Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Traum aus dem unordentliche Zimmer

Der Traum aus dem unordentliche Zimmer

Titel: Der Traum aus dem unordentliche Zimmer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
wenn es gefährlich wird, komme ich mit.«
    Der Wind war einverstanden. Er nahm mich mit und wir flogen zusammen über den Himmel. Bald bemerkte ich, dass ich die Gestalt wechseln konnte. So verwandelte ich mich in verschiedene Tiere. Als Erstes sah ich wie ein Elefant aus, dann wie eine Giraffe, dann wie ein Wal und gerade als ich mich in einen Vogel verwandeln wollte, sah ich, dass ich nicht mehr allein am Himmel war. Um mich herum flogen einige schwarze Wolken, die mit ihren großen Mündern schmatzten. Als wir weiterflogen, wurden es immer mehr und sie wurden größer und größer. Sie kamen näher und näher. Ich sah, dass sie alle sehr hungrig waren.
    »Ich habe dich gewarnt«, sagte der Wind. »Jetzt bist du verloren.«
    Mir war klar, dass er Recht hatte. Ein paar der großen Wolken rissen ihre Münder weit auf und schnappten nach mir.
    Ich begann wieder zu weinen. Ich würde Prinzessin Belda nie sehen und ich würde auch nie erfahren, was mit Pilan passiert.
    Ich schloss meine Augen und wartete darauf, dass sie zubeißen würden.
    Aber es passierte nichts. Ich machte die Augen wieder auf. Ganz von oben kam ein Drachen mit drei Augen und einem großen Mund mit vielen gefährlichen Zähnen. Er begann allein gegen die Wolken zu kämpfen.
    »Verschwinde!«, rief er mir zu. »Ich bleibe hier und beschäftige die schwarzen Wolken so lange, bis du in Sicherheit bist.«
    »Danke, danke, Herr Drachen!«, sagte ich. Er konnte mir nicht antworten, weil er in diesem Augenblick gegen mindestens zwanzig Wolken kämpfen musste. Mich vergaßen sie in diesem Moment. Weil sie alle um den Drachen herum waren, konnte ich zwischen den Wolken durchsehen. Diese kleine Lücke benutzte ich und flog mit meinem Freund, dem Wind, weiter. Ich dachte, dass wir das Reich der schwarzen Wolken bald verlassen würden.
    Aber es kam anders. Mein Windfreund war müde und wollte sich ausruhen. Später wollte er weiterfliegen. So blieben wir stehen, auch wenn wir noch immer im Reich der Wolken waren.
    Ich blickte nach unten und sah, wie ein Mann auf Stelzen eine Wiese überquerte und in Richtung des Schlosses von Beldas Vater ging. Das war der Clown Graun, da war ich mir sicher. Den hochnäsigen Mann mit dem Esel und den Mann mit dem Pferdegesicht konnte ich nirgends entdecken. Deshalb flog ich noch ein bisschen tiefer. Jetzt konnte ich sie zwar auch noch nicht sehen, aber hören, wie sie niesten und husteten. Ich flog noch ein bisschen tiefer. Und da konnte ich sie sehen. Es war sehr komisch. Die beiden Tiere niesten und husteten stark, sie waren so krank, dass sie von ihren Besitzern getragen werden mussten. Der hochnäsige Mann hatte seinen Esel auf dem Rücken und der pferdegesichtige Mann trug sein Pferd auf den Schultern. Aber ich kam nicht dazu, darüber zu lachen, weil ich sah, dass von oben ein paar hungrige schwarze Wolken auf mich zukamen. Die wollten mich fressen, das sah man ihnen an.
    »Jetzt bist du wirklich verloren«, sagte der Wind. »Ich kann noch nicht weiterwehen. Ich rate dir, fang an zu weinen, dass du durch die Tränen verschwunden bist, bevor sie dich erreicht haben.«
    »Ich bleibe«, sagte ich. »Mir ist etwas Tolles eingefallen.«
    Sie kamen näher und näher. Sie flogen um mich herum und redeten alle gleichzeitig mit ihren lauten Stimmen: »So eine süße, schöne, kleine, weiße Wolke haben wir schon lange nicht mehr gefressen. Die sieht wirklich köstlich aus, wie ein Kuchen.«
    »Richtig!«, rief ich ihnen mutig zu und verschränkte meine kleinen Wolkenarme. »Ich sehe aus wie ein Apfelkuchen mit Sahne!«
    Kaum hatte ich die magischen Worte ausgesprochen, kam auch schon mein Zauberwind und brachte mich zurück in mein Zimmer. Hinter mir konnte ich noch hören, wie ihre Zähne aufeinander schlugen, weil sie ins Leere bissen.
    Dieser Zaubersatz ist etwas Phantastisches, dachte ich und blickte mich suchend im Zimmer um. Wo war der Zwerg? Ich konnte ihn nirgends sehen. Überall suchte ich nach ihm. Unter dem Bett, im Schrank, zwischen meinen Steinen. Ich musste ihn finden, weil ich noch ein allerallerletztes Mal in die Geschichte musste.
    Ich spielte mit meinem schönsten Stein, dem aus Eisen, und überlegte, was ich tun konnte. Vielleicht konnte ich mich selber ins Geschichtenland schicken. Die Zauberformel wusste ich auswendig. Aus Spaß versuchte ich es. Dann wurde es allerdings ernst. Denn als ich sagte:
     
    »Inde, binde,
    verschwinde,
    dass ich dich nie wieder finde!«,
     
    kam der Zauberwind, hob mich hoch und

Weitere Kostenlose Bücher