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Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition)

Titel: Der Traum & Das Spiel der MacKenzies (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Chance wusste, dass sie hier kein Signal bekam, aber er sah ihr nur wortlos zu. Und ein seltsamer Schmerz durchzuckte ihn, weil er wusste, wie enttäuscht sie sein würde.
    Prompt ließ sie auch schon die Schultern fallen. „Nichts“, murmelte sie und legte das Handy fort. Stumm machte sie sich daran, weiter auszupacken.
    Eine kleine weiße Kiste kam zum Vorschein, mit einem roten Kreuz obenauf. „Erste-Hilfe-Kasten“, meinte Sunny und fasste wieder in die Tasche. „Sterilisierungstabletten, für dasWasser. Zwei Flaschen Mineralwasser, Orangensaft. Leuchtstäbe, Streichhölzer“, zählte sie auf und breitete alles auf dem Boden aus. „Haarspray, Deo, Zahnpasta, Bürste, Feuchttücher, Lockenstab, Fön, zwei Thermo-Decken …“ Sie hielt inne und griff ganz nach unten, um etwas Großes hervorzuziehen. „Und ein Zelt.“

5. KAPITEL
    E in Zelt. Verdutzt starrte Chance darauf. Er kannte die Marke. Das war die Art Überlebensausrüstung, die die Leute in einem Schutzbunker deponierten, für den Fall eines Krieges oder einer Naturkatastrophe. Oder die jemand zusammenstellen würde, der vorhatte, eine sehr lange Zeit in der Wildnis zu verbringen.
    „Es ist ein kleines Zelt, eigentlich nur für eine Person“, meinte sie entschuldigend. „Ich brauchte etwas, das leicht genug ist, um es tragen zu können. Es wird zwar ein wenig eng, aber wir passen beide hinein.“
    Wieso schleppte sie ein Zelt mit, wenn sie nur eine Nacht in Seattle verbringen wollte – in einem Hotel – und am nächsten Tag wieder zurück nach Atlanta flog? Und wieso hatte sie die Tasche nicht aufgegeben, sondern trug sie als Handgepäck mit sich herum? Diese Frage konnte er sich selbst beantworten: Weil sie die Tasche nicht aus den Händen geben wollte. Aber er brauchte immer noch eine Erklärung für die erste Frage.
    Irgendwie passte das alles nicht zusammen.
    Sein Schweigen war beunruhigend. Sunny blickte auf ihre ordentlich ausgebreiteten Besitztümer. Um die Strickjacke und die Wollsocken überzuziehen, die sie herausgeholt hatte, setzte sie sich auf den Boden. Dann stopfte sie Wechselwäsche und Toilettenartikel wieder zurück in die Tasche. In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Etwas an Chances Gesichtsausdruck hatte ihr einen kalten Schauer über den Rücken gejagt, in seiner Miene lag eine Härte, wie sie sie noch bei keinem Menschen gesehen hatte. Sie sah wieder vor sich, wie mühelos er den Dieb im Flughafen aufgehalten hatte. Mit tödlicher Schnelligkeit und absoluter Sicherheit hatte er sich bewegt. So verhielt sich kein normaler Charterpilot. Und siesaß jetzt hier mutterseelenallein mit ihm fest.
    Vom ersten Augenblick an hatte sie sich zu ihm hingezogen gefühlt. Trotzdem konnte sie es sich nicht leisten, darüber ihre Vorsicht fahren zu lassen. Sie war daran gewöhnt, mit ständiger Gefahr zu leben. Jetzt musste sie jedoch mit einer unbekannten und neuen Gefahr zurechtkommen, auch wenn sie noch nicht wusste, welche Form es annehmen konnte oder würde. Vielleicht war Chance einfach nur ein Mann, der mehr aushielt als andere.
    Es war auch möglich, dass er auf der Gehaltsliste ihres Vaters stand.
    Bei der Vorstellung lief es ihr eiskalt den Rücken hinunter. Doch dann setzte die Vernunft wieder ein. Ihr Vater konnte unmöglich für alles, was heute passiert war, verantwortlich sein. Er hatte nicht wissen können, dass sie heute auf dem Flughafen in Salt Lake City sein würde. Wäre er beteiligt, hätte er versucht, sie entweder in Atlanta oder Seattle abzufangen. Nach diesem Zickzackkurs, den sie heute quer durchs ganze Land genommen hatte, musste sie ausschließen, dass ihr Vater dafür verantwortlich war.
    Während die Vernunft die Oberhand über die lautlose Panik gewann, dachte Sunny darüber nach, wie Chance sie aus dem Flugzeug gezogen hatte, wie er ihr die Decke um die Schultern gelegt hatte und mit welchem Entgegenkommen und welcher Höflichkeit er sie auf dem Flughafen behandelt hatte. Er war ein starker Mann, daran gewöhnt, das Kommando zu übernehmen und Risiken einzugehen. Militärisches Training, schoss ihr die Erklärung in den Kopf. Wieso war sie nicht früher darauf gekommen? Ihres und Margretas Leben hing davon ab, Leute richtig zu beurteilen, immer wachsam und vorbereitet zu sein. Bei Chance hatte sie sich von der Intensität ihrer Gefühle ablenken lassen. Und von dem Schock, dass das Interesse auf Gegenseitigkeit beruhte.
    „Wozu ist das gut?“, fragte er jetzt leise, ging neben ihr in die Hocke

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