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Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Der Totenmeister: Thriller (German Edition)

Titel: Der Totenmeister: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Stone
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Evas Name fiel.
    »Man kann das Schicksal nicht beeinflussen, genauso wenig, wie man eine Kugel zurückholen kann, die einmal abgefeuert wurde.«
    »Du hast also gewusst, was dich erwartet, und hast nichts unternommen? Ihr Haitianer seid ein elender Haufen von Verlierern, weißt du das?« Eldon lachte.
    »Du weißt nicht, wie dies hier endet«, entgegnete Boukman.
    »O doch, das weiß ich«, sagte Eldon. »Es endet damit, dass du in ein oder zwei Jahren auf dem elektrischen Stuhl geröstet wirst: Deine Eingeweide werden kochen, dein Fleisch wird brennen wie Papier, und die Augen werden dir aus den Höhlen fallen.«
    »Genau so endet es nicht«, antwortete Boukman. »Ihr werdet mich einsperren, aber töten werdet ihr mich nicht.«
    »Und da bist du dir sicher?«
    Boukman nickte, lehnte sich wieder zurück und verschränkte die Arme.
    »Warum?«
    »Alles ist eingetreten. Alles ist wahr geworden. Auf den Buchstaben genau. Auch dein Verrat.«
    »Ach ja?« Eldon hatte seine Zweifel. »Und warum hast du dann überhaupt mit mir Geschäfte gemacht?«
    »Schicksal und Gewehrkugeln.«
    »Eva hat ganze Arbeit geleistet.« Eldon lachte. »Hat dich in einen verdammten Zombie verwandelt! Wusste sie auch, dass sie in den Flammen ihres Hauses sterben würde?«
    »Sie ist nicht in den Flammen gestorben«, sagte Boukman, und der Hauch einer emotionalen Regung war ihm anzumerken. »Sie war schon tot, als ich sie fand.«
    »Hat Carmine sie umgebracht?«
    Boukman antwortete nicht. Er zog die Arme enger zusammen.
    »Ist ja auch egal. Der Fall ist abgeschlossen. Wen interessiert’s?« Eldon glaubte, Schmerz in Boukmans Augen zu sehen, aber der war so schnell wieder verschwunden, dass es möglicherweise nur Wunschdenken gewesen war.
    »Warum bist du hier?«, fragte Boukman.
    Vordergründig war er gekommen, um Boukman mitzuteilen, dass seine Versicherungspolice – die Aufnahmen, die er gegen ihn hatte verwenden wollen – ausgelaufen war. In Wahrheit jedoch war er hier, um dem Scheißnigger zu zeigen, wie groß seine Macht und wie allumfassend sein Wissen war.
    Aber es hatte sich anders entwickelt. Boukmans Haltung, die Ergebenheit in sein Schicksal und seine Überzeugung, sein unerschütterlicher Glaube, dass er dem Unvermeidlichen entkommen würde, hatten Eldon verunsichert. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass ihm der Schweiß über die Schläfen lief und dass da ein ungutes Gefühl in seinem Magen war, dass Boukman vielleicht – nur vielleicht, auch wenn es eigentlich unmöglich war – am Ende doch recht behalten würde.
    Eldon fühlte sich geschlagen. Machtlos. Unbedeutend.
    Ohne ein weiteres Wort steckte er die Kassetten wieder in den Umschlag, stand auf und hämmerte gegen die Tür, damit der Wärter ihn hinausließ.
    »Dachte ich mir«, sagte Boukman, und seine Stimme war plötzlich sehr dicht an Eldons Ohr.
    Eldon wirbelte herum und erwartete, ihn direkt hinter sich stehen zu sehen, aber Boukman hatte sich nicht vom Tisch wegbewegt. Er sah Eldon mit breitem Grinsen an und zeigte ihm seine kräftigen, weißen Zähne und dazwischen die gebogenen, scharfen Spitzen seiner gespaltenen Zunge.
    Als die Tür sich öffnete und Eldon aus dem Raum ging, hörte er Boukman hinter sich lachen. Es war kein lautes Lachen, mehr ein Feixen, hart und verächtlich, das ihn an einen Hagelschauer auf einem Blechdach erinnerte.
    Das Gelächter verließ ihn lange nicht, er hatte es nicht im Ohr, sondern im Gehirn, eingebrannt in sein Gedächtnis, es hallte in seinem Kopf wider und folgte ihm aus dem Gefängnisgebäude heraus und zu seinem Wagen. Es blieb bei ihm, als er zum Regionalflughafen Gainesville fuhr und in den Flieger zurück nach Miami stieg. Und als er in der Luft war, wurde es ein klein wenig lauter und entschieden harscher, besonders als er sich auf den Termin zu konzentrieren versuchte, der ihm am Abend bevorstand: ein Treffen mit dem Bürgermeister, um seine bevorstehende Beförderung zum stellvertretenden Polizeipräsidenten zu besprechen und wie er die Polizei säubern und Miami wieder groß machen würde.

Epilog
     
    5. November 1982
     
    »Wie ist es gelaufen?«, fragte Sandra, nachdem sich Max neben ihr in den Sand gesetzt hatte. Es war früh am Abend, die Sonne ging unter und tauchte den Strand in ein kupfergelbes Glühen. Die Urlauber packten ihre Sachen und entschwanden zurück zu ihren Hotels, die Möwen kreisten wie Aasgeier über dem Abfall, den sie hinterließen. Bald würden die Junkies und die Obdachlosen kommen und sich

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