Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)
ihn ganz in sich aufzunehmen. Er bewegte sich, und schon beim zweiten harten Stoß krümmte sie sich und schrie ihre Lust hinaus. Nur einen Moment später erklomm Chance seinen Gipfel. Stöhnend und zitternd klammerte er sich an ihren Rücken. Er wollte so tief wie nur irgend möglich in ihr sein.
Atemlos schloss Sunny die Augen. Sie liebte ihn so sehr, sie war nicht stark genug, ihn fortzuschicken, nicht einmal zu seinem eigenen Schutz. Hätte sie es wirklich gewollt, so hätte sie auch von ihm fortgehen können. Doch tief in ihrem Innern wusste sie, dass sie ihn nicht aufgeben konnte. Noch nicht. Bald. Sie musste es, damit er in Sicherheit war.
Nur noch ein Tag, dachte sie, Tränen hinter den geschlossenen Lidern verbergend. Noch ein weiterer Tag, dann würde sie gehen.
12. KAPITEL
Z ehn Tage später war es Sunny immer noch nicht gelungen, Chance zu entkommen. Sie konnte nicht sagen, ob sie aus der Übung war oder ob diese Ranger, auch Ex-Ranger, einfach nur verdammt gut darin waren, sich nicht abschütteln zu lassen.
Früh am nächsten Morgen verließen sie Seattle. Sunny hielt es für zu gefährlich, nach Atlanta zurückzufliegen. Wie vermutet berichteten sämtliche Frühstücksnachrichten von dem „romantischen Abenteuer“, das sie und Chance erlebt hatten. Zwar wurde sein Name erwähnt, aber durch eine seltsame Fügung war sein Gesicht nie klar auf dem Bildschirm zu erkennen. Die Kamera hatte seinen Hinterkopf einfangen oder zeigte ihn lediglich im Viertelprofil, während Sunnys Gesicht von einer Küste zur nächsten gestochen scharf über den Bildschirm flackerte.
Einer der Nachtsender hatte sie sogar in dem Hotel ausfindig gemacht und um drei Uhr nachts in der Suite angerufen, um sie um ein Live-Interview zu bitten.
„Zur Hölle, nein“, hatte Chance in die Muschel gerufen und den Hörer aufgeknallt.
Nach diesem Zwischenfall hielten sie es für besser, sich schnellstens dem Medienrummel zu entziehen. Noch vor Morgengrauen checkten sie aus und nahmen ein Taxi zum Flughafen. Als die Sonne aufging, waren sie längst in der Luft. Chance hatte dem Tower keinen Zielort angegeben, damit niemand erfuhr, wohin sie unterwegs waren. Selbst Sunny hatte keine Ahnung, bis sie in Boise, Idaho, landeten, wo sie sich mit neuer Garderobe ausstatteten. Sunny hatte immer eine größere Summe Bargeld bei sich, und auch Chances Brieftasche war prall gefüllt. Dennoch musste er seine Kreditkarte benutzen, um die Cessna aufzutanken. Damit hinterließen sie eine Spur,aber diese Aufzeichnung bewies nur, dass sie dort gewesen waren, nicht, wohin sie weiterflogen.
Chances Anwesenheit brachte Sunnys Pläne durcheinander. Sie wusste, wie sie schnell und effektiv untertauchen konnte, wenn sie allein war. Er und sein Flugzeug jedoch verkomplizierten die Dinge.
Aus einer Telefonzelle in Boise rief sie beim Kurierdienst an und kündigte. Ihr letztes Gehalt sollte auf ihr Konto eingezahlt werden, sie würde es sich später anweisen lassen. Manchmal schoss ihr die Frage in den Kopf, ob sie nicht überreagierte. Die Wahrscheinlichkeit, dass jemand sie erkannte, war eigentlich gering. Ihre Mutter war seit über zehn Jahren tot, kaum jemand würde die Ähnlichkeit feststellen können.
Aber genau deshalb war sie ja noch am Leben – weil ihre Mutter ihr eingeschärft hatte, selbst bei der geringsten Wahrscheinlichkeit die entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. So war sie wieder einmal auf der Flucht, wie sie es in den ersten fünf Jahren ihres Lebens gelernt hatte.
Auch die Wahrscheinlichkeit, dass Sunny schwanger würde, war extrem gering gewesen. Trotzdem saß sie da und wartete auf die monatliche Regel, die einfach nicht kam. Dabei hatten sie nur zweimal alle Vorsicht vergessen, einmal im Canyon und das zweite Mal in dem Hotelbadezimmer in Seattle. Ihrer Berechnung nach hätte gar nichts passieren können, selbst ohne Schutz. Warum also hatte sie ihre Periode noch nicht? Schon zwei Tage wartete Sunny, dabei war ihr Zyklus bisher ausnahmslos regelmäßig gewesen.
Chance gegenüber erwähnte sie es nicht. Vielleicht kam es dieses Mal einfach nur später. Bei der Notlandung hatte Sunny unendliche Angst ausgestanden, vielleicht hatten sich ihre Hormone davon durcheinanderbringen lassen. Das passierte manchmal eben.
Ja, klar, vielleicht wuchsen ihr ja auch Flügel. Sie war schwanger,sie wusste es. Außer der ausgebliebenen Periode gab es keinen weiteren Hinweis. Doch irgendwo ganz tief in ihrem Innern wusste Sunny es mit
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