Der tote Moench
schon einige Zeit beobachtet haben.
»Bitte«, wagte Peter einen neuen Versuch, während er auf das Haus zustolperte. »Ich kann ja verstehen, dass Sie mich für einen Einbrecher halten, aber ich wollte wirklich nur –«
»Bla, bla, bla. Rein ins Haus und Klappe halten. Und keine Tricks, ja! Ich habe einen sehr nervösen Zeigefinger!« Die gehässige Miene des Mannes ließ keinen Zweifel aufkommen, dass er seine Drohung ernst meinte.
Peter wurde auf ein Sofa im Wohnzimmer dirigiert und hörte mit an, wie der Mann die Polizei verständigte. Dann setzte er sich ihm gegenüber auf einen Stuhl, hielt ihm das Gewehr vor die Nase und grinste.
Noch ein paarmal machte Peter den Versuch, den Mann in ein Gespräch zu verwickeln. Aber es war zwecklos. Der Kerl ließ sich nicht von seiner Überzeugung abbringen, endlich einen dieser gemeingefährlichen jugendlichen Kriminellen geschnappt zu haben.
Und Peter verrann die Zeit zwischen den Fingern. Los Verfolgung konnte er sich abschminken.
Plötzlich klingelte sein Handy.
»Klingeln lassen«, sagte der Mann ungerührt.
Der Anruf war Peter egal, aber er brachte ihn auf eine Idee.
»Nur eins noch«, sagte er betont unterwürfig. »Ich habe eine Visitenkarte in meiner Tasche, die beweist, dass ich wirklich nicht der bin, für den Sie mich halten. Wenn Sie einfach in meine rechte hintere Hosentasche greifen –«
»Dann hast du irgend so einen Kung-Fu-Wan-Do-Griff auf Lager und legst mich aufs Kreuz. Sehe ich wirklich so dämlich aus?« Der Mann tippte sich an die Stirn.
Ein paar Minuten später läutete es an der Tür.
Lo Wangs Geheimnis
»Bob! Bob! Bist du okay?« Justus ließ sich auf die Knie sinken und rüttelte seinen Freund an den Schultern.
»Was? Wer? Aua! Nicht so fest!«, stöhnte Bob. Mühsam setzte er sich auf und fasste sich an den Kopf. »Was ist passiert?«
»Dasselbe wollte ich dich gerade fragen.«
»Ich habe keine Ahnung. In der einen Sekunde sehe ich noch nach oben, und in der anderen wird mir schwarz vor Augen.« Bob rieb sich den Hinterkopf. »Ach ja, und vorher schlug noch etwas ein.«
»Tut’s arg weh?«
»Geht so.« Bob verzog das Gesicht.
»Na ja, wenigstens wissen wir jetzt, dass wir auf der richtigen Spur sind. Irgendjemandem sind wir auf die Zehen getreten«, sagte Justus, »so viel steht fest.«
Bob lächelte verkniffen. »Ich wünschte, das hätte dieser Jemand uns auf andere Art mitgeteilt.«
»Kann ich verstehen«, sagte Justus mitfühlend. Dann half er seinem Freund auf die Beine.
»Wir sollten Peter verständigen«, meinte Bob. »Er soll sich vorsehen. Nicht dass er auch noch eins über die Rübe bekommt. Die Sache scheint ernst zu sein.«
Justus sah die Straße hinab. »Da vorne ist ein Münzapparat. Wir rufen ihn schnell an. Bei der Gelegenheit können wir ihm auch sagen, dass wir unterwegs zu Christine sind.«
Sie liefen zu dem Telefon und wählten Peters Handynummer. Doch der Zweite Detektiv ging nicht ran.
»Hm, merkwürdig«, fand Justus.
»Vielleicht hört er es nicht«, überlegte Bob, während er mit den Fingern die anschwellende Beule betastete.
Justus zuckte mit den Achseln. »Mag sein. Lass uns zu Christine fahren. Ich glaube nicht, dass wir hier noch viel herausfinden.«
Zwanzig Minuten später läuteten sie an Christines Tor.
»Ja?« Christines Stimme klang irgendwie gehetzt.
»Wir sind’s, Justus und Bob«, sagte Justus in die Gegensprechanlage.
»Gott sei Dank. Kommt rein! Schnell!«, stieß sie hervor und betätigte den elektrischen Toröffner.
Die beiden Freunde sahen sich fragend an. Was war hier los? Sie drückten das Tor auf und eilten zum Haus.
»Gut, dass ihr da seid!«, empfing sie Christine auf der Terrasse. Sie hörte sich sehr besorgt an, fast verzweifelt. »Ich weiß einfach nicht mehr, was ich machen soll. Kommt doch ins Wohnzimmer herein.«
Ein ungutes Gefühl stieg in Justus auf. »Ist was mit Peter?«
»Mit Peter? Nein, wieso?«
»Wir haben vorhin versucht, ihn zu erreichen, aber er meldete sich nicht.«
»O Gott, das auch noch!«, klagte Christine.
»Was ist denn passiert?«
In diesem Moment klingelte es vorne am Tor. Es war Peter. Eine Minute später war er bei ihnen.
»So eine Tröte!«, polterte er los, als er das Wohnzimmer betrat. Offenbar ging es ihm so weit gut, außer dass er stinksauer war. »Ich kann euch sagen: Leute gibt’s, da verliert man echt das Vertrauen in die Menschheit!«
»Jetzt beruhig dich mal, Zweiter«, besänftigte ihn Bob.
»Beruhigen?« Zornig,
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