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Der tote Raumfahrer

Der tote Raumfahrer

Titel: Der tote Raumfahrer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James P. Hogan
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Direktoren der IDCC entging dies nicht. Sie stellten fest, daß der größte Teil der Ausstattung und Festinstallationen, die dem KWFZ gehörten, für die Forschungsprogramme der Firma verwendet werden konnten. So traten sie mit dem Vorschlag an die Regierung heran, die ganze Anlage aufzukaufen. Das Angebot wurde angenommen, der Handel abgeschlossen. Im Laufe der Jahre hatte die IDCC den Gebäudekomplex ausgebaut, das Äußere ästhetischer gestaltet und das Ganze schließlich zu ihrem nukleonischen Forschungszentrum und Firmensitz gemacht.
    Die mathematische Theorie der Meson-Energetik postulierte auch die Existenz dreier bis dahin unbekannter transuranischer Elemente. Obgleich sie nur rein hypothetischer Natur waren, wurden sie Hyperium, Bonnevillium und Genevium genannt. Die Theorie behauptete weiter, daß diese Elemente infolge eines ›Fehlers‹ in der sonst konträr wirkenden transuranischen Massen-Bindungsenergie stabil sein würden, sobald sie erst einmal entstanden waren.
    Es war allerdings unwahrscheinlich, in der freien Natur auf sie zu stoßen – ganz sicher jedenfalls nicht auf der Erde. Konnte man den Gleichungen Glauben schenken, dann waren nur zwei Möglichkeiten denkbar, die die richtigen Voraussetzungen für ihre Entstehung schufen: das Hitzezentrum bei der Zündung einer Nukleonbombe oder der Schwerkraftkollaps einer Supernova, die dadurch zu einem Neutronenstern wird.
    Untersuchungen an Staubwolken in der Sahara wiesen auf Spuren von Hyperium und Bonnevillium hin; Genevium wurde allerdings nicht gefunden. Dennoch galt damit das erste Postulat der Theorie als hinreichend abgesichert. Ob zukünftige Wissenschaftlergenerationen jemals das zweite Postulat bestätigen konnten, stand auf einem ganz anderen Blatt.
     
    Kurz nach drei gingen Hunt und Gray auf dem Dachlandefeld der IDCC-Verwaltung nieder. Um halb vier saßen sie schon in ledernen Sesseln vor dem Schreibtisch in Borlans luxuriösem Büro im zehnten Stock, während er an der Teakholzbar in der Wand zu ihrer Linken drei reichliche Scotch einschenkte. Endlich kehrte Borlan zum Schreibtisch zurück, reichte den Engländern ihre Drinks, umrundete den Schreibtisch und ließ sich nieder.
    »Dann Prost«, sagte er. Sie tranken ihm zu. »Nun«, begann er, »ich freue mich, Sie beide wiederzusehen. Angenehme Reise gehabt? Wie haben Sie es so schnell geschafft – einen Jet gemietet?« Während er sprach, öffnete er eine Zigarrenkiste und schob sie über den Tisch. »Rauchen Sie?«
    »Der Flug war in Ordnung, Felix, danke der Nachfrage«, gab Hunt zurück. »Wir sind mit einem Avis-Jet gekommen.« Er beugte sich vor, um aus dem Fenster hinter Borlan zu blicken. Man hatte eine panoramaartige Aussicht auf mit Kiefern bewachsene Hügel, die sich bis hinunter zum fernen Columbia erstreckten. »Netter Ausblick.«
    »Gefällt es Ihnen?«
    »Berkshire scheint dagegen ein bißchen wie Sibirien zu sein.«
    Borlan sah Gray an. »Wie geht's Ihnen, Rob?«
    Gray verzog den Mund. »Mies.«
    »Die Fete letzte Nacht war ziemlich wüst«, erklärte Hunt. »In seinen Adern fließt zuwenig Blut im Alkohol.«
    »Ja, war's nett?« grinste Borlan. »War Francis mit von der Partie?«
    »Sie scherzen wohl?«
    »Ausschweifungen mit dem gemeinen Volk zusammen?« Gray imitierte den gezierten Tonfall der englischen Aristokratie. »Gütiger Himmel! Das ist der Untergang des Empire!«
    Sie lachten. Inmitten einer blauen Dunstwolke machte Hunt es sich bequem. »Wie steht's bei Ihnen, Felix?« fragte er. »Ist das Leben noch immer so großzügig zu Ihnen?«
    Borlan breitete die Arme weit aus. »Ach, das Leben ist großartig.«
    »Ist Angie immer noch so hübsch wie das letzte Mal, als ich sie gesehen habe? Die Kinder gesund?«
    »Alles ist in bester Ordnung. Tommy geht nun aufs College – er studiert Physik und Astronautik. Johnny geht an den meisten Wochenenden wandern, und Susie hat unserem Hauszoo ein Paar Wüstenmäuse und ein Bärenjunges hinzugefügt.«
    »Also läuft bei Ihnen wie immer alles bestens. Die Verantwortung, die auf Ihren Schultern lastet, hat Sie noch nicht geschafft.«
    Borlan zuckte mit den Achseln und zeigte eine Reihe perlweißer Zähne. »Sehe ich vielleicht wie ein krebsleidender Tropf kurz vor dem Herzinfarkt aus?«
    Während sich Borlan auf der anderen Seite des Mahagonischreibtischs behaglich räkelte, musterte Hunt das tiefgebräunte Gesicht mit den blauen Augen und das kurzgeschorene, blonde Haar. Er sah auf unverschämte Weise mindestens zehn

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