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Der Tomorrow-Code - Thriller

Der Tomorrow-Code - Thriller

Titel: Der Tomorrow-Code - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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bis sie die Hauptaussichtsplattform wieder erreicht hatten.
    Tane lief sofort zu der Tür, die zu den vielen Treppenhäusern im Hauptteil des Turms führte, aber Fatboy rief ihn zurück: »Komm mal her.«
    Tane kehrte um. Fatboy stand an den Fenstern aus gehärtetem Glas, die das gesamte Deck umgaben, und starrte hinaus.
    Tane folgte seinem Blick, und was er sah, verschlug ihm den Atem. Sein Herz begann zu rasen, und das Blut pochte in den Ohren. Seine Knie wollten nachgeben, und er musste sich auf das Geländer stützen.
    Überall um ihn herum war die Welt weiß geworden.
    Auckland lag unter einem Nebelmeer. Die gesamte Stadt   – verschwunden. Alles, was sie im kalten Licht desMondes sehen konnten, war die Oberseite einer riesigen Wattewolke. Steil unter ihnen drang ein rötliches Blinken durch den Nebel, und Tane erinnerte sich, dass dort mitten auf der Straße ein Löschzug der Feuerwehr stand.
    »Haben wir ihnen genug Zeit gegeben?«, fragte Tane und schaute nach Süden.
    »Ich denke schon«, antwortete Fatboy.
    »Und was wird aus uns?«, fragte Tane mit schwacher, zittriger Stimme.
    »Wir sind zu spät dran«, sagte Fatboy ruhig. »Für uns gibt es keinen Fluchtweg mehr. Es ist aus mit uns beiden.« Fatboy drehte sich zu ihm und schaute ihn an. »Aber nicht für Rebecca. Wenn sie es bis zum U-Boot geschafft hat, kann sie es auch bis zur Unterwasserhöhle schaffen. Und dann kann sie auch die Botschaften senden.«
    »Nicht für Rebecca«, wiederholte Tane wie ein fernes Echo. Rebecca würde ein Leben ganz allein im U-Boot ertragen müssen, während über ihr die Welt verschwand. Und nur Rebecca würde die Botschaften in die Vergangenheit schicken.
    Die Botschaften!
    »Die Botschaften waren mit TR gezeichnet«, protestierte Tane schwach. »Tane und Rebecca! Nicht nur R!«
    Fatboy starrte eine Weile schweigend auf den Nebel hinunter. »Wenn du Rebecca wärst, allein in einem U-Boot , und müsstest die Mitteilungen in die Vergangenheit an dich selbst und an deinen Kumpel Tane schicken«, sagte er langsam, »wie würdest du sie dann unterschreiben?«
    Mit sinkendem Mut sah Tane ein, dass Fatboy recht hatte.
    »Wir könnten doch einfach hier bleiben«, schlug er vor. »Abwarten, bis der Nebel weitertreibt.«
    Fatboy schüttelte den Kopf und wies mit einer knappen Geste auf den Nebel. »Er steigt immer höher.«
    Tane schaute seinen Bruder an. Schweigend. Und Fatboy erwiderte seinen Blick ohne jede Verlegenheit. Wie sehr ich mich doch in ihm getäuscht habe, dachte Tane, ich hätte ihm von Anfang an vertrauen sollen.
    Fatboy sagte: »Du und Rebecca   …«
    »Nur gute Freunde   …«, unterbrach ihn Tane schnell.
    Fatboy lachte. »Sie mag dich, Tane, sie mag dich wirklich sehr. Das ist mehr als nur gute Freunde .«
    »Nein, wirklich nicht. Wir sind nur einfach   … Warum   – was hat sie gesagt?«
    »Nichts. Es ist nicht ihre Art, darüber zu sprechen. Aber ich kann es sehen.«
    »Du täuschst dich«, sagte Tane.
    »Nein, ich täusche mich nicht.« Fatboy schüttelte den Kopf. »Aber es wäre nicht richtig, wenn ich es dir jetzt nicht sagen würde. Gerade jetzt, wo wir   …« Seine Stimme versagte, und sein Blick glitt wieder zum Nebel hinaus.
    »Du hast mich immer beschützt«, sagte Tane heiser. »Ich hätte viel mehr   …«
    »Du hättest nichts anders machen sollen«, sagte Fatboy. »Ich wusste immer, wer du bist.«
    Aber dieses Mal würde Fatboy ihn nicht beschützen können. Und er würde Fatboy nicht beschützen können. Hier konnten sie beide nichts mehr tun.
    Tane schaute seinen Bruder an und bot ihm die Hand. Es war eigenartig, aber es schien genau richtig. Fatboy schüttelte sie, dann zog er Tane an sich, und sie pressten Nase und Stirn aneinander. Dreimal tauschten sie das traditionelle
hongi
. Einmal für den Menschen selbst, einmal für die Vorfahren, einmal für das Leben auf der Erde.
    Das
hongi
war eine Begrüßung, aber beide wussten, dass es hier ein Abschied war.
    Sie traten in den Treppenschacht und machten sich an den Abstieg.
     
    1.16   Uhr
     
    »Verdammt, aus dem Weg!«, schrie Rebecca schrill und rammte den Gang ein.
    Der Jeep krachte gegen die Schranke. Glas splitterte.
    »Stopp!«, brüllte der Wärter, wurde aber plötzlich unsicher, als er den Nebel noch näher heranrücken sah. Unentschlossen schwenkte er die Pistole zwischen Rebecca und dem Nebel hin und her.
    Die kräftige Schrankenstange bog sich ein wenig durch.
    Rebecca riss den Schalthebel auf Rückwärtsfahrt und

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