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Der Traum aus dem unordentliche Zimmer

Der Traum aus dem unordentliche Zimmer

Titel: Der Traum aus dem unordentliche Zimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
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könne den Wolf gut verstehen, weil er sich am vorigen Abend auch verliebt habe, in ein unbekanntes Mädchen, das wunderschön singen könne. Und dann verließ er den Kampfplatz und schied aus dem Kampf aus. Diesen Moment nutzte der Ritter von Segelohr, nahm einen spitzen Stein und verletzte den Wolf damit am rechten Hinterbein. So wurde der Ritter der Gewinner. Ich kann überhaupt nicht verstehen, warum Pilan das gemacht hat.«
    »Weil er ein Held ist«, sagte ich. Ich wollte noch etwas hinzufügen, aber da betrat jemand das Zelt. Es waren mindestens vier Personen. Zwei lachten hochmütig. Einer nieste und einer hustete.
    »Ich habe dieses eingebildete Reh so lange mit der Peitsche geschlagen, bis es zu bluten anfing.«
    Da wusste ich, dass das der Ritter von Langnas war.
    »Und erinnerst du dich«, prahlte eine zweite Stimme, »dass ich den Wolf mit diesem spitzen Stein so stark verletzt habe, dass er gar nicht mehr aufhörte zu bluten?«
    Das musste der Ritter von Segelohr sein. Aber wer die beiden anderen waren, wusste ich nicht. Sie sagten nichts, sondern husteten und niesten die ganze Zeit.
    Dann kam noch jemand ins Zelt, wahrscheinlich ein Diener. Er hatte eine gute Nachricht zu überbringen. Er berichtete, dass Pilan das Lager verlassen habe, weil er nicht mehr um die Prinzessin kämpfen wolle. Denn er habe sich in das Mädchen verliebt, das so wunderschön singen könne. Weil er nicht wisse, ob sie ihn auch liebe, war er nach Hause gegangen.
    Ich merkte, dass alle im Zelt nach dieser Nachricht glücklich waren. Aber ich, ich war traurig.
    Dann kam noch ein Diener herein. Er sagte, er habe eine schlechte Nachricht: Der König habe erfahren, was am Vortag bei den Wettkämpfen passiert war. Er wolle Kundschafter ausschicken, die Pilan zurückbringen sollten.
    Ich merkte, dass alle im Zelt nach dieser Nachricht unglücklich waren. Aber ich, ich war glücklich.
    Aber da hörte ich jemanden sagen: »Ich schwöre bei meiner wunderschönen Nase, dass keiner der Kundschafter das Schloss verlassen wird. Wir werden mit unseren Soldaten das Schloss umstellen. Dann kann niemand hinaus, um Pilan zu suchen und ihn zurückzubringen.« Er ging aus dem Zelt, gab ein paar Befehle und ich konnte hören, wie die Soldaten liefen, die Hunde bellten und die Pferde wieherten.
    Später kam wieder ein Diener, der sagte, er habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute Nachricht sei, dass die Soldaten um das Schloss und alles und alle, die um das Schloss waren, einen dreifachen Ring gebildet hätten. Die schlechte Nachricht sei, dass es dem Reh mit den goldenen Hufen gelungen sei, den Ring zu durchbrechen und dass es sich aufgemacht habe, um Pilan zu suchen und ihn zurückzubringen.
    »Dieses eingebildete Reh will noch einmal gegen uns kämpfen!«, sagte der zweite Ritter. »Ich schwöre bei meinen wunderschönen Ohren, dass es Pilan niemals erreichen wird. Ich lasse meine gefährlichen Schäferhunde los. Die werden es jagen und zerreißen!«
    Die beiden Ritter verließen das Zelt. Ich hörte die Hunde hungrig bellen, aufgeregt, weil eine neue Beute in Sicht war. Dann hörte ich sie davonlaufen und bald war die Meute auf der Spur des Rehs.
    Das muss ich verhindern!, dachte ich. Ich muss sofort raus, um das Reh zu warnen. Und dann muss ich Pilan finden und ihm sagen, dass er zurückkommen muss!
    Mit einem Satz: Ich musste raus aus diesem Käfig. Ich versuchte alles, mit dem Schnabel, mit den Krallen, mit den Flügeln. Aber ich konnte den Käfig nicht öffnen, so sehr ich mich auch bemühte. Ich war böse. Erstens, weil ich nicht rauskonnte. Zweitens, weil ich nichts sehen konnte. Und am allermeisten war ich böse, weil ich meine Mütze mitgenommen hatte. Hätte ich das nicht getan, könnte ich vielleicht sehen, hätte keine Kopfschmerzen und würde bestimmt eine Möglichkeit finden, mich aus dem Käfig zu befreien. Derart wütend begann ich im Käfig hin und her zu hüpfen.
    »Dieser Vogel ist verrückt geworden. Mein Esel war auch einmal so närrisch. Aber als ich ihm sagte, ich würde ihn verkaufen, hat er sofort...« Der Mann konnte den Satz nicht beenden, weil er kräftig niesen musste.
    »Genauso war es auch mit meinem Pferd! Es war einmal so wild. Aber als ich ihm sagte, dass ich es verkaufen würde ...« Auch er konnte seinen Satz nicht zu Ende sprechen, weil er stark husten musste.
    Jetzt wusste ich, wer noch hier war: der hochnäsige Mann mit seinem Esel und der pferdegesichtige Mann mit dem gestreiften Pferd. Sie

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