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Der Todeswirbel

Der Todeswirbel

Titel: Der Todeswirbel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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unglückselige Idee gehabt, wäre Charles noch am Leben. Nun ist er tot… ermordet, und ich bin schuld.«
    »Immerhin packten Sie eine weitere Gelegenheit beim Schopf, die Komödie bis zum Ende zu führen. Sie übe r redeten Major Porter, Ihren Vetter als Robert Underhay zu ›erkennen‹.«
    Frances fuhr heftig auf.
    »Ich schwöre Ihnen, damit habe ich nichts zu tun. Niemand war erstaunter als ich… was heißt: erstaunter! Aus allen Wolken fielen wir, als Major Porter öffentlich erklärte, Charles – mein Vetter Charles! – sei Robert U n derhay. Ich begriff es einfach nicht. Ich begreife es immer noch nicht.«
    »Aber jemand muss Major Porter aufgesucht und übe r redet haben. Jemand hat ihn bestochen, den Toten als Robert Underhay zu identifizieren. Wissen Sie übrigens, dass Major Porter sich heute Nachmittag erschossen hat?«
    »Nein!« Frances fuhr zurück, die Augen weit aufgerissen vor Entsetzen. »Nein! O Gott!«
    »Leider ist es so, Madame. Major Porter war im Grunde ein anständiger Mensch. Er befand sich in finanziellen Schwierigkeiten, und als die Versuchung an ihn herantrat, war er, wie so viele, zu schwach, ihr zu widerstehen. Wie wenig wohl er sich bei seiner Aussage vor Gericht fühlte, war ihm anzumerken. So weit hatte er sich bringen lassen. Doch nun sah die Situation anders aus. Ein Mensch war des Mordes angeklagt. Und von seiner Aussage über die Identität des Ermordeten hing vielleicht das Schicksal des Angeklagten ab.
    Er kehrte heim in seine Wohnung und schlug den Au s weg ein, der ihm als einziger möglich schien.«
    Frances erhob sich und trat ans Fenster.
    »Da stehen wir also wieder am Anfang«, meinte sie langsam.

28
     
    I nspektor Spence wiederholte am folgenden Morgen beinahe wört lich Frances Cloades Ausspruch:
    »Da wären wir also wieder da, wo wir angefangen haben. Wir müssen herausfinden, wer dieser Enoch A r den in Wirklichkeit war.«
    »Das kann ich Ihnen sagen, Inspektor«, meinte Poirot. »Sein richtiger Name war Charles Trenton.«
    Der Inspektor blickte überrascht auf.
    »Trenton? Einer von den Trentons? Warten Sie…«
    Er dachte angestrengt nach und schien in seiner Eri n nerung zu kramen.
    »Ja, Charles Trenton. Er hatte allerhand auf dem Ker b holz. Zechpreller und Schuldenmacher.«
    »Wie steht es mit Ihrer Anklage gegen David Hunter?«, erkundigte sich Poirot.
    »Wir werden ihn wohl laufen lassen müssen«, bekannte der Inspektor. »Es ist erwiesen, dass eine Frau nach zehn Uhr bei Arden war. Wir haben nicht nur die Aussage di e ses alten Drachens im ›Hirschen‹, wir haben die Bestät i gung von Jimmy Pierce. Er hatte im ›Hirschen‹ ein paar Gläser getrunken und machte sich kurz nach zehn Uhr auf den Heimweg. Er hatte eine Frau aus dem ›Hirschen‹ kommen und zur Telefonzelle gegenüber gehen sehen. Es sei niemand gewesen, den er kannte, sagte er, vermutlich ein Hotelgast, habe er sich gedacht. Ein Frauenzimmer sei es gewesen, das waren seine Worte.«
    »Sah er sie aus der Nähe?«
    »Er stand auf der anderen Straßenseite«, gab der I n spektor Auskunft. »Wer zum Teufel war diese Frau, Monsieur Poirot?«
    »Konnte dieser Jimmy Pierce etwas über die Kleidung der Fremden aussagen?«
    »Ja, seine Schilderung deckt sich mit der der alten D a me. Stark geschminkt, einen orangenen Schal um den Kopf und lange Hosen.«
    Ein Weilchen herrschte Schweigen zwischen den be i den Männern. Hercule Poirot unterbrach es als erster.
    »Es gibt noch mehr ungelöste Fragen in diesem Fall«, sagte er bedächtig. »Wieso lässt David Hunter sich so leicht erpressen? Es entspricht nicht seinem Charakter, gleich die Flinte ins Korn zu werfen. Dann haben wir da Rosaleen Cloade, deren Benehmen völlig unverständlich ist. Wovor hat sie solche Angst? Wieso befürchtet sie, sie sei in Gefahr, jetzt, wo ihr Bruder sie nicht mehr b e schützen kann? Irgendetwas muss ihr diese Furcht eing e flößt haben. Sie zittert nicht um das Vermögen Gordon Cloades, nein, sie zittert um ihr Leben.«
    »Lieber Himmel, Monsieur Poirot, Sie denken doch nicht etwa, dass – «
    »Erinnern wir uns an das, was Sie eben selbst gesagt haben, Inspektor«, mahnte Poirot. »Wir stehen wieder da, wo wir angefangen haben. Genauer gesagt, die Cloades stehen wieder da, wo sie angefangen haben. Robert U n derhay starb in Afrika. Und zwischen Gordon Cloades großem Vermögen und den lachenden Erben steht Ros a leen Cloade.«

29
     
    G emächlich spazierte Hercule Poirot die Haup t straße entlang, doch

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