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Der tote Moench

Der tote Moench

Titel: Der tote Moench Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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trat heraus.
    »Wie oft habe ich euch das schon gesagt, hä?«, kläffte er Peter an.
    »Was? Bitte?« Peter ließ verwirrt die Hände sinken und machte einen Schritt auf den Mann zu.
    »Stehen bleiben!«, brüllte der. »Und Hände schön über dem Kopf lassen!«
    Peter gehorchte sofort. Der Mann hatte ein Gewehr auf ihn gerichtet!
     
    Justus und Bob hatten Glück. Der Fremde hatte es offenbar nicht sehr eilig. Als die beiden Jungen den Parkplatz erreichten, sahen sie gerade den blonden Haarschopf des Mannes in einem grauen Pick-up verschwinden. Sie hatten noch genug Zeit, in den Käfer zu steigen, und rollten in sicherem Abstand hinter dem Pick-up vom Parkplatz. Nach wenigen Meilen bog der Mann vom Highway ab und fuhr in ein Geschäftsviertel am östlichen Stadtrand von Rocky Beach. Viel los war hier nicht mehr, da die meisten Geschäfte und Büros schon geschlossen hatten. Auch der Feierabendverkehr war schon weitgehend abgeflaut. Aber die zunehmende Dunkelheit und die vielen Kreuzungen erschwerten die Verfolgung. Bob musste dichter auffahren. Schließlich hielt der Pick-up vor einem mehrstöckigen Haus.
    »Fahr ein Stück weiter und wende«, sagte Justus.
    Im Vorbeifahren versuchte er, das Gesicht des Mannes zu erkennen. Aber es war schon zu dunkel.
    »Okay, das müsste reichen.« Bob nutzte einen Kreisverkehr und fuhr ein Stück zurück. Dann parkte er den Käfer am Straßenrand. »Da bin ich ja mal gespannt, mit wem wir es hier zu tun haben.«
    Die beiden Detektive liefen auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu dem Haus zurück. Unauffällig blickten sie hinüber, aber von dem Mann war bereits nichts mehr zu sehen.
    »Wir müssen da rüber«, befand Justus. »Vielleicht hilft uns das Klingelschild weiter.«
    »Und wenn der Typ rauskommt?«
    »Dann sagen wir, dass wir nach«, Justus überlegte kurz, »einem Musikgeschäft namens Prosound suchen, das hier irgendwo sein muss.«
    »Okay, Prosound .«
    Die Jungen überquerten die Straße und betraten den überdachten Hauseingang.
    Alles blieb ruhig, keine Spur von dem Fremden. Allerdings half den beiden Detektiven auch das Klingelschild nicht wirklich weiter. Als sie es überblickten, mussten sie feststellen, dass in dem Haus fast ein Dutzend Geschäfte, Firmen oder deren Vertretungen untergebracht waren.
    »Eine Spielzeugfirma, ein Computervertrieb, eine Jobagentur, eine Steuerkanzlei«, las Bob die Schildchen. »Und sieh mal, Just, sogar ein Detektivbüro. Meyer and Stone. Noch nie gehört. Kennst du die?«
    Justus schüttelte missmutig den Kopf. »Nein. Verflixt, das bringt uns nicht weiter. Der Typ könnte mit jeder dieser Firmen in Zusammenhang stehen.«
    »Vielleicht warten wir einfach, ob irgendwo das Licht angeht?«
    »Gute Idee.«
    Die beiden Detektive traten ein paar Meter zurück und beobachteten die Fenster der Vorderseite. Doch es tat sich nichts. Nirgendwo erhellte sich ein Fenster, obwohl es mittlerweile wirklich dunkel genug war.
    »Womöglich liegt das Büro hintenraus«, überlegte Bob, »oder auf einer der beiden Seiten.«
    »Versuchen wir’s. Ich gehe rechts herum, du links. Wir treffen uns hinten.«
    »Alles klar. Bis gleich.«
    Bob drehte sich um und verschwand um die Ecke. Den Kopf nach oben gerichtet, suchte er die Fensterfront ab. Tatsächlich erblickte er Licht, allerdings in drei Fenstern. Er sah genauer hin, um vielleicht jemanden durch die Fenster erkennen zu können.
    Doch die Bewegung, die er noch wahrnahm, war viel zu nah – direkt vor seinem Gesicht! In der nächsten Sekunde spürte er einen heftigen Schmerz, und dann wurde ihm schwarz vor Augen.
     
    »Ich, bitte, ich«, stammelte Peter völlig durcheinander. »Entschuldigen Sie, ich –«
    »Halt den Schnabel und komm langsam hier herüber!«, unterbrach ihn der Mann grob. »Aber ganz langsam, ja!« Er winkte ihn mit dem Gewehr zu sich und trat einen Schritt zur Seite.
    »Aber so hören Sie doch! Es tut mir wirklich leid, aber ich wollte doch nur –«
    »Was? Mein Auto klauen? Das Haus verwüsten? Ihr Bengels seid doch alle gleich! Aber jetzt habe ich endlich einen von euch erwischt. Auf frischer Tat!« Der Mann lachte blechern. »Los, ins Haus. Den Rest kannst du der Polizei erzählen.«
    Allmählich dämmerte es Peter. Natürlich! Der Mann hielt ihn für ein Mitglied irgendeiner Jugendbande, mit der er ganz offensichtlich schon einschlägige Erfahrungen gesammelt hatte. Und allem Anschein nach hatte er nur darauf gewartet, dass ihm Peter in die Falle ging. Er musste ihn

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