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Der Tomorrow-Code - Thriller

Der Tomorrow-Code - Thriller

Titel: Der Tomorrow-Code - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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setzte den Jeep ein paar Meter zurück.
    »Stopp!«, schrie jetzt auch der zweite Wärter und hob die Waffe.
    Sie ignorierte ihn und trat auf das Gaspedal. Der Jeep startete mit durchdrehenden Reifen und rammte die Schranke, die sich noch ein wenig stärker verbog. Rebecca ließ nicht locker; sie trat das Gaspedal noch weiter durch; die Reifen kreischten und begannen zu rauchen, und das Heck des Jeeps schwang hin und her, als wolle es seitlich ausbrechen, doch immer noch verhinderte die Schranke, dass Rebecca weiterfahren konnte.
    Ein kurzer, trockener Knall, und die Windschutzscheibe zersplitterte. Xena und Rebecca schrien im Chor auf.
    Rebecca warf sich über den Sitz, fand sofort den Türöffner und ließ sich aus dem Fahrzeug fallen. Sie packte Xenas Hand und schwang sie auf den Arm, dann lief sie auf die Hafenmauer zu, wobei sie instinktiv darauf achtete, den Jeep zwischen sich und den Wärtern zu halten, um sich so weit wie möglich zu entfernen, bevor sie wieder auf sie schossen.
    Es funktionierte nur ein paar Sekunden lang. Wieder knallte es, und etwas pfiff an ihrem Ohr vorbei. Xena heulte auf.
    Rebecca raste die Straße hinunter, die zu der kleinen Gebäudegruppe führte, die die Marinebasis bildete. Es waren alte Holzschuppen mit Wellblechdächern, die aus den Vierzigerjahren des letzten Jahrhunderts stammten oder vielleicht sogar noch älter waren.
    Jetzt fielen keine Schüsse mehr. Als sie einen Blick zurück wagte, sah sie auch, warum. Die Wärterhütte und der Jeep waren bereits vom Nebel umhüllt, und wo der zweite Wärter gestanden hatte, stand jetzt eine weiße Makrophage, still und bewegungslos.
    Der erste Wärter lag auf dem Boden. Er schien zu schreien, aber kein Ton war zu hören. Dutzende Antikörper bedeckten sein Gesicht, seine Arme und Beine.
    Der Nebel rollte weiter über die dunklen Gebäude auf ihrer rechten Seite; Rebecca blieb daher keine andere Wahl mehr, als der Straße zu folgen.
    Und dort lag es. An der Seite eines Landestegs vertäut. Das vertraute, beulenartige gelbe Gebilde, das sie
Möbius
getauft hatten. Sie musste nur noch hundert Meter über den Anlegesteg laufen.
    Aber der Nebel wallte bereits um sie herum, und sie stolperte und stürzte. Xena schrie auf und rollte über den Teerbelag.
    Rebecca versuchte sofort wieder aufzustehen, aber ein Bein schien nicht mehr richtig zu funktionieren. Verwirrt blickte sie nach unten und entdeckte ein gallertartiges Ding mit kurzen dünnen Tentakeln, das an ihrem Schenkel hing.
    Sie schrie vor Entsetzen und Angst, dann vor Schmerz, als der Stich der nadelscharfen Fasern ihr geschocktes Gehirn erreichte.
    Doch irgendwie kam sie wieder auf die Beine und stolperte weiter, das fast nutzlos gewordene Bein hinter sich herziehend.
    »Komm schon, Xena!«, schrie sie, aber die kleine Schimpansin saß nur da und starrte sie ängstlich an. Jetzt spürte sie die Stiche auch im linken Arm, als sich zwei Antikörper daranhefteten, und schon wurde auch ihr Arm taub und nutzlos.
    »Komm mit, wenn du willst!«, schrie sie Xena an. »Ich warte nicht auf dich!«
    Sie wusste bereits, dass sie keine Chance mehr hatte, das U-Boot zu erreichen, aber wenn sie es wenigstens bis zum Rand des Stegs schaffte, wenn sie ins Hafenwasser   …
    Wieder knickte sie ein, kaum einen Meter vom Stegrand, vom rettenden Wasser entfernt, und sah, dass sich jetzt auch ein Antikörper an ihr gutes Bein geheftet hatte.
    »Weg mit dir!«, schrie sie schrill und kroch weiter, so gut sie mit einem Arm und der restlichen Bewegungsfähigkeit des rechten Beins noch kriechen konnte.
    Doch dann wirbelte der Nebel noch dichter um sie herum und eine Gestalt löste sich daraus, direkt vor ihr. Sie hob den Kopf. Eine Makrophage trat ihr in den Weg, groß und weiß im Licht des Mondes, und stellte sich zwischen sie und den Ozean. Wartete auf sie.
    »Lass mich in Ruhe!«, schrie sie und kroch noch ein paar Zentimeter weiter.
    Doch die Gestalt kam näher. Rebecca schrie noch einmal, ein letztes Mal, nur kam dieser Schrei gar nicht von ihr, es war nicht ihre Stimme, es war nicht einmal eine menschliche Stimme. Etwas Haariges, Braunes wirbelte heran, sie spürte kleine Füße auf ihrem Rücken, dann sprang auch schon Xena von Rebeccas Schultern direkt auf die Makrophage, klammerte sich um den Nacken der weißen Gestalt, riss sie im Schwung mit sich, sodass sie rückwärtstaumelte und das Gleichgewicht verlor, und dann standkeine Makrophage mehr vor Rebecca, und es schien Minuten zu dauern, bis sie

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