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Der Totenkopf - Scream Street; 5

Der Totenkopf - Scream Street; 5

Titel: Der Totenkopf - Scream Street; 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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huschte so schnell davon, dass ihr dicker Bauch wackelte.
    »Moment mal«, sagte Cleo. »Ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass die Fotografin so einen dicken Bauch hatte …«
    »Hatte sie auch nicht!«, rief Luke. »Wetten, das ist der Kopf, den sie sich unter ihr Oberteil gestopft hat! Aber die Frage bleibt: Wer ist sie?«
    Binnen weniger Sekunden begann sich die entfleuchende Diebin in der Kristallkugel jedoch zu verwandeln. Ihre Haut dehnte und streckte sich und die dichten Rastalocken wurden zu langen, strähnigen Haaren.

    »Das«, verkündete Rhesus mit einem Grinsen, »ist niemand anders als unser lieber gestaltwandlerischer Dixon, der Neffe unseres Verwalters!«
    »Was soll Dixon denn mit dem Kopf des Reiters wollen?«, fragte Cleo flüsternd, als sie zusammen mit Luke und Rhesus am darauf folgenden Morgen an der Außenmauer der Villa entlangschlich, in der Sir Otto Feist wohnte.
    »Ich glaube nicht, dass er ihn für sich selbst wollte«, engegnete Rhesus. »Wahrscheinlich ist er nur der Laufjunge, der ihn seinem Onkel bringen soll.«
    »Was mich am meisten beunruhigt«, bemerkte Luke, »ist die Frage, woher Sir Otto noch vor uns wusste, dass der Schädel zu den Relikten gehört.«
    »Vielleicht hat Dixon ja in der Menge vor dem Haus des Reiters gestanden und mitbekommen, wie Rocky sagte, dass er hier früher schon mal gelebt hat«, mutmaßte Cleo. »Möglicherweise hat er da eins und eins zusammengezählt und vermutet, dass Eddie zu den Gründern gehört.«
    »Das würde ihm aber gar nicht ähnlich sehen«, sagte Rhesus. »Der hat doch totale Schwierigkeiten, eins und eins zusammenzuzählen. Ende der Durchsage!«
    »Rhesus hat recht«, sagte Luke. »Und selbst, wenn es wirklich so gewesen wäre – woher soll Sir Otto gewusst haben, dass es ausgerechnet der Schädel ist, den wir brauchen? Nein, irgendwie muss er einen Weg gefunden haben, zu erfahren, welches das nächste Relikt ist.«
    »Und die Antwort auf die Frage, wie er das angestellt hat«, sagte Rhesus, während die drei Freunde durch das schmiedeeiserne Tor huschten und den Pfad zum Haus entlangschlichen, »liegt irgendwo in der Feist-Villa verborgen.« Vor einem niedrigen Fenster blieben die drei Freunde stehen und Luke drückte sein Ohr an die Fensterscheibe. »Kannst du irgendwas hören?«, fragte Rhesus.
    »Nein«, antwortete Luke, »aber vielleicht strenge ich mich auch nicht genug an …« Er schloss die Augen und versuchte, die Wut in sich heraufzubeschwören, durch die er sich immer in einen Werwolf verwandelte. Er dachte an seine Eltern, die unter ihren neuen, ungewöhnlichen Nachbarn in Angst und Schrecken lebten. Vor seinem inneren Auge sah er seinen Vater vor sich und wie er gezittert hatte, als er zum ersten Mal von Angesicht zu Angesicht einem Vampir gegenüberstand, und seine Mutter, die sich bei einer grausamen Poltergeistattacke einen Arm gebrochen hatte. Langsam wuchs tief in seinem Inneren ein großer Zorn heran, und er versuchte, ihn auf sein Äußeres zu übertragen.
    Seit seiner Ankunft in der Scream Street hatte Luke begonnen, mit Teilverwandlungen zu experimentieren, sodass sich jeweils nur ein einzelner Bereich seines Körpers veränderte. Tag für Tag lernte er diese Verwandlungen besser zu kontrollieren und sie bei seiner Anstrengung, für seine Eltern einen Weg zurück in ihr altes Zuhause zu finden, gezielt einzusetzen.
    Diesmal war sein Kopf die Partie, die er teilverwandeln wollte. Seine Haut verbog sich und die Knochen streckten sich zur Schnauzenform. Seine Ohren rutschten höher auf den Kopf hinauf und wurden länger und spitzer, und sein ganzes Gesicht wurde von dichtem, braunem Fell übersät. Nun drückte Luke sein besonders geräuschempfindliches Werwolfsohr an das Fenster und lauschte einen Augenblick.
    »Kannst du sagen, in welchem Zimmer sie sich gerade aufhalten?«, fragte Cleo.
    Luke schüttelte den Kopf, sodass seine langen Tasthaare erzitterten. »Isch kann nischtsch hören«, nuschelte er, da seine Fangzähne ihm das Sprechen erschwerten, »aber irgendwasch riescht faulisch.«
    »Sag bloß«, sagte Rhesus grinsend. »Koboldfürze!« Luke nickte.
    »Na klar: Eddie hatte natürlich sein eigenes Parfüm aufgetragen!«, sagte Cleo.
    »Und die Supernase hier an unserer Seite kann uns direkt zu ihm führen«, fügte Rhesus hinzu.
    Luke folgte dem Geruch um die Ecke des Gebäudes herum bis zu einer kleinen Seitentür, die zu ihrer großen Freude unverschlossen war. Schon bald standen die drei im Inneren

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