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Der Tote im Kofferraum

Der Tote im Kofferraum

Titel: Der Tote im Kofferraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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gewissen Humor. »Nun, Miss Hunt, ich habe nie eine höhere Schule besucht. Aber da gibt es ein Sprichwort, das sogar ich kenne, wie man über Tote zu sprechen hat. Mr. Warwick-Smith? Also, er war hier nicht sehr beliebt. War stets schlechter Laune, wie ich gehört habe. Einer von jenen kleinen Männern, die sich ständig aufspielen müssen. Ich kannte ihn nicht persönlich, aber in so einem kleinen Ort wird viel geredet. Sind Sie bereit? Möchten Sie wirklich nicht vorher eine Tasse Tee trinken? Es würde nicht lange dauern, und ich könnte inzwischen noch einige Telefonanrufe erledigen.«
    Delia schüttelte den Kopf. Der bloße Gedanke an Essen und Trinken machte sie schon krank. »Nein, fahren wir, damit wir es hinter uns bringen.« Und zu sich selbst sagte sie: Ich möchte sie gern selbst sehen, diese Grace Warwick-Smith, die alle Welt zu mögen scheint. Wenn wir uns gut verstehen, werde ich möglicherweise sogar dort bleiben. Nicht, daß ich vielleicht wegfahren könnte, wenn ich wollte. Das kann ich von den Augen des Sergeanten ablesen. Aber wenn ich bleibe, dann werde ich auch Keith Wallace wiedersehen.
    Wollte sie das wirklich? Einen Mann sehen, der vielleicht ein Mörder war? Ein Mörder? Der Gedanke allein war grotesk. Delia stand auf und folgte dem Sergeanten zum Auto. Sie hörte, wie er einem jüngeren Kollegen Anweisungen gab — einem hochgeschossenen Jüngling mit rundem Gesicht, der andächtig zuhörte.
    Als er die Wagentür für sie öffnete, drehte sich Cave noch einmal zu dem jungen Konstabler um. »Wie geht’s dem Knie? Besser? Das ist gut. Gehen Sie in der Mittagspause noch einmal ins Mineralbad.« Er nahm auf dem Fahrersitz Platz und sagte zu Delia: »Das ist Bert Mills. Ein netter Kerl und ein bekannter Fußballspieler. Er hat letzten Samstag sein Knie verletzt und fürchtet, nächste Woche nicht spielen zu können. Ich habe ihm noch nicht gesagt, daß er sowieso nicht spielen kann, nicht, solange wir einen Mord aufzuklären haben, abgesehen von dem Einbrecher, der immer noch frei herumläuft.«
    Delia war darauf bedacht, die Zeit herumzubringen; auf der anderen Seite hätte sie gern auch nähere Einzelheiten erfahren. Deshalb fragte sie: »Wo war der Einbruch? War die Beute groß?«
    »Nein, zum Glück wurde der Einbrecher entdeckt. Der Garagenbesitzer hörte ihn und stellte ihn mit einem Gewehr in der Hand. Der Kerl entkam trotzdem, zuvor aber hatte er Bill noch bewußtlos geschlagen.«
    »Oh, wie scheußlich. Wie viele Verbrechen hier doch geschehen — ein Einbrecher und ein Mörder! Dr. Shaw erzählte mir, daß es ein friedlicher, glücklicher Ort wäre.«
    Der Sergeant fühlte sich in seiner Lokalehre getroffen. »So ist es auch in der Regel. Allerdings war der Einbrecher keine tragische Angelegenheit. Bill hat einen Brummschädel mit einer leichten Gehirnerschütterung davongetragen, und morgen wird er schon wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Der Mord ist natürlich eine andere Geschichte.«
    »Sind Sie denn ganz sicher, daß es sich um einen Mord handelt?« fragte Delia traurig. Dabei wußte sie, wie dumm ihre Frage war. Niemand kroch in einen fremden Kofferraum, um dort zu sterben. Deswegen setzte sie schnell hinzu: »Das war eine dumme Frage. Eine andere Möglichkeit gibt es ja nicht, ich hoffte nur...«
    Cave beendete ihren Satz: »...daß es auch etwas anderes sein könnte. Nein, es war Mord. Es kann nichts schaden, wenn ich Ihnen sage, Miss Hunt, daß Henry Warwick-Smith mit einem Schuß in den Rücken getötet und kurze Zeit später in Ihr Auto gelegt wurde. Ein Stunde später vielleicht, nicht viel mehr. Ich bin kein Arzt, aber ich kenne mich da aus, und so oder so wird man es mir bestätigen. Ich habe aus der Großstadt Unterstützung angefordert, einen Arzt, einen Fachmann für Fingerabdrücke, alle jene Experten, die wir in unserer Kleinstadt nicht haben. Und jetzt denken Sie nicht mehr zu viel darüber nach. Sie kennen die Tatsachen, und das genügt. Ein schönes Stückchen Land hier, nicht wahr? Sunset Lodge — das ist der Name der Warwick-Smith-Villa. Das Haus ließ sich ein steinreicher Mann aus der Großstadt bauen. Er kam mit seinen illustren Gästen hierher zum Angeln und Jagen. Als er vor einigen Jahren starb, kaufte es Mr. Warwick-Smith.«
    Delia seufzte. Sunset Lodge. Die Warwick-Smith. Wie vornehm das alles klang. Das war nicht wie zu Hause. Dabei war es nicht einmal ihr Beruf. Doch sie konnte in so einem tragischen Augenblick eine kranke Frau nicht im Stich

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