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Der tolle Nick

Der tolle Nick

Titel: Der tolle Nick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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Dunkelheit auch wirklich die Venture vor Anker lag. Sie waren in dieser Welt der Stille und Dunkelheit so allein, wie es ihr kaum möglich schien. Unten bei den Hütten waren ja vielleicht Menschen, aber hier in diesen Felsen war alles ruhig, vom Meer zum Schweigen gebracht.
    Sir Nicholas blickte sich vorsichtig um. So weit sein Blick die Dunkelheit durchmessen konnte, war niemand zu sehen. Komme, was da wolle, das Signal mußte gegeben werden. Er nahm Joshua die Lampe ab und hielt sie hoch über seinen Kopf. Dann senkte er sie wieder und versteckte sie unter seinem Mantel. Nach wenigen Sekunden hob er sie wieder, und noch ein drittes Mal leuchtete sie auf.
    Es folgte ein Augenblick der Stille. »Wehe euch, wenn ihr nicht da seid!« murmelte Joshua, »Kapitän Dangerfield, ich traue Euch nicht!«
    Weit entfernt blitzte plötzlich in der Dunkelheit ein Lichtpunkt auf, dreimal hintereinander. Die Venture hatte ihr Signal beantwortet.
    »Was für Männer!« rief Joshua begeistert. »Auf Kapitän Dangerfield ist eben Verlaß!«
    Eine harte Hand legte sich um sein Handgelenk. »Ruhig, Mann«, zischte ihm Sir Nicholas zu und lauschte angestrengt in die Finsternis.
    Joshua lag auf der Lauer. Von irgendwo war ein Ruf geklungen, gedämpft durch das Rauschen des Meeres. »Zum Teufel, sie haben Wachtposten aufgestellt!« murmelte Sir Nicholas und zog einen langen Dolch aus der Scheide.
    Joshua steckte den Kopf unter den Mantel, um die Laterne auszublasen. Schwere Schritte kamen langsam näher. Sir Nicholas machte einen lautlosen Schritt hinaus in das Dunkel der Nacht. Die Gestalt eines Mannes mit gesenkter Hellebarde tauchte undeutlich aus dem Dunkel auf. Beauvallet sprang auf ihn zu, und bevor ihn der Mann auch nur wahrgenommen hatte, sank er, von Beauvallets Dolch getroffen, mit einem erstickten Seufzer zusammen.
    »Gut gemacht«, sagte Joshua flüsternd und völlig zufrieden. Er steckte seinen eigenen Dolch wieder in die Scheide, den er zuvor vorsichtshalber gezogen hatte.
    In der Ferne erklang ein weiterer Ruf, die Antwort auf den ersten Ruf.
    Sir Nicholas war an Dominicas Seite zurückgekehrt und wischte seinen Dolch ab. »Noch mehr von dieser Sorte!« sagte er unwillig. »Dem Gouverneur von Santander ist zu gratulieren!« Er hob Dominica sanft auf. »Nur ruhig, mein Kind«, sagte er, »im Augenblick ist nichts zu befürchten. Zum Strand, Joshua, und keinen Laut!«
    Mit diesen Worten tauchte er in die Dunkelheit. Joshua schlich hinter ihm her und murmelte vor sich hin: »Nichts zu fürchten! In der Tat! O weh, o weh! Dabei werden doch gleich alle über uns herfallen. Der Teufel hole diese Steine!«
    Mühsam kletterten sie über die lockeren Steine bis auf etwa die halbe Höhe des Hügels hinunter, als plötzlich über ihren Köpfen ein Schuß aus einer Hakenbüchse abgefeuert wurde.
    »Oh!« klagte Joshua. »Das könnte das Signal für den Rest der Bande sein. Aber ich schwöre Euch, das wird unsere Männer auf Trab bringen! Ich werde schließlich im Bett sterben. Also nur Mut, Joshua!« Er fühlte Sand unter seinen Füßen und beeilte sich, Sir Nicholas einzuholen. Von der Anhöhe her war das Geräusch von Schritten und Stimmen zu vernehmen. Auch nahe den Hütten schien es Bewegung zu geben. Auf dem Pfad der Anhöhe wurden Lichter sichtbar.
    Die Jagd war zu Ende. Nahe dem Wasser setzte Sir Nicholas Dominica wieder ab. Er zog den Degen und beobachtete, wie sich die näher kommenden Lichter bewegten und die Schatten von bewaffneten Männern immer deutlicher wurden.
    Es schien, als suchten die Männer nach einer Spur. Im Schimmer der wenigen Laternen konnte Beauvallet sehen, wie sie sich umblickten und mit gesenkten Hellebarden Schritt um Schritt vorwärts gingen. Es war nur eine Handvoll Soldaten, aber doch genug, um mit zwei Engländern abzurechnen. Von den Hütten her kamen weitere Männer über den Pfad zu ihrer Unterstützung.
    Joshua war ins Wasser gewatet und lauschte, ob er Ruder hören konnte. Er kam gleich zurück und berührte seinen Herrn am Arm. »Nach rechts, glaube ich, Herr.«
    Sir Nicholas ergriff Dominicas Hand und folgte ihm. Das schwache Geräusch von Rudern wurde immer deutlicher. Aber außer ihnen hatten es auch die Soldaten vernommen. Weiter unten am Strand ertönte ein Kommandoruf, und eine Gruppe von Männern eilte heran.
    »Rudert, ihr Teufel, rudert!« jammerte Joshua und stieg vor Aufregung von einem Fuß auf den anderen.
    Die Soldaten überschlugen sich förmlich den Abhang hinab. Vom Meer her

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