Der Tote trägt Hut
Song läuft durchgehend. Er läuft, als das Flussufer abbricht und die widerstreitenden Strömungen mitten im Fluss ihre Schlacht austragen. Der Fluss wird ein Hexenkessel bedrohlicher Trümmer. Die Katastrophe kommt plötzlich und dramatisch. Das Flussufer wird an seiner empfindlichsten Stelle wie ein Sandwall weggerissen. Der VW-Bus macht einen Ruck und stürzt in eine Riesenwoge, die das Ufer durchbricht, auf dem sie parken. Die Angst auf den Gesichtern unserer Protagonisten verwandelt sich in Begeisterung, als der Bus schwimmt und der Fluss ihn mit sich reißt. Mit einiger Mühe legen sie die Sicherheitsgurte an. Es schwankt und schwappt. Pip und Doom fahren wie auf einem Karussell, kreischen vor Freude und Entsetzen. Der ultimative Trip. Abrupt kommt der Bus zum Stehen. Sie sind untergetaucht, doch das Wasser reicht ihnen drinnen nur bis zu den Hüften. Sie sind in Sicherheit. Wir sehen ihre erleichterten Mienen. Doom will ihren Gurt lösen, doch sie hören ein langes, metallisches Knarren um sich herum, und die Schiebetür wird vom Druck der Fluten aus der Führung gepresst. Es dauert keine Sekunde, bis der Bus vollgelaufen ist, und wir wissen, dass das Pärchen sich keine Sonnenuntergänge mehr ansehen wird.
AUFBLENDE DRAUSSEN: FLUSSMITTE – SPÄTER
Wir sind unter Wasser und nähern uns dem VW-Bus von außen. Die Flut ist zurückgegangen, und durch die Windschutzscheibe sehen wir Doom und Pip auf ihren Sitzen, mit überraschten, aber friedlichen Mienen.
ENDE
Okay, übers Ende kann man noch reden, aber es wird klar, worauf ich hinauswill, oder?
Danksagung
Eine Menge Leute haben mir bei dieser Geschichte geholfen, die meisten allerdings, ohne sich darüber überhaupt im Klaren zu sein. Für die Engelsgeduld, mit der man mich zum südthailändischen Dialekt überredete, möchte ich mich ausdrücklich bei Gai, Ja Dum, Jimm, Diw, Kow, Su, Gop, Dr. Bounleut und Aung bedanken. Für die unbarmherzigen Kommentare und unbezahlbaren Ratschläge geht mein besonderer Dank an meine treuen Lesejünger, insbesondere an David, Lizzie, Kye, Kay, Janet, John Cotterill und meine unentbehrliche Jess. Und – bevor ich mich von Ihnen verabschiede – noch etwas: Die Beamten der Polizeistation in Pak Nam haben mich darum gebeten, mit aller Deutlichkeit darauf hinzuweisen, dass in ihrem Revier definitiv kein einziger Homosexueller – weder latent noch aktiv – beschäftigt ist. Ich hoffe, ich habe mich klar ausgedrückt.
Colin Cotterill
wurde 1952 in London geboren. Nach einer Ausbildung zum Englischlehrer begab er sich auf eine Weltreise, die viele Jahre andauerte. Er lebte lange in Australien, Japan, Thailand und Laos, wo er Englisch unterrichtete, selbst Lehrer ausbildete und sich als Sozialarbeiter engagierte. Mittlerweile ist der Hundeliebhaber und begeisterte Comic-Zeichner in Thailand sesshaft geworden. »Der Tote im Eisfach« ist der fünfte Roman aus der mehrfach ausgezeichneten Serie mit Dr. Siri Paiboun, dem querköpfigen Leichenbeschauer und Ermittler wider Willen. Colin Cotterill ist heute hauptberuflich Schriftsteller und lebt in Chumphon, Thailand.
Mehr zum Autor und seinen Büchern finden Sie unter www.colincotterill.com
Colin Cotterills Dr.-Siri-Paiboun-Romane in chronologischer Reihenfolge:
Dr. Siri und seine Toten. Roman Dr. Siri sieht Gespenster. Roman Totentanz für Dr. Siri. Roman Briefe an einen Blinden. Dr. Siri ermittelt. Roman Der Tote im Eisfach. Dr. Siri ermittelt. Roman Der fröhliche Frauenhasser. Dr. Siri ermittelt. Roman
(alle Romane sind auch als E-Book erhältlich)
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