Der tolle Nick

meine Liebe‹, hat Ihre Gnaden gesagt, ›werdet Ihr meinen tollen, kühnen Beauvallet wirklich an der Leine halten?‹
    Danach hat meine Herrin nicht mehr viel zu sagen gehabt, aber mein Herr blieb noch eine volle Stunde bei der Königin und hat ihr von unserem Abenteuer in Spanien berichtet.
    ›Meiner Meinung nach ist die Angelegenheit besser verlaufen, als zu hoffen stand‹, soll Ihre Majestät in guter Laune zugegeben haben.
    Bald danach sind wir nach Basing gereist, wo wir jetzt sind. Es geht uns wirklich gut, und wenn Ihr mir sagt, daß ich ein berühmter Mann geworden bin, kann ich Euch das gar nicht abstreiten. Ich sagte ja nicht, daß mein Herr dies auch vor der Welt zeigt, das ist nicht seine Art, aber glaubt mir, ich bin ihm und seiner Gemahlin unentbehrlich geworden. Was eigentlich nicht überraschend ist, wie ich glaube. Ich habe allerdings nie mehr so ein Paar goldbestickter Strümpfe gefunden, wie wir sie in Vasconosa zurückgelassen haben. So etwas einfach liegenzulassen ist wirklich die reinste Verschwendung! Aber so geht’s einem halt, wenn man mit Sir Nicholas auf Abenteuer auszieht!«

Stammbaum des Hauses Beauvallet für jene Leser, die am Schicksal dieses Geschlechts Interesse finden
    SIMON der Kaltherzige, 1. Baron Beauvallet
    *1385, eheliches Kind des Geoffrey, Earl von Malvallet, und der Jehanne, einer Bauerntochter. Kämpfte bei Shrewsbury als Knappe des Fulk, Earl von Montlice, und wurde 1403 in den Ritterstand erhoben. Erwarb später die Baronie v. Beauvallet in Bedfordshire. Nahm an die Schlacht von Azincourt teil und begleitete König Heinrich V. auf seinem zweiten Feldzug nach Frankreich. Eroberte Stadt und Schloß Belremy. Vermählt 1421 mit Margeret, Gräfin von Belremy; kehrte später mit ihr nach England zurück. Beeinträchtigter häuslicher Friede durch das unberechenbare Wesen von Margeret und das unbändige Verhalten seines Erben Geoffrey (s. d.). Den Großteil seiner späteren Jahre verbrachte er mit dem Erzählen von Jugenderinnerungen; er studierte mit großem Vergnügen die Chronik seines engen Freundes Alan, Earl von Montlice. Es wird von ihm berichtet, daß er häufig über die Verweichlichung der jüngeren Generation geklagt haben soll. Starb 1452 an einem Steinleiden, das er mit großer Standhaftigkeit ertragen hatte.
     
    GEOFREY, 2. Baron
    *1423. Zeigte bereits in jungen Jahren Anzeichen der von seiner Mutter geerbten Heftigkeit und lehnte sich häufig gegen die strenge Herrschaft seines Vaters auf. Streitigkeiten mit seinem Bruder Henry (s. d.). Schwere Verstimmung, als diesem die Grafschaft von Belremy verliehen wird. Vermählt 1445 mit Alys, Tochter eines Edelmannes von niedrigem Rang. Die Ehe führte zu einer schweren Verstimmung des Vaters. Als Folge des Anschließens an die Partei der Yorks endgültige Entfremdung von Simon. Während der Rosenkriege schlug er gefährliche und verschlungene Wege ein und sagte sich schließlich von der Sache der Yorks los, als er vom geheimnisvollen Dahinscheiden der Neffen Richards III. erfuhr. Er wünschte eine Aufklärung dieses Falles, die er jedoch nicht erhielt. Nahm Verbindung mit Henry, dem Earl von Richmond, auf, dessen vorsichtige Politik ihn jedoch verärgerte. Zog sich später aus der Öffentlichkeit zurück und verbrachte den Rest seines Lebens auf seinen Gütern. Starb 1486 am Schweißfieber.
     
    HENRY, Graf von Belremy
    *1425. Glaubte unerschütterlich an die Unfehlbarkeit seines Vaters und war ihm bei seinen Anekdoten stets ein dankbarer Zuhörer. In Anerkennung seines zur Schau gestellten Familiensinnes wurden ihm Titel und Grafschaft von Belremy verliehen. Schloß in Frankreich eine Vernunftehe und unterhielt eine pflichtgetreue Korrespondenz mit seinem Vater bis zu dessen Tod im Jahre 1452. Empört über die schwankende politische Haltung seines ältesten Bruders während der Rosenkriege, brach er jede Verbindung mit ihm ab. Das Datum seines Todes ist nicht genau feststellbar. Er hinterließ zahlreiche Nachkommen und wurde allgemein sehr betrauert.
     
    MARGARET
    *1426. Wandte sich zusammen mit ihrem ältesten Bruder gegen ihren Vater und ihren zweiten Bruder und war ständig in Zwistigkeiten mit ihrer Mutter verwickelt. Vermählte sich auf Grund einer Vereinbarung zwischen Simon und Alan, Earl von Montlice, mit dem ältesten Sohn des letzteren, John. Dieser Ehe entsprangen zahlreiche Nachkommen. John verstarb allerdings kurz nach Übernahme des Titels. Berichten zufolge soll er sein Ende mit einem Lächeln