Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Tomorrow-Code - Thriller

Der Tomorrow-Code - Thriller

Titel: Der Tomorrow-Code - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
Vom Netzwerk:
Einzelheiten der Quarantänezone verkündete.Danach wurde ein Polizeisprecher interviewt, der die Bürgerinnen und Bürger bat, ruhig und besonnen zu bleiben, aber Reisen in die betroffene Gegend zu vermeiden, wenn sie nicht unbedingt nötig seien. Auf einer Farm im Northland habe man BSE entdeckt. BSE   – oder Rinderwahn   – war eine Krankheit, die der neuseeländischen Milchwirtschaft schwersten Schaden zufügen konnte.
    Die Autobahn von Kawakawa bis südlich von Russell und in nördlicher Richtung bis Keri Keri war gesperrt worden. Auch sämtliche Nebenstraßen waren gesperrt. Niemand durfte ohne Sondererlaubnis der Polizei und des Militärs aus dem Quarantänegebiet heraus oder in die Zone hinein. In derselben Nachrichtensendung wurde eine weitere Meldung gebracht, die aber mit der BS E-Story nichts zu tun hatte. Die Polizei suchte zwei Teenager und eine unbekannte Zahl von Komplizen im Zusammenhang mit dem Verschwinden einer berühmten Wissenschaftlerin aus einer Forschungsstation in der Bay of Islands.
    Ein Foto von Professor Green wurde eingeblendet, daneben eine kurze Zusammenfassung ihrer wissenschaftlichen Laufbahn. Dann brachten sie Phantombilder von Rebecca und Tane, die ihnen allerdings nicht sehr ähnlich sahen.
    »Was zum Teufel ist eigentlich los?«, rief Fatboy, als die Nachrichtensendung zu Ende war.
    »Verschwunden!« Rebecca zog verächtlich die Mundwinkel herab. »Das also meinten die Soldaten, als sie fragten, wo die Geiseln geblieben seien! Und jetzt glauben sie, wir hätten Vicky gekidnappt!«
    »Und was ist mit der Rinderwahnsache?«, wollte Tane wissen.
    »Rinderwahn! Das ist kein Rinderwahn!«, rief Rebecca erregt. »Damit wollen sie die Sache doch bloß vertuschen, um eine Panik zu vermeiden.«
    »Aber was für eine Sache ist es denn nun?«, rief Tane frustriert.
    »Ist das denn nicht völlig klar? Auf der Insel ist irgendwas passiert. Das Chimära-Projekt ist aus dem Ruder gelaufen.«
    Tane stand auf und schaltete den Ton des T V-Geräts aus. Die plötzliche Stille schien dem Tag jede Wärme zu nehmen, obwohl draußen die Sonne vom Himmel knallte.
    »Ich glaube, wir wären ohnehin zu spät gekommen«, sagte Rebecca mit leiser Stimme, »denn was immer wir hätten verhindern sollen, war bereits geschehen.«

ES WEIHNACHTET SEHR
    Samstag, 19.   Dezember
    Der Bursche war als Weihnachtsmann verkleidet, und nachdem er sich umgesehen hatte, kehrte sein Blick noch einmal wie beiläufig zu Rebecca zurück. Zu beiläufig.
    »Komm, wir verschwinden«, sagte Rebecca zu Fatboy, der gerade die Seriennummern auf irgendwelchen elektronischen Bauteilen mit den Nummern auf seiner Liste abglich.
    »Aber wir haben noch keine Kondensatoren!«, widersprach Fatboy, während er stirnrunzelnd mit dem Finger an einer Reihe kleiner Plastikbehälter auf dem Regal entlangfuhr.
    »Ich will weg   – sofort!«, zischte sie. Sie musste sich wirklich anstrengen, nicht ständig nervös zu dem Weihnachtsmann hinüberzublicken.
    Draußen fuhr ein Streifenwagen mit heulender Sirene vorbei, und Rebecca zuckte unwillkürlich zusammen.
    Für einen Weihnachtsmann hatte der Mann ein viel zu mageres Gesicht. Unglaubwürdig. Außerdem hatte er eine Narbe über einem Auge, die nicht einmal die aufgeklebten buschigen Augenbrauen verbergen konnten. Auf Rebeccajedenfalls wirkte er wie ein Spion im Weihnachtsmannkostüm. Oder wie ein verkleideter Killer. Oder ein Soldat.
    Ihre Hände zitterten, als sie das Geschäft verließen.
    Auf dem Weg zum Jeep kamen sie an einem Zeitschriftenladen vorbei, und Fatboy blieb abrupt stehen.
    »Komm schon!«, drängte Rebecca gereizt.
    »Superstar Rebecca! Hast es tatsächlich auf die Titelseite geschafft!«, sagte Fatboy nicht ohne Bewunderung, ging aber nicht weiter.
    Rebecca folgte seinem Blick. Vor dem Laden waren die heutigen Tageszeitungen auf einem Metallständer ausgestellt.
    »SUCHE NACH TEENAGERN FORTGESETZT«, schrien die Schlagzeilen ihr entgegen, daneben und darunter die Phantombilder von ihr und Tane.
    Unwillkürlich fasste sie sich an den Kopf. Seit sie den Soldaten auf der Insel entkommen waren, hatte sie ihr Haar tiefschwarz gefärbt und trug jetzt immer eine Mütze. Es war Sommer; alle drei konnten Sonnenbrillen tragen, ohne aufzufallen. Eigentlich war sie überzeugt, dass sie sich hinreichend gut getarnt hatten, sodass wohl kaum die Gefahr bestand, dass irgendwelche Passanten auf der Straße sie erkennen würden. Aber was war, wenn jemand aus ihrer Klasse sie auf den Bildern

Weitere Kostenlose Bücher