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Der tote Moench

Der tote Moench

Titel: Der tote Moench Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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gestenreich und nicht frei von dem einen oder anderen Fluch erzählte Peter, was ihm widerfahren war. Dass ihn dieser »Eumel« wie ein Raubritter überfallen habe. Dass ihn dieser »Baumbewohner« sogar mit einer »Schrotspritze« bedroht habe. Dass ihn der »Sesselpupser« verdächtigt hatte, ein Gangmitglied zu sein, und so weiter und so fort.
    »Na ja, schließlich hast du dich unbefugt auf seinem Grundstück herumgetrieben«, meinte Justus am Ende ungerührt. In Anbetracht von Christines Bedrücktheit schien ihm Peters Wutausbruch im Moment völlig fehl am Platz.
    »Ist das dein Ernst?« Peter starrte seinen Freund wütend an.
    »Und die Polizisten haben dich dann gerettet, oder?«, ging Bob dazwischen.
    »Ja«, grummelte Peter, »natürlich kannten sie mich. Und dann konnte ich dieser Kartoffelbirne auch endlich die Karte zeigen.«
    »Und durftest gehen.«
    Peters Augenbrauen senkten sich noch weiter. »Nachdem ich mich des Langen und Breiten entschuldigt hatte, ja. Dabei hätte der sich bei mir entschuldigen müssen!« Erst jetzt wurde sich der Zweite Detektiv bewusst, dass Christine auch noch im Raum war. »Entschuldigen Sie, ich bin einfach ein bisschen sauer. Ach ja, und guten Abend auch.«
    Christine nickte schwach und ließ sich in einen Sessel sinken.
    »Äh, ist irgendetwas?« Peter sah irritiert von einem zum anderen.
    »Das herauszufinden waren wir eben im Begriff, bevor du uns mit deiner Geschichte beglückt hast«, erwiderte Justus spitz.
    Peter lief rot an. »Ach so, also, das wusste ich nicht.« Beschämt sah er Christine an. »Tut mir leid.«
    Christine winkte müde ab. »Setzt euch, Jungs, ich erzähle es euch.«
    Die drei ??? nahmen auf dem großen Sofa Platz und sahen Christine gespannt an.
    »Vor etwa eineinhalb Stunden kam Lo völlig aufgelöst zu mir gelaufen und redete wie von Sinnen auf mich ein. Ich habe zuerst kaum verstanden, was er meinte, aber dann wurde immer deutlicher, dass er nur eines wollte: dass ich möglichst sofort mit ihm von hier verschwinde. Er nannte keine Gründe und flehte mich nur immer wieder an, dass wir jetzt und gleich aufbrechen. Ich sah dazu natürlich keine Veranlassung und wollte wissen, was los war. Aber er rückte nicht raus mit der Sprache und drängte mich einfach nur, das Anwesen zu verlassen. Das Ganze ging eine Zeitlang hin und her, bis Lo immer närrischer wurde. Er weinte fast, bat mich auf Knien, mit ihm zu fliehen, und drehte zunehmend durch. Und am Ende – ich fasse es kaum! – wollte er mich sogar mit Gewalt von hier wegbringen.«
    »Mit Gewalt?«, fragte Justus ungläubig.
    »Na ja, nicht richtig mit Gewalt. Er packte mich am Ärmel und zog und zerrte mich Richtung Tür.«
    »Meine Güte!«, sagte Bob erstaunt.
    »Und dann?« Peter rutschte auf der Sofakante nach vorne.
    Christine zuckte bekümmert die Schultern. »Wurde ich wütend und habe ihn in sein Häuschen geschickt. Er ließ sofort von mir ab, als ich ihn anschrie, und machte sich mit hängendem Kopf davon.«
    Justus atmete tief durch. »Es mag sich zwar sehr merkwürdig anhören, was wir Ihnen zu berichten haben«, sagte er anschließend, »aber zumindest könnte es eine Erklärung für Los Verhalten sein.« Dann schilderte er in kurzen Worten, was sich unten im Bootsschuppen zugetragen hatte.
    Christine sah die drei Jungen fassungslos an. »Ich kann kaum glauben, was du mir da erzählst.«
    »Es ist aber leider die Wahrheit.« Bobs Blick drückte ehrliches Bedauern aus.
    Abrupt stand Christine auf. »Ich hole Lo. Er muss jetzt einfach den Mund aufmachen. Ich will endlich wissen, was da gespielt wird.« Entschlossen rauschte sie davon.
    Wie ein geprügelter Hund schlurfte Lo kurz darauf ins Wohnzimmer. Er wagte nicht einmal aufzusehen oder gar sich hinzusetzen, sondern blieb mit gefalteten Händen mitten im Raum stehen.
    Dabei gab sich Christine alle Mühe, nicht zu streng zu wirken. Man sah ihr deutlich an, dass ihr der Gärtner eigentlich furchtbar leidtat. Aber Lo war viel zu zerknirscht, um das zu bemerken. Selbst als ihm Christine die Beobachtungen der drei ??? eröffnete und Lo klar sein musste, dass man ihm hinterherspioniert hatte, verzog er keine Miene. Er blieb das Schuldbewusstsein in Person.
    »Also, Lo.« Christine gab ihrer Stimme einen betont weichen Klang. »Was ist denn jetzt los, hm? Wo bist du da nur reingeraten?«
    Sekunden vergingen, fast eine Minute, in der Lo nur schweigend im Zimmer stand. Doch dann begann er zu sprechen.
    »Da war dieser Mann«, sagte er kaum

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