Der Tomorrow-Code - Thriller
grafische Darstellung umwandelt«, erklärte Rebecca.
»Na gut. Ich schreib euch die Daten auf eine CD.« Professor Barnes ging durch das Labor und verschwand hinter einer Tür. Ein paar Minuten später kam er mit einer CD in der Hand wieder zurück und reichte sie Rebecca.
»Du versprichst mir doch, dass du diese Daten an niemanden weitergibst?«, sagte er besorgt. »Sie sind zwar nicht streng geheim, aber alle Swift-Daten sind durch Copyright geschützt und gehören der NASA.«
»Wem sollte ich denn die Daten weitergeben wollen?«, fragte Rebecca süß und unschuldig, nahm die CD in Empfang und gab sie prompt an Tane weiter.
Tane konnte in den Daten keinerlei Sinn erkennen. Sie waren genau so, wie Barnes sie beschrieben hatte – lange Reihen von Einsen und Nullen. Eben Rohdaten. Allerdings verstand er auch nicht, was Rebecca ihm über diese ganze Sache erklärte.
Er lag auf seinem Bett und schaute ihr zu, wie sie an seinem Schreibtisch saß und sorgfältig auf der Tastatur tippte. Sie waren zu Tane gefahren, weil er einen neuen, leistungsfähigen Rechner besaß. Tane war klar, dass ihn Rebecca um seinen Computer beneidete; es störte sie, dass er das Gerät nur als eine Art intelligente Schreibmaschine benutzte, um seine Geschichten zu schreiben oder um darauf Computerspiele zu spielen. Rebeccas Computer war viel älter und viel langsamer.
»Okay – gib dir wenigstens ein bisschen Mühe, mir beidieser Sache hier zu folgen«, sagte sie schließlich, während sie eine weitere kodierte Zeile in das Computerprogramm eingab. Tane konzentrierte sich auf ihr Gesicht und hoffte, dass er ihr folgen konnte.
»Ich habe ein wenig über den Quantenschaum nachgelesen«, fuhr sie fort, »und herausgefunden, dass manche Wissenschaftler meinen, man könne das Zeug entdecken, wenn es tatsächlich existiert, indem man nach Fluktuationen in den Gammablitzen sucht.«
Sie hielt inne, starrte einen Augenblick lang auf ihren Code, dann setzte sie einen Teil der Gleichung in Klammern.
»Geh noch mal ein Stück zurück«, bat Tane. »Was genau sind Gammastrahlenblitze, und woher kommen sie?«
Sie seufzte. »Okay. Es handelt sich um Explosionen einer Art von Strahlung, die Gammastrahlung genannt wird – ein bisschen wie Röntgenstrahlen oder Funkwellen, aber mit einer extrem kurzen Wellenlänge.«
Das brachte Tane auch nicht viel weiter, aber er nickte tapfer.
Rebecca fuhr fort: »Niemand weiß, was die Gammastrahlen auslöst, aber sie scheinen aus allen Teilen der Galaxie zu kommen. 1991 schickte die NASA einen Satelliten hoch, den sie Compton Gamma Ray Observatory nannten. Und 2004 setzten sie ein noch besseres Labor in die Umlaufbahn, das sie Swift nannten. Und diese Weltraumlabors tun nichts anderes, als nach Gammablitzen zu suchen und sie aufzuzeichnen.«
Tane nickte wieder.
»Swift ist der empfindlichste Detektor von Gammastrahlenblitzen auf der ganzen Welt. Auf dieser CD hier haben wir die Rohdaten eines Gammablitzes, den Swift heute Morgen aufgezeichnet hat. Wahrscheinlich sind es nur zufällig aufgefangene Daten von irgendwelchen zufällig vorhandenen Gammastrahlen. Aber wenn die Wissenschaftlerrecht haben, könnten die Gammastrahlen vom Quantenschaum beeinflusst werden, und deshalb – aber frag mich bloß nicht warum – könnte es theoretisch tatsächlich möglich sein, dass jemand aus der Zukunft eine Botschaft schickt, indem er die Fluktuationen der Gammastrahlen sozusagen als Transportmittel benutzt.«
»Prima«, sagte Tane trocken. »Aber spätestens bei Swift hast du mich abgehängt.«
»Spielt eigentlich keine Rolle. Wir werden jedenfalls die Daten analysieren und nach Mustern durchsuchen. Dafür verwenden wir dieses Programm hier. Wenn wir ein Muster finden – prima. Wenn nicht ... na ja, es war sowieso eine ziemlich bekloppte Idee.«
Sie tippte auf ein paar Tasten und sagte: »Drück die Daumen.«
Tane starrte auf den Monitor und wartete, aber abgesehen von dem stetig blinkenden Cursor passierte nichts.
»Was macht er denn jetzt?«, fragte er schließlich.
»Mein Programm sucht nach Mustern. Aber das kann eine Weile dauern, es muss eine Menge Daten durchforsten, und die Muster könnten ziemlich kompliziert sein. Aber wenn es eine Serie von Ziffern findet, die definitiv ein Muster ergeben, hält es an, damit wir uns die Sache anschauen können.«
»Echt cool«, sagte Tane, obwohl er gehofft hatte, dass das Programm wenigstens bunte oder absurde Muster über den Monitor
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