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Der tolle Nick

Der tolle Nick

Titel: Der tolle Nick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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ertönte ein energischer Ruf. Sie konnten Kapitän Dangerfields klare Stimme deutlich hören: »Zieht, Faulpelze, zieht!« Und die tiefe Stimme des Bootsmannes feuerte die Seeleute weiter an.
    Ein Wettrennen, gefährlicher als jedes zuvor, war nun im Gange, ein Wettrennen zwischen den Ruderern, die mit wilder Verzweiflung durch das Wasser pflügten, und den Soldaten, die alles daransetzten, den Flüchtenden den Weg abzuschneiden.
    Joshua stand im Wasser und hielt Ausschau nach dem Boot, während Sir Nicholas dem Meer den Rücken wandte und mit gezücktem Degen den Ansturm vom Land her abwartete.
    Das Klatschen der Ruder war nun schon ganz nahe.
    Joshua starrte dem Boot gierig entgegen. Hinter seinem Rücken war der erste der heranstürmenden Soldaten bereits in sein Verderben gerannt, und Sir Nicholas’ Degen war blutbefleckt.
    Jetzt kamen die Seeleute ans Land gelaufen, spornten einander an, und kräftige Flüche durchschnitten die Luft.
    Die Handvoll Soldaten am Strand zog sich zurück. An Mut hätte es ihnen nicht gefehlt, aber sie hatten keinen Anführer mehr, und es lag auf der Hand, daß sie gegen die herannahende Horde blutrünstiger Seeleute keine Chance hatten. Sie wichen zurück und schrien ihren nachkommenden Kameraden zu, sich zu beeilen. Aber die zweite Gruppe war noch zu weit entfernt, obwohl sie wie von Furien gehetzt rannten.
    »Ha, ihr Schurken!« entfuhr es Joshua. »Ihr kommt gerade zur rechten Zeit!«
    »Beauvallet in Person!« rief der Bootsmann aus und stapfte durch den feuchten Sand an Land. »Wie geht es Euer Ehren?«
    »Bestens!« lachte Sir Nicholas.
    Kapitän Dangerfield war an seiner Seite. »Mein Gott, Sir, Ihr habt es geschafft!« rief er und ergriff Beauvallets Hand.
    Ein Kampf lag in der Luft. »Ha, ihr spanischen Papisten!« grölte eine Stimme. »Jetzt werdet ihr gleich sehen, was geschieht, wenn jemand hinter unserem Nick Beauvallet her ist.« Eine zweite Stimme rief fröhlich: »Auf sie!«, und wie der Teufel liefen sie an Land.
    Sir Nicholas konnte sie gerade noch halten. »Zurück, ihr Schurken!« Er wehrte ihren Eifer ab, und die Männer waren höchst unzufrieden.
    Nach zwei langweiligen, endlosen Wochen des Wartens lechzte die Besatzung der Venture nach einem Kampf. Nun hätte sich die Gelegenheit ergeben, die Männer waren in Hochstimmung und der Meinung, daß jene, die so tolldreist waren, den Kommandanten der Venture herauszufordern, eine Lektion verdient hätten.
    »Was, nicht einmal einen Hieb, Sir?« fragte der Bootsmann vorwurfsvoll. Sir Nicholas stand inmitten seiner widerstrebenden Männer. »Zurück, ihr Hunde! Steigt in das Boot!« Er trieb sie mit dem Knauf seines Degens zurück. »Ich lasse euch alle in Ketten legen, wenn ihr nicht sofort in dieses Boot steigt!« schrie er. Unter viel Gelächter wurden die Waffen versorgt, und die Seeleute kehrten um.
    Irgendwo neben Dominica sagte eine rauhe Stimme: »Hoho! Unser General ist zurück! Ich steige lieber ins Boot!«
    Sie stiegen ein, enttäuscht über die langweilige Geschichte, aber es war immer ungesund, sich den Weisungen des tollen Nick zu widersetzen. Sein undankbares Verhalten gegenüber seiner treuen Besatzung, die ihn nun gerettet hatte, schien sie allerdings eher zu freuen. Der tolle Nick war also immer noch der alte! Hochrufe klangen auf.
    Eine große Gruppe von Soldaten stolperte den steilen Abhang hinunter. Sir Nicholas hob Dominica hoch und watete als letzter zum Boot hinaus.
    Als die Besatzung sie erblickte, brach sie erneut in Hochrufe aus. Viele helfende Hände streckten sich ihr entgegen, und am meisten tat sich Master Hick hervor, der einst Ohrfeigen von ihr empfangen hatte. Dominica stand unsicher auf den Beinen, hielt sich mit der Hand an Nicks breiter Schulter fest und tastete mit der anderen nach Halt. Sir Nicholas sprang ins Boot und winkte Spanien einen Abschiedsgruß zu. »Vorwärts!« befahl er, und die langen Ruder tauchten in die Wellen.
    Langsam entfernten sie sich von der Küste, und bald waren die letzten Lichter verschwunden, die letzten Rufe verklungen.
    Dominica saß zusammengekauert im Heck des Bootes, und ihre Hand suchte nach der Beauvallets. Seine Finger umschlossen die ihren, er blickte zu ihr hinunter, und seine weißen Zähne blitzten kurz auf. »Jetzt sind wir in Sicherheit, mein Liebling.«
    Sie nickte und seufzte zustimmend. Hinter ihr sagte Dangerfield, der am Steuer stand, stolz:
    »Und wir werden Euch an Bord herzlich willkommen heißen, Señorita!«
    Sie lächelte ihn

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