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Der Traum der Hebamme / Roman

Der Traum der Hebamme / Roman

Titel: Der Traum der Hebamme / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Ebert
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natürlich zwecklos.
    Also blinzelte sie gegen die untergehende Sonne, um die Gesichter der sich Nähernden ausmachen zu können. Aber nicht nur das Gegenlicht blendete, ihre Augen waren auch nicht mehr so gut wie früher.
    Erst als die Reiter das Gehöft schon fast erreicht hatten, erkannte sie die Besucher und stieß erleichtert den angehaltenen Atem aus.
    »Gott zum Gruße, Frau Marthe!«, begrüßte sie der hochgewachsene Boris von Zbor mit tiefer Stimme und saß ab, ebenso seine Begleiter, die Ritter Peter, Johannes und Tammo von Nossen. »Wir wollten kaum glauben, dass wahr ist, was die Vöglein so zwitschern, und dachten deshalb, wir überzeugen uns mit eigenen Augen davon.«
    Der Slawe lächelte verschmitzt und verneigte sich vor ihr.
    »Es ist schön, Euch und Lukas wieder in Freiberg zu wissen«, meinte Peter von Nossen. »Und wir dachten, das muss gefeiert werden!«
    Er hielt einen Weinschlauch hoch, Tammo zeigte auf ein paar tote Kaninchen an seinem Sattel. »Aus unseren Wäldern, vorhin erst erlegt.«
    Hastig wischte sich Marthe die schmutzigen Hände an dem Tuch ab, das sie für die Gartenarbeit über das Kleid gebunden hatte, bedankte sich für die Gastgeschenke und lud die Ritter ins Haus ein.
    »Wie geht es Georg?«, erkundigte sie sich. »Und Davids Witwe?«
    »Sie hat wieder geheiratet – nein, nicht unseren slawischen Recken, sondern Georg«, berichtete Tammo grinsend. »Die beiden erwecken ganz den Eindruck, als ob sie glücklich miteinander seien. Er kam übrigens mit uns. Doch weil wir uns schon dachten, dass Lukas noch auf der Burg ist, haben wir ihn dorthin geschickt, damit Euer Mann weiß, dass wir hier auf ihn warten.«
    Von draußen ertönte ein gellender Pfiff – das konnte nur Lukas sein, der vor der Zeit heimkam und nach Peter suchte, damit der sich um die Pferde der Gäste kümmerte.
    Marthe lief zur Tür und sah hinaus. Freudestrahlend ging Lukas seinen Kampfgefährten entgegen, lachend fielen sie sich in die Arme.
    Elfrieda, die nicht mehr die Schnellste war, schlurfte herbei, nahm Marthe die Kaninchen ab und versicherte, daraus ein gutes Mahl zu bereiten.
    »Kommt ins Haus, lasst uns feiern!«, lud nun auch Lukas seine Gäste ein. »Wer hätte vor zwei Jahren gedacht, dass wir uns alle noch einmal lebend in dieser Welt begegnen?«
    Lärmend traten die Männer ein, schauten sich um und ließen sich von Marthe frisches Bier ausschenken, die dann nach oben verschwand, um sich zu waschen und ein sauberes Kleid anzuziehen.
    Daniel und Jakob der Jüngere kamen nun mit Georg von der Burg und traten ebenfalls ins Haus.
    »Vielleicht sollten wir noch deine sagenumwobene Stieftochter dazubitten?«, schlug Boris von Zbor vor. »Sie lebt doch in Reinhards Haus, nicht wahr? Ich hole sie, wenn du als ihr Stiefvater einverstanden bist.«
    »Nur, wenn du schwörst, die Hände von ihr zu lassen!«, stellte Lukas klar. Es war ein Scherz, der die anderen zum Lachen brachte, doch nicht nur als Spaß gemeint. Von Zbor war ein Frauenheld. Allerdings besaß er ein ausgeprägtes Ehrgefühl, weshalb er der Tochter eines Freundes nicht anders als mit Respekt begegnen würde; das hoffte Lukas zumindest.
    Boris von Zbor verneigte sich lächelnd vor ihm und Marthe, legte zum Zeichen seiner ehrlichen Absichten die Hand übers Herz und stieg wieder in den Sattel.
    Der Weg war nicht weit, aber ein Ritter zu Pferde machte eindeutig mehr Eindruck als ein Ritter zu Fuß.
    Im Burglehen angekommen, war er sich nicht mehr ganz sicher, welches der Häuser Reinhard gehört hatte; er kannte sich in Freiberg nicht besonders gut aus. Als er letztes Mal hier war, musste er alle seine Gedanken darauf richten, wie sie lebend in die Burg hineinkamen, Albrecht töteten und möglichst auch lebend wieder herausgelangten. Und dann, angesichts der unerwarteten Wendung durch den Giftanschlag, blieb ihnen nach blutigem Gefecht nur ein schneller Rückzug.
    Er wollte zwei Burschen fragen, ältere Knappen offenbar, die ihm entgegenliefen. Dem Aussehen nach könnten es Brüder sein. Doch dann hörte er, was sie sagten, und blanke Wut kochte in ihm hoch.
    »Da drin ist sie, die Hure mit ihren Bastarden. Ob sie uns wohl auch mal ranlässt?«, fragte der Größere von beiden und wies mit dem Kopf zu dem Haus rechter Hand.
    »Die treibt es nur mit Grafen«, meinte der andere, während sie an dem Slawen vorbeigingen, und lachte gehässig.
    »He, ihr zwei da! Kommt her!«, rief Boris ihnen zu.
    Verwundert drehten sich die beiden um und

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