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Der Tote im Schnee

Der Tote im Schnee

Titel: Der Tote im Schnee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Eriksson
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waren spürbar gestiegen, seit er im Kommissariat arbeitete.
    Haver erläuterte, daß sie sich einen Überblick über den Bekanntenkreis und die finanziellen Verhältnisse von Familie Jonsson verschaffen mußten.
    Beatrice hörte anfangs noch zu, verlor sich aber schon bald in eigenen Gedanken. Sie versuchte sich an etwas zu erinnern, das sie während ihres Besuchs bei Berit Jonsson gestört hatte. War es vielleicht, als sie auf den Sohn zu sprechen kamen? Etwas, das Berit gesagt hatte? War es vielleicht ein Blick oder eine unmerkliche Veränderung in ihrem Gesichtsausdruck? Eine Art Besorgnis?
    Ihr Gedankengang wurde von Ottosson unterbrochen.
    »Hallo, Bea, ich habe eine Frage gestellt. Hat Berit etwas über Johns Finanzen gesagt? Hatte die Familie finanzielle Probleme, nachdem er arbeitslos geworden war?«
    »Nein, soweit ich verstanden habe nicht. Sie schienen mir nicht am Hungertuch zu nagen. Berit arbeitet halbtags bei einem mobilen Pflegedienst, und John hat sicher Arbeitslosengeld bezogen.«
    »Wir werden die übliche Überprüfung durchführen«, sagte Ottosson. »Kannst du das übernehmen, Riis?«
    Riis nickte. Der Auftrag war ganz nach seinem Geschmack.
    »Ich möchte morgen noch mal zu ihnen fahren, mich mit Berit und vielleicht auch mit dem Jungen unterhalten, Johns Sachen durchgehen«, sagte Beatrice. »Ist das okay?«
    »Geht in Ordnung«, erwiderte Haver. »Die Überprüfung der Zoohandlungen hat noch nichts ergeben, aber wir werden morgen weiter daran arbeiten. Vielleicht gibt es kleinere Läden oder sogar Leute, die Spezialausrüstungen zu Hause verkaufen. Dann sollten wir noch die Aquaristikvereine überprüfen. Wir müssen versuchen, uns ein Bild von Johns Tagesablauf zu machen.«
    Ottosson beendete die Besprechung mit ein wenig belanglosem Gerede, dem niemand zuhörte, auch wenn alle brav sitzen blieben. Für Ottosson war die Einrahmung ihrer Zusammenkünfte wichtig. Es sollte eine »nette Atmosphäre« herrschen. Es war jetzt Viertel nach acht Uhr abends. Die anstehenden Arbeitsaufgaben waren verteilt.

7
    Gegen halb elf meldete sich Mikael Andersson bei der Polizei. Der Diensthabende nahm das Gespräch entgegen, mit anderen Worten Fredriksson, denn alle übrigen waren bei einem Einsatz in Eriksberg, einem Fall von Körperverletzung.
    Fredriksson hatte zufrieden in seinem Büro gesessen. Es war still und ruhig, so daß er Zeit hatte, nachzudenken und Papiere zu sortieren. Er hatte ein, wie er fand, ausgeklügeltes System aus acht verschiedenen Stapeln entwickelt, von denen der umfangreichste für das große Archiv bestimmt war, den Papierkorb. Er dachte an die Litaneien vom papierlosen Büro. Im Polizeipräsidium von Uppsala war es jedenfalls noch nicht eingeführt worden.
    Im Grunde hatte er gar nichts gegen Papier. Er war vielmehr der Buchhaltertyp, der Mappen, Register und Ordner mochte. Die meisten seiner Kollegen, vor allem die jüngeren, speicherten viel auf dem Computer. Fredriksson dagegen wollte raschelndes Papier haben, und Ordner, in denen er nachschlagen konnte. Der Locher und der Hefter waren auf seinem Schreibtisch an zentraler Stelle zu finden.
    Falls er sich durch das Klingeln des Telefons gestört fühlte, ließ er sich dies jedenfalls nicht anmerken, sondern meldete sich freundlich.
    »Ich habe den kleinen John gekannt«, sagte eine Stimme am anderen Ende der Leitung. »Sie wissen schon, der Mann, der ermordet worden ist.«
    »Wie heißen Sie?«
    »Micke Andersson. Ich habe es gerade erst erfahren. Ich habe gearbeitet, und das Handy lag zu Hause. Ich war Schnee räumen und …«
    »Okay«, sagte Fredriksson ruhig, »Sie kommen nach Hause und finden eine Nachricht auf ihrem Handy, daß John tot ist. Wer hat die Nachricht hinterlassen?«
    »Johns Bruder.«
    »Lennart Jonsson?«
    »Er hat nur einen Bruder.«
    »Sie waren ein Bekannter von John?«
    »Wir haben uns von Kind auf gekannt. Was ist denn passiert? Wissen Sie etwas?«
    »Ein wenig, aber Sie wissen vielleicht Dinge, die wir noch nicht wissen.«
    »Ich habe John gestern getroffen, und da war er wie immer.«
    »Wann war das?«
    »Gegen fünf vielleicht.«
    »Wo?«
    »Bei mir zu Hause. John war Bier und Schnaps einkaufen gewesen und hat anschließend bei mir vorbeigeschaut.«
    Fredriksson machte sich Notizen und stellte weitere Fragen. Der kleine John war bei Mikael Andersson in der Vaderkvarnsgatan aufgetaucht. Mikael war eben erst aus der Dachdeckerwerkstatt heimgekehrt, in der er arbeitete. Er hatte gerade geduscht und

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