Der Traum des Satyrs
sprach, war sie einige Schritte auf ihn zugegangen, doch seine nächsten Worte ließen sie mitten im Zimmer stehen bleiben.
»Es ist
verdammt
notwendig – ich bin zum Teil Satyr, um Himmels willen!«, fuhr er sie wütend an. »Dominic versteht, was dieser ›Verlust‹ für mich bedeutet, auch wenn du das nicht tust!«
Dominic stand immer noch in der Tür und hörte unverfroren zu. War er denn so begriffsstutzig, dass er nicht wusste, wann ein Ehepaar Privatsphäre brauchte? Genug damit! Sie wandte sich zu ihm, um ihn zum Gehen aufzufordern.
»Signore, vielleicht würden Sie gestatten, dass wir diese Angelegenheit unter uns diskutieren?«
Doch Dominics emotionsloser Blick war von Emma abgewandt. Stattdessen starrte er nun unverwandt ihren Mann an.
Hinter ihr brummte Carlo: »Er bleibt.«
»Aber warum?«
»Du kleine Närrin! Machst du dir denn gar nichts aus unserem ungeborenen Kind?«, stieß er hervor und gestikulierte in Richtung ihres gewölbten Bauches. »Wenn ich dich heute Nacht nicht ficke, wird es sterben, so, wie es jetzt in deinem Bauch ist!«
Sie war so empört über seine verletzend groben Worte, dass ihr deren genaue Bedeutung nur langsam klarwurde.
»Lust ist ein unverzichtbarer Teil meines Wesens«, sprach er weiter und schlug sich mit der Faust gegen die Brust. »Mein ganzes Leben lang, seit ich erwachsen bin, ist Sex so wichtig für mich wie Atmen. Und heute Nacht bin ich krank vor Verlangen danach, denn die teuflische Grausamkeit meines Zustandes liegt darin, dass ich zwar die Fähigkeit dazu verloren habe, das Verlangen danach aber immer noch spüre.«
Emma erbleichte, als ihr endlich der wahre Schrecken der Situation dämmerte. »Du meinst, dein Körper funktioniert dahin gehend nicht mehr?
Gar nicht?
«
»Endlich begreift sie es!« Während er bitter auflachte, warf er seine Hände in die Höhe. »Du weißt, wie es bei den Satyrn ist. Kinder werden bei Vollmond gezeugt und müssen zum nächsten Vollmond geboren werden. Ein Monat Schwangerschaft. Unser Kind muss mit dem Anbruch des nächsten Tages zur Welt kommen. Und als Voraussetzung für eine Geburt musst du zuerst die Freuden des nächtlichen Rufrituals erfahren. Doch unglücklicherweise ist mein Schwanz nicht in der Lage, dich in den kommenden Stunden zu beglücken – und er wird es nie mehr sein.«
Um seine Worte zu verdeutlichen, griff er sich an den Schritt und rieb an seinen Genitalien in einer Art, als verabscheute er das, was sich unter dem Stoff seiner Hose befand.
»Aber es muss doch einen Weg geben!«, protestierte Emma und schlang schützend die Arme um ihre Mitte. »Ich meine, vielleicht können wir einen Arzt rufen? Oder könnten wir …?«
Carlo wirbelte zu ihr herum. Sie wich vor der Wut in seiner Miene zurück, doch nun verstand sie wenigstens den Grund dafür. Er packte sie an den Schultern und drückte sie mit der Kraft seiner Hände nach unten, bis sie zwischen seinen Beinen auf die Knie sank.
»Carlo! Unser Kind! Du musst vorsichtig mit mir sein!«, rief sie aus und versuchte verzweifelt, das Gleichgewicht zu halten.
Seine Finger krallten sich grob in ihr Haar, während er mit der anderen Hand seine Hose aufriss.
Als sie den Blick senkte, sah sie das ganze Ausmaß seiner Verletzungen, das sich durch die nun offene Hose enthüllte. Obwohl er sie nicht geliebt hatte, war sein Körper doch immer bereit gewesen, sich bei Vollmond mit ihr zu vereinigen. Doch das gehörte der Vergangenheit an. Nun hing seine Männlichkeit geschrumpft und wie besiegt an ihm herab.
»Zeig mir, wie wir ihn zum Funktionieren bringen können!«, spie er aus. Sein Tonfall war verletzend, als würde er Emma verabscheuen. »Nimm ihn in den Mund, Frau! Wenn du es schaffst, ihn zum Stehen zu bringen, dann werde ich dich mit größtem Vergnügen ficken.«
Emma hörte, wie Dominic einen Schritt auf sie beide zutrat, dann aber stehen blieb. Offenbar widerstrebte es ihm, sich einzumischen, wenn ein anderer Mann mit seinen zerschlagenen Träumen kämpfte.
Ihre halbgeschlossenen Lider flatterten, und Schamesröte überzog ihre Wangen. »Bitte, nicht vor ihm!«, flüsterte sie.
»Tu, was ich dir sage!«, befahl Carlo. »So, wie es sich für eine gehorsame Ehefrau gehört!«
»Also gut«, lenkte sie ein, da sie nicht wusste, wie sie die Situation anders als durch Gehorsam entschärfen sollte. Sie streckte ihre Hand aus und fuhr die tiefen, wütend gezackten Schnitte nach, die quer über seinen Unterleib bis hinunter zu den Lenden
Weitere Kostenlose Bücher