schonungslos und jähzornig. Narren und Faulpelze konnte er nicht leiden. Punkt. Aber er war auch geradeheraus, ehrlich, fair und klug. Und er stand hinter seinen Detectives. Wenn man seinen Job erledigte und ehrlich zu ihm war, konnte man in jedem Fall auf ihn zählen, sei es, wenn es Ärger mit der Staatsanwaltschaft gab, mit dem Innenministerium, der Presse oder Politikern. Kurz, Lieutenant Bradshaw war ein Polizist, wie er im Buche stand.
    Bei Bradshaw musste man nie fürchten, dass er etwas im Schilde führte. Was man sah, war so ziemlich das, was man bekam: einen routinierten Polizisten, der hart mit einem umsprang, hohe Ansprüche stellte und der für seine Arbeit lebte.
    Casey mochte seine aufrichtige Art. Sie hatte einen alten, schlecht gelaunten Veteranen sehr viel lieber zum Boss als einen überambitionierten Streber, der Fälle nur löste, um auf der Karriereleiter aufzusteigen.
    Man munkelte, dass es genau diese Loyalität von Lieutenant Bradshaw war, die ihn vor einigen Jahren daran gehindert hatte, zum Captain befördert zu werden. Deshalb mochten ihn alle Kollegen und Kolleginnen in der Staffel besonders.
    “Wir müssen auf die Ergebnisse des Mediziners warten, dann wissen wir, ob der Typ das Opfer vergewaltigt hat”, fuhr Casey fort. “Aber als Todesursache kommen hundertprozentig nur die beiden Schüsse in den Rücken infrage, genau wie in den anderen Fällen.”
    “Unser Zeuge hat einen hellen Lieferwagen am Straßenrand parken sehen, bevor die Frau aus dem Wald rannte”, fügte Dennis hinzu. “Aber er hat sich das Nummernschild nicht gemerkt.”
    “Prima”, zischte Lieutenant Bradshaw. “Das hilft uns ja mächtig weiter. Allein in dieser County gibt es Tausende von hellen Lieferwagen, wenn wir mal davon ausgehen, dass der Mörder hier aus der Gegend stammt.”
    “Die Spurensicherung ist noch dabei, den Tatort zu untersuchen.” Casey stützte die Ellbogen auf die Stuhllehnen, verschränkte ihre Finger und schürzte die Lippen. “Allerdings glaube ich nicht, dass sie noch viel finden werden. Dieser Typ ist nicht dumm. In den ersten beiden Fällen ist er sofort nach der Tat verschwunden. Dass wir in diesem Fall einige Hinweise haben, liegt nur daran, dass das Opfer einen klaren Kopf behalten hat und dem Täter fast

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