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Der tolle Nick

Der tolle Nick

Titel: Der tolle Nick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georgette Heyer
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an, war aber zu erschöpft, um mit ihm zu sprechen. Das Boot glitt durch die schwarzen Wellen, bis die Venture plötzlich vor ihnen aufragte. Aufgeregte Rufe waren zu hören, Lichter wurden angezündet.
    »Alles in Ordnung? Habt Ihr den General gerettet?«
    Die Mannschaft brach in das lauteste Jubelgeschrei aus, zu dem die atemlosen Männer noch fähig waren, worauf man an Bord der Venture mit einem wahren Triumphgeheul antwortete. Dominica wurde über eine Strickleiter an Bord gehoben und empfing einen Kuß von Beauvallet, als sie endlich auf Deck stand. »Willkommen, meine Braut«, flüsterte er ihr ins Ohr.
    Die Männer drängten sich um sie, stellten Fragen, beglückwünschten sie. In der allgemeinen Hochstimmung schwang jedoch ein häufiges »Habe ich es dir nicht gesagt?« mit, das sichtlich jenen galt, die an der Fähigkeit Beauvallets, ganz Spanien an der Nase herumzuführen, gezweifelt hatten.
    Beauvallet bahnte sich und Dominica lachend und scherzend einen Weg durch die aufgeregte Menge. Plötzlich sah sich Dominica einem kleinen, gutmütigen Mann gegenüber, dem Sir Nicholas auf die Schulter klopfte. »Wie versprochen habe ich Arbeit für Euch!«
    »Sir Nicholas«, der kleine Mann rang die Hände. »Ich halte diese Flucht für eines der Wunder Gottes. Und für ein Zeichen für diese spanischen Papisten – ein echtes Zeichen! Womit kann ich Euch dienen, Herr?«
    »Ihr könnt eine Trauung vornehmen, Herr Pfarrer!« sagte Sir Nicholas Beauvallet.

Epilog
    »Und so sind wir also aus Spanien herausgekommen«, sagte Joshua Dimmock, der immer das letzte Wort haben mußte. »Ihr nennt es ein Wunder? Ach, im Dienste meines Herrn sind solche Kleinigkeiten noch lange keine Wunder. Eine Herausforderung war es schon, und ich glaube sagen zu dürfen, daß ich dabei eine nicht unwesentliche Rolle gespielt habe. Sir Nicholas steht schon etwas in meiner Schuld, was an sich ungewöhnlich ist, wie ich zugebe. Als ich ihm am nächsten Tag in seiner Kabine die Schuhe zugebunden habe, haben wir miteinander gesprochen. ›Joshua, du bist mein Mann‹, hat er gesagt. ›Du bist ein Großmaul, ein Prahlhans, aber ich bin dir wirklich zu Dank verpflichtet. Du hast in diesem Monat gute Arbeit geleistet.‹ Das hat mir natürlich wohlgetan, noch dazu, wo die Bemerkung mit einem Geschenk verbunden war. Hier trage ich es an der Hand. Ein wertvoller Stein. Er kommt aus Westindien.
    Aber ich schweife ab. Nachdem er das also gesagt hatte, und noch ein bißchen mehr, und mein Selbstvertrauen einigermaßen gehoben hatte – gewisse Wörter, die er verwendet hat, wie zum Beispiel Trunkenbold oder Galgenvogel, habe ich überhört, so etwas gehört einfach zu seiner genialen Ausdrucksweise –, danach also erwies er mir die Ehre, mir mitzuteilen, daß er sich an diesem Morgen vermählen werde.
    Dann war einiges zu tun, das schwöre ich Euch! Die Besatzung grinste natürlich und machte Bemerkungen – bis ich mit ihnen redete. Das reichte! Ich war plötzlich ein Mann, auf dessen Wort gehört wurde. Großartig!
    An der Trauung nahm Master Dangerfield teil, und der Schiffsarzt und ich waren auch dabei. Man hat mich dazu eingeladen – das war auch richtig so, denn abgesehen von anderen Kleinigkeiten war ich in den letzten Tagen sozusagen die Kammerzofe der Lady. Eine mutige Lady, das ist sie wahrlich, das läßt sich nicht leugnen! Sie hat in ihrem Reitkleid geheiratet, denn sie hatte ja kein anderes. Es war schon ein seltsamer Anblick, eine so schäbig gekleidete Braut und ein so eleganter Bräutigam. Um die neuen Hosen und um das Taftwams ist mir immer noch leid. Aber fort ist fort. Über dieses Bündel darf ich ja nichts sagen, denn da war doch auch noch das andere, das ich im Schmugglerhafen zurücklassen mußte. Ich schwöre Euch, Sir Nicholas hat mich damit ganz ordentlich geplagt. Aber ich habe es natürlich mit Fassung getragen.
    Kommen wir wieder zur Sache. Nach der Trauung hat es ein Festmahl gegeben, und die Mannschaft war bester Laune. So schnell wir nur konnten, sind wir dann nach Plymouth gefahren, aber ich glaube, meinem Herrn und meiner Herrin war es ziemlich gleichgültig, wann wir dort ankommen würden.
    In Plymouth hatte ich dann einiges zu tun, ich mußte allerhand Kleinigkeiten für meine Herrin besorgen, und sie hat mich auch gelobt und mich eine richtige Kammerzofe genannt. Dann wollten sie Pferde und eine Kutsche. Meine Herrin ist an Bord geblieben, bis alles bereit war. Sie wäre nicht in dem Zustand, hat sie gesagt, in

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