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Der träumende Delphin

Der träumende Delphin

Titel: Der träumende Delphin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergio Bambaren
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herausgefunden, worin tatsächlich der Sinn seines Lebens bestand: zu einer glücklichen und erfüllten Existenz zu finden, indem er seinen Traum verfolgte. Er hatte die Grenze überschritten, jenseits derer Träume Wirklichkeit werden, eine Grenze, die nur sah, wer auf die Stimme seines Herzens hörte, und im Lichte dieser neuen Erkenntnis erschien Daniel Delphin sein Leben jetzt genau so, wie es sein sollte; und das gefiel ihm nicht nur, es begeisterte ihn...

     
    Die nächsten Tage verbrachte Daniel mit den beiden anderen Surfern im Riff. Sie surften aus bloßer Freude an der Sache, lernten voneinander und tauschten ihre Erfahrungen aus.
    Bis er dann eines Tages das Gefühl hatte, daß es Zeit war heimzukehren. Nun konnte er zu seiner geliebten Insel zurückkehren, dorthin, wo seine Heimat war. Er hatte entdeckt, was er entdecken wollte; seine Suche war beendet. Es war Zeit, jene Wahrheit, die er herausgefunden hatte, an seinen Schwarm weiterzugeben.
    Doch was würden die anderen Delphine denken, wenn sie ihn nach seinem vermeintlichen Tod wieder auftauchen sähen? Wahrscheinlich würden sie ihn für eine Art Geist halten, der von den Toten zurückkehrte.
    Für Daniel Alexander Delphin, den Träumer, würde das eine lustige Anekdote werden. Er wußte, daß er ein Delphin war wie jeder andere, bis auf einen großen Unterschied: Er hatte beschlossen, seine Träume auszuleben, indem er an sich selbst glaubte.
     
    An diesem Nachmittag hatte Daniel, ehe er sich vom Riff verabschiedete, das wunderbarste Surferlebnis, das sich ein Wellenreiter im Leben vorstellen konnte. Er ritt mit zwei Geschöpfen, die vollkommen anders waren als er selbst, auf denselben Wellen, empfand dasselbe Glücksgefühl wie sie und teilte dieselben Überzeugungen. Die drei wußten, daß sie immer recht gehabt hatten, auch als noch alles gegen sie sprach.
    Daniel tauschte einen letzten Blick mit seinen Surferfreunden aus und sah in ihren Augen das Spiegelbild seiner Seele.
    Er hatte für sich den Sinn des Lebens gefunden, indem er seinen eigenen Regeln gefolgt war, jenen Regeln, von denen der Schwarm ihm tausendmal gesagt hatte, daß sie nicht funktionieren würden.
    Jetzt wußte er endlich, daß alles, was er erreicht hatte, all seine Hoffnungen und all seine Träume,
    einen Teil seiner Persönlichkeit ausmachten, und er war froh darüber...
    Nie würde Daniel Delphin den Tag vergessen, an dem er zurück in die Lagune seiner schönen Insel schwamm.
    Es war der Vormittag eines warmen, sonnigen Tages, und als er nach so langer Zeit in seine geliebte Heimat zurückkehrte, vergoß er ein paar Tränen.
    Der erste Delphin, der ihn erblickte, fiel fast in Ohnmacht.
    Auf einmal geriet die ganze Routine des Inselalltags durcheinander.
    War das wirklich Daniel, der im äußeren Riff verschollen war? War er denn nicht tot?
    Ehe die anderen reagieren konnten, sagte Daniel zu ihnen:
    »Ich habe euch vermißt, Freunde... «
    »Aber du warst doch tot«, sagte jemand.
    »Nein. Ich war nur in euren Augen tot. Ich habe eine Grenze überschritten, die eure eigene Blindheit errichtet hat, und so bin ich im Namen eures Gesetzes gestorben.«
    Sein alter Freund Michael erhob die Stimme: »Wir dachten, du seist tot, Daniel. Kein Delphin, der sich ins äußere Riff gewagt hat, ist jemals zurückgekehrt. «
    »Was meinst du mit >kein Delphins Michael? Siehst du mich nicht? Ich bin weit über das äußere Riff hinausgeschwommen und trotzdem zurückgekehrt. Du hast gesagt, das sei nicht möglich, und es war doch möglich.«
    »Wahrscheinlich, weil du jemand Besonderes bist. Jeder von uns, der es versucht hätte, wäre mit Sicherheit gescheitert.«
    Daniel Delphin begriff, daß er - wollte er die anderen davon überzeugen, das gleiche tun zu können wie er - beweisen mußte, daß jeder von ihnen in seinem Leben schon einmal geträumt und diesen Traum tief in seinem Herzen vergraben hatte.
    »Ist denn ein Delphin, der seine Träume ignoriert, nicht in seinen eigenen Ängsten gefangen?« fragte Daniel.
    Ein Raunen ging durch den Schwarm. Allmählich schlug die Stimmung um, und die anfängliche Überraschung der anderen Delphine verlor sich langsam.
    »Aber das Leben ist doch auch so schon hart genug«, sagte einer von ihnen.
    »Wer hat euch erzählt, daß ihr auf die Welt gekommen seid, um zu leiden? Ihr solltet immer träumen und niemals Angst haben.«
    An diesem Morgen erzählte Daniel dem Schwarm von seinen Abenteuern jenseits des äußeren Riffs. Er erzählte ihnen, wie

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