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Der Tomorrow-Code - Thriller

Der Tomorrow-Code - Thriller

Titel: Der Tomorrow-Code - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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und ihn in seinem kleinen Lager angriff.
    Jetzt sah er weitere Bewegungen, wieder dieses seltsame Aufwallen der Nebelschwaden zwischen und um die Bäume.
    »Hey! Ist da jemand?«, rief er noch einmal. Er war jetzt echt neugierig, aber nicht unbedingt nervös oder besorgt.
    Währenddessen hatte sich der Nebel immer weiter verdichtet; Gazza konnte jetzt kaum noch ein paar Meter weit sehen. Er hatte das ziemlich starke Gefühl, dass sich jemand oder etwas im Nebel befand. Entschlossen lud er die Waffe und entsicherte sie.
    »Ich bin Jäger!«, rief er laut. Dieses Mal war der nervöse Unterton in seiner Stimme nicht mehr zu überhören. »Ich habe ein Gewehr. Bitte zeigen Sie sich!«
    Er bekam keine Antwort. Aber er hatte das sichere Gefühl, dass alles um ihn herum   – der Wald, der Nebel   – lebendig war. Silhouetten wallten im Nebel herum, Geister zwischen den Bäumen.
    Sekunden später hallten zwei Gewehrschüsse durch den hohen Kauriwald.
     
    Als ihr Mann am Donnerstag, 17.   Dezember, noch immer nicht nach Hause zurückgekehrt war, meldete ihn seine Frau Lorna Henderson als vermisst. Gazza war noch nie verspätet von einer Jagd zurückgekehrt.

DIE MEISTGESUCHTEN VON NEUSEELAND
    Freitag, 18.   Dezember
    »Ich kann's nicht glauben«, sagte Tane ernst, »dass diese Profis tatsächlich auf den uralten Trick mit dem ›Pass auf, hinter dir!‹ hereingefallen sind.«
    »Das war's ja auch gar nicht   – es war ›O mein Gott!‹«, antwortete Rebecca grinsend. Nach dieser ersten schlimmen Nacht war sie aufgewacht und fühlte sich zu hundert Prozent super und energiegeladen, auch wenn ein leichter, rauer Husten sie ständig daran erinnerte, dass sie dem Tod nur knapp entkommen war.
    Tane war nicht sicher, ob ihr überhaupt klar war,
wie
knapp sie am Tod vorbeigeschrammt war oder was er hatte tun müssen, um ihr das Leben zu retten. Er hatte nicht vor, sie darüber aufzuklären. Es war wohl besser, die Sache so schnell wie möglich zu vergessen.
    »Im Ernst«, sagte er grinsend, »wer auch immer diese Burschen sein mögen, sie waren auf jeden Fall ziemlich rau und brutal   – Profikampftrupps, würde ich sagen. Und trotzdem fielen sie auf den ältesten Trick aus dem Lehrbuch herein!«
    »Aber
wer
oder
was
waren sie denn nun eigentlich?«, fragte Fatboy, der die Sache nicht im Geringsten witzig fand. »Können sie uns identifizieren?«
    Sie saßen am Holzesstisch im Haus in West Harbour. Die Rückfahrt hatte lange gedauert, denn sie mussten sich von Bucht zu Bucht und um jede Landzunge schleichen, ständig wachsam, ob nicht irgendwo der scharfe Bug einer Marinefregatte durch die Fluten schnitt. Unablässig hatten sie auf das leiseste »Ping« des Sonars gelauscht. Doch nun lag die
Möbius
sicher vertäut im Bootsschuppen, vor neugierigen Blicken verborgen.
    »Nein, glaube ich nicht«, meinte Rebecca.
    »Und was ist mit Fingerabdrücken?«, wollte Fatboy wissen.
    »Meine Abdrücke sind nirgendwo erfasst«, antwortete Tane. »Selbst wenn sie meine Fingerabdrücke irgendwo auf der Insel finden, können sie nichts damit anfangen.«
    »Aber meine sind erfasst«, flüsterte Rebecca. »Als sie uns nach der Protestaktion gegen den Walfang verhafteten, haben sie unsere Personalien aufgenommen und Fingerabdrücke genommen. Das ist mir auch dauernd durch den Kopf gegangen, als sie uns gestern gefangen genommen haben. Auf dem Schlauchboot waren unsere Hände hinter dem Rücken gefesselt, und als wir auf dem Schiff waren, hab ich genau aufgepasst, dass ich nichts berühre. Nicht mal die Reling.«
    Tane erinnerte sich, wie leichtfüßig sie darüber hinweggesprungen war.
    »Und was ist mit der Strickleiter?«, fragte er. »Als wir an der Schiffswand hinaufkletterten?«
    Fatboy schüttelte den Kopf. »Von einem nassen Seil kann man keine Fingerdrücke nehmen«, erklärte er. »Da bin ich mir ziemlich sicher.«
    »Dann bleiben nur noch die Sauerstoffflaschen und dieBleigürtel übrig«, meinte Rebecca. »Wäre es nicht besser, noch mal zur Insel zu fahren und sie zu holen?«
    »Zu riskant«, sagte Fatboy. »Von jetzt an bewachen sie die Insel noch genauer. Wir können nur beten, dass sie die Sachen nicht finden.«
    »Wisst ihr, was wir am dringendsten überlegen sollten?«, fragte Tane. »Was sie dort überhaupt zu suchen hatten. Es gab nur ganz normale Sicherheitsmaßnahmen, als wir die Insel vor ein paar Wochen zum ersten Mal besuchten. Aber nun tauchen wir noch einmal dort auf, und schon wartet eine ganze Armee auf

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